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Trio Infernale im Kaktusland wieder komplett?

Während Grönholm mit dem Hattrick liebäugelt, sehnt sich Loeb nach dem ersten Saisonsieg. Aber auch Vorjahrssieger Solberg möchte um den Sieg fighten. Stohl könnte in der Fahrer-WM vorpreschen.

Michael Noir Trawniczek

Manche sagen ja, dass die "wirkliche" Rallye-WM erst am kommenden Wochenende beginnt - in Mexiko steigt die erste von insgesamt elf Schotter-Rallyes dieser Saison, nachdem zuvor beim traditionellen Auftakt in Monte Carlo sowie beim zweiten Lauf in Schweden die vergleichsweise seltenen Elemente Asphalt und Schnee unter die Räder genommen wurden.

Zum dritten Mal rollt der Rallye-Tross nun bereits über die Startrampe von Guanajuato - gleich beim Einstand 2004 wurde dieser Übersee-Event von vielen Rallye-Protagonisten in die Liste der Lieblings-Rallyes aufgenommen.

Loeb will Grönholm-Hattrick verhindern

In der Liste des WM-Stands hat sich nicht Weltmeister und "Super-Séb" Sébastien Loeb als Tabellenführer eingetragen, sondern Ford-Speerspitze Marcus Grönholm. Der Finne durfte zunächst nach einem der seltenen Loeb-Fehler seine erste Asphalt-Rallye gewinnen und in Schweden auf vertrautem Boden abermals die oberste Treppe des Podiums besteigen. Jetzt möchte der 38jährige ein weiteres Kunststück vollbringen - den Hattrick, also den Gewinn der ersten drei Saisonläufe, womit er sich im WRC-Geschichtsbuch eintragen würde.

Allerdings ist für Sébastien Loeb jetzt "Schluss mit lustig" - nachdem er zweimal als Zweiter dafür sorgte, dass er in Sachen Punktestand den Anschluss halten kann, möchte der Franzose mit dem Kronos-Citroen zwischen den mexikanischen Kakteen dafür sorgen, dass Grönholm sich eben nicht als Hattrick-Inhaber ins Geschichtsheft einträgt. Dass Citroen immer noch recht viel Wert auf die WRC legt, beweist die Tatsache, dass man vor der Mexiko-Rallye eine neue Stoßstange bei der FIA homologieren ließ, welche das Kühlsystem und die Standfestigkeit des Xsara WRC 2006 verbessern soll.

Kann Solberg den Vorjahrssieg wiederholen?

Den Sieg als Ziel setzte sich aber auch jener dritte Mann aus dem "Trio Infernale", der bei den ersten Saisonläufen ein wenig ins Hintertreffen geriet. Als Vorjahrssieger könnte man Subaru-Pilot Petter Solberg dieses Unterfangen auch zutrauen, zumal der Norweger einen Vorteil innehat: Aufgrund seiner Nullrunden wird Solberg im Gegensatz zu seinen Rivalen Grönholm und Loeb erst später die Wertungsprüfungen in Angriff nehmen müssen - unter gewissen Umständen könnten loser Schotter und Steine für eine Benachteiligung von Grönholm und Loeb sorgen. Bei Subaru hat man umstrukturiert, der langjährige Teamchef David Lapworth wurde abgesetzt - Subaru braucht jetzt dringend ein Erfolgserlebnis. Allerdings kann Solberg nur dann wieder den Sieg erobern, wenn sein Auto mitspielt, nach Tests zeigte sich das Team in dieser Hinsicht zuversichtlich.

Dass auch im Rallye-Sport das liebe Geld wichtiger ist als der sportliche Erfolg, zeigt sich daran, dass die in der WM die Ränge 3 bis 5 belegenden Privatiers Daniel Carlsson, Toni Gardemeister und Gigi Galli am kommenden Wochenende nicht am Start stehen werden. Ebenfalls nicht am Start ist der Österreicher Andreas Aigner, dessen Red Bull Skoda-Team bekanntlich nur an zehn WM-Läufen teilnimmt.

Mit 2 Punkten könnte Stohl 3 Konkurrenten überholen

Aufgrund der Nichtteilnahme von Carlsson, Gardemeister und Galli kann Manfred Stohl das Trio locker in der Fahrerwertung überholen, dazu müsste er nur zwei WM-Punkte erobern. Doch der in Bestform fahrende Österreicher und seine Co-Pilotin Ilka Minor haben sicher ehrgeizigere Pläne - theoretisch könnte sich das Duo sogar auf Platz 3 der WM katapultieren.

Plus 7

Mit einer Zeitverzögerung von sieben Stunden wird am Donnerstag um 1.30 Uhr MEZ der Shakedown beginnen. Am Freitag wird die Rallye Mexiko um 9.00 Uhr Ortszeit eröffnet, die erste Sonderprüfung wird um 9.37 Uhr in Angriff genommen. Somit wird man am Freitag ab 16.00 Uhr MEZ die neuesten Berichte zur Mexiko-Rallye auf motorline.ccfinden.

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