RALLYE

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Rad ab

Der Blitz schlug ein, aber leider nicht so, wie er hätte sollen: Wilfried Ohrfandl/Manuel Schalko beendeten die Waldviertel-Rallye unfreiwillig.

Weil davor, da ging es außerordentlich schwungvoll ab: Bekanntlich ist die sportliche Domäne von Wilfried Ohrfandl zur Zeit die Austrian Rallye Challenge, die kurz vor ihrem Abschluß stand. Für Challenge-Fahrer galt die Regelung, nur die Samstages-Etappe der OMV-Waldviertel-Rallye absolvieren zu müssen, um Punkte zu bekommen, aber auch die war schon extrem anspruchsvoll. Für Wilfried Ohrfandl hatte die Veranstaltung eine große Bedeutung, galt es doch, vor dem Heim-Publikum eine gute Vorstellung abzugeben. Gleichzeitig galt es, aus der Austrian Rallye Challenge möglichst gut auszusteigen, wofür mit einem zweiten Platz in der Zwischenwertung die Vorzeichen sehr gut standen.

Alles das erzeugt natürlich enorm viel Motivation, aber auch hohen Streß, denn die angespannten Erwartungen können auch belastend sein. Als es dann losging, zeigte sich der Verlauf der Rallye gleich einmal von seiner guten Seite, denn Wilfried Ohrfandl und Manuel Schalko (schnellstes Nicht-Allrad-Team!) holten sich auf der Eröffnungsprüfung mit ihrem Opel Astra GSi gleich einmal die Führung der Gruppe A bis 2000 cm³. Kaum Chancen, wie auch später, hatte das ebenfalls mitgefahrene Skoda Octavia World Rally Car von Christian Dörr und Uwe Kunze – hier war das Waldviertler Opel-Team meist schneller.

Wichtig war vor allem, Wolfgang Franek mit seinem Honda Civic Typ R auf Distanz zu halten, der aber auf der dritten Prüfung gewaltig zugeschlagen hatte. Ergebnis: Aus dem Gejagten wurde ein Jäger – und umgekehrt. Von da an galt alle Konzentration dem Verfolgen von Wolfgang Franek, was aber nicht sehr einfach war, da der Wiener außerordentlich selbstbewußt agierte – auch nicht neu. Die Hoffnung lag letztendlich bei den letzten vier Prüfungen im nördlichen Teil des Waldviertels, die sich durch eine entsprechende Hinterland-Charakteristik auszeichneten: Schotter eben.

Aber gerade auf diesen Strecken, auf der eigentlich der Großangriff erfolgen hätte sollen, um die 27 Sekunden Rückstand auf Wolfgang Franek und Nina-Irina Wassnig noch aufzuholen, gerade dort, wo man es dem Challenge-Haudegen, der aber dynamisch wie ein Jugendlicher agiert, so richtig zeigen wollte, gerade dort kam es zu dem großen Unheil, als ein Stein in einer Kurveninnenseite ein Federbein und damit das Rad abgerissen hatte. Und da es noch dazu ein Vorderrad war, war sofortiger Stillstand angesagt.

Das war klarerweise aus mehrfacher Hinsicht frustrierend: Der Spaß auf den besonders beeindruckenden Schotterprüfungen im Langauer Forst fiel weg, ebenso die Möglichkeit, dem Waldviertler Publikum bis zum letzten Meter eine hervorragende Show zu bieten – und vor allem: Der lange Zeit beständig gehaltene zweite Platz in der Austrian Rallye Challenge war dahin, die Talfahrt bis zurück auf den sechsten Platz nicht aufzuhalten. Aber was soll’s, wenn in der ARC so viele nach vorne drängen, was gewiß auch als positiver Aspekt zu werten ist. Zumindest ein Podestrang ging an das Waldviertel, durch den dritten Platz von Philipp und Stefan Manhart.

Ansonsten bleibt zu sagen: Es hätte eine sehr erfolgreiche Rallye werden können, was außerdem eine sehr erfolgreiche Rallye-Saison unterstrichen hatte (nämlich vor allem deswegen, weil es einen weiteren Aufwärtstrend in Sachen Schnelligkeit verdeutlicht hatte) – also kann man zusammenfassend dem Team Ohrfandl/Schalko eine außerordentlich überzeugende Saisonleistung attestieren.

Die Pläne für das kommende Jahr stehen noch nicht so genau fest, aber der gute Eindruck, den Wilfried Ohrfandl und Manuel Schalko in der jüngsten Zeit hinterlassen haben, und die damit verbundene erhöhte Sympathie könnten ihnen Auftrieb geben. Und wenn man einen Podestplatz so knapp verfehlt hat, man sogar die Challenge-Meisterschaft gewinnen hätte können, dann weckt das die Lust nach einem neuerlichen Versuch erheblich.

Wir werden sehen, was weiter passiert.

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