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Grönholm in Finnland als Topfavorit

Nach einer zwei Monate andauernden Sommerpause wird am Wochenende die zweite Hälfte der Rallye-WM eingeläutet - mit der beliebten Finnland-Rallye.

Michael Noir Trawniczek

Lange mussten die Rallye-Fans warten, doch am kommenden Wochenende wird in Finnland, in den Wäldern rund um die Stadt Jyväskylä, wieder hoch offiziell quergetrieben - der neunte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft steht auf dem Programm.

Satte zwei Monate betrugen die Sommerferien in der Rallye-WM - das ist länger als jene Pause, die zwischen dem letzten WM-Lauf des Jahres 2006 in Wales und dem Saisonauftakt 2007 in Monte Carlo eingelegt wurde. Folglich hat sich in der Zwischenzeit auch einiges getan im WRC-Feld.

Alles neu bei Ford

Völlig umgekrempelt tritt der WM-Leader Ford an - das Team wurde nach dem Einstieg der Tourismusbehörde von Abu Dhabi (ADTA) für 2008 in "BP-Ford Abu Dhabi World Rally Team" umbenannt, wird aber schon in Finnland mit neuem Outfit und Abu Dhabi-Logos antreten. Doch nicht nur die Optik ist neu - das Team wird zwei nagelneue Ford Focus RS WRC 07 zum Einsatz bringen.

Allerdings wird es gleich drei Autos im Werksdesign geben - weil schon in Finnland der Führende der FIA-Meisterschaft des Mittleren Ostens, Scheich Khalid Al Quassimi als dritter Werksfahrer an Bord sein wird, auch ein Teil des Übereinkommens mit ADTA. Al Quassimi wird mit der Startnummer 26 einen Ford Focus RS WRC 06 pilotieren.

In Finnland regieren die Finnen, oder zumindest die Skandinavier. Weshalb Marcus Grönholm als Topfavorit betrachtet werden muss. Sébastien Loeb, der Weltmeister, liegt in der WM neun Punkte hinter Grönholm - der C4-Pilot hat im Vorfeld angedeutet, dass er dennoch nicht auf volles Risiko setzen und sich je nach Situation auch mit acht WM-Zählern zufrieden geben könnte. Loeb erklärte: "Natürlich möchte ich die Rallye gewinnen. Wenn das aber bedeutet, dass ich zu viel riskieren muss, werde ich etwas zurückstecken. Wenn ich jedoch eine Chance sehe, dass ich Grönholm schlagen kann, dann werde ich alles geben!"

Die schnellen Waldpassagen erlauben Geschwindigkeiten bis zu 200 km/h, die Sprünge gehören zu den besten der Rallye-WM - kein Wunder also, dass die Finnland-Rallye zu den beliebtesten im Kalender gehört.

Auch Subaru zu dritt

Auf ein Dreimannteam setzt auch Subaru - Petter Solberg und Chris Atkinson dürfen sich über Xavier Pons als dritten Werkspiloten freuen, am Beifahrersitz des Spaniers sitzt dessen Landsmann Xavior Amigo. Drei Autos werden auch vom Stobart Ford-Team eingesetzt, dort werden wie zuvor Jari Matti Latvala, Henning Solberg und Matthew Wilson in den 06er-Focus sitzen. Zwei privat angemeldete 05er-Focus für Guy Wilks und Andreas Mikkelsen sowie ein von Stobart gemeldeter 04er-Focus für den Briten Gareth Jones sind ebenfalls am Start. Insgesamt werden in Finnland satte 26 WRC-Boliden an den Start gehen, davon 11 Ford Focus.

Mitsubishi wird mit drei Lancer WRC vertreten sein, am Steuer werden die Finnen Juho Hänninen und Kristian Sohlberg sowie der Este Urmo Aava sitzen. Jan Kopecky wird wieder ein Skoda Fabia WRC pilotieren, während einer der zahlreichen Finnen, Jukka Ketomäki, ein Skoda Octavia WRC genannt hat. Außerdem werden auch zwei Peugeot 206 WRC an den Start gehen, die von dem Finnen Jarmo Mikkonen und dem Mexikaner Ricardo Trivino gelenkt werden.

Einsamer Xsara-Ritter

Die aufgestockten Werksteams von Ford und Subaru machen das Leben des Manfred Stohl nicht unbedingt leichter. Der Wiener und seine Kärntner Kopilotin Ilka Minor werden auch in Finnland die einzigen Teilnehmer sein, die auf einen Citroen Xsara setzen.

Man kann nur hoffen, dass "Stohlito" bei den Gesprächen mit Citroen erfolgreich war und man dort zur Einsicht gekommen ist, dass Manfred Stohl den Franzosen in der Marken-WM eine wertvolle Hilfe sein könnte, wenn man den Wagen mit entsprechenden Komponenten und einem starken Motor ausrüstet. Sollte das Xsara WRC allerdings ähnlich wie bei den Rallyes zuvor ausgestattet sein, wird es für den WM-Vierten des Vorjahres wohl keine WM-Punkte geben. Im Vorjahr wurde Stohl Neunter, weil ihn am ersten Tag ein gebrochener Querlenker seines Peugeot zurückwarf.

Nicht am Start wird Andreas Aigner sein - der Lauf in Finnland wird nicht zur Produktions- Weltmeisterschaft (PWRC) sondern zur Juniorenmeisterschaft (JRC) der FIA gezählt. In der JWRC feierten im Vorjahr die Suzuki-Piloten Guy Wilks und Per-Gunnar Anderson einen souveränen Doppelsieg.

Die Finnland Rallye wird bereits am Donnerstagabend mit der Zuschauerprüfung "Killeri1" eröffnet - richtig los geht es dann am Freitagmorgen mit der 16,2 Kilometer langen SP 2 "Vellipohja". Übrigens wurde die legendäre Sonderprüfung "Ouninphoja", die im Vorjahr zweigeteilt wurde, wieder zu einem Ganzen vereint - die rund 33 Kilometer lange Kultprüfung wird am Samstag zweimal befahren, einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag.

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