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WRC: Rallye Monte-Carlo

Eisspione: Unbekannte Helden der Monte

Ohne Eisspione kann kein Fahrer die Rallye Monte-Carlo erfolgreich bestreiten – ein Blick auf die Arbeit der Helfer im Hintergrund.

Sie stehen bei der Siegerehrung nicht auf dem Podium, tauchen in den Medien nicht auf den Jubelfotos auf, doch gewinnen kann ohne sie bei der Rallye Monte-Carlo kein WRC-Pilot: Die Eisspione. Warum ist das so, und wie sieht die Arbeit dieser stillen Helden im Hintergrund aus?

Grundsätzlich besagt der Name Eisspione ja schon ziemlich genau, was sie machen: nach Stellen mit Eis oder Schnee Aussicht halten. Gerade bei einer Rallye wie der Monte, bei der die Witterung und damit die Straßenverhältnisse innerhalb kürzester Zeit zwischen trockener und feuchter Fahrbahn, Neuschnee oder Glatteis wechseln können, sind die Informationen der Eisspione für alle Rallyepiloten unerlässlich.

Bei den Eisspionen handelt es sich in der Regel um erfahrene Rallyefahrer oder -beifahrer. So ist für Citroën der langjährige WM-Pilot Mikko Hirvonen in dieser Funktion im Einsatz, Sébastien Ogier selbst vertraut auf die Erfahrung seiner Landsleute Simon Jean-Joseph und Jack Boyère, der Doppeleuropameister 2004/2007; auch ein gutes persönliches Verhältnis zwischen Eispion und Fahrer bzw. Beifahrer ist hilfreich.

Bis eine Stunde vor dem Start der jeweiligen SP dürfen die Eisspione die Strecke befahren, wobei verständlicherweise jeder der letzte sein will, denn je näher die Erkundungsfahrt dem Start der Wettbewerbscrew liegt, umso aktueller sind die Informationen. Als Fahrzeuge für die Eisspione kommen jene Autos zum Einsatz, mit denen die Besichtigung vor der Rallye absolviert wurde – das sind Serien-Pkw, die jedoch über Überrollkäfige und Rennsitze samt Fünfpunktgurten verfügen.

Ausgestattet sind die Eisspione mit einer Kopie des Aufschriebs für die jeweilige Prüfung. Dort vermerken sie für jede Kurve, ob sich die Bedingungen seit der Besichtigung verändert haben und beispielsweise Schnee oder Eis einen früheren Bremspunkt fordern. Diese Änderungen werden anschließend an den Fahrer und Beifahrer durchgegeben, was stellenweise nicht einfach ist, weil es mitten in den französischen Seealpen so manches Funkloch im Handynetz gibt.

Die Eisspione müssen jedoch nicht nur beschreiben, was sie aktuell auf der Straße sehen, sondern auch vorausahnen, wie sich die Bedingungen bis zum Start ihrer Crew entwickeln werden. Bei der Rallye Monte-Carlo können sich die Temperaturen gerade in den frühen Morgen- und späten Nachmittagsstunden schnell verändern. Wo um 15 Uhr die Straße noch feucht war, kann sie eineinhalb Stunden später schon leicht überfroren sein.

Eisspione kommen übrigens nicht nur bei der Rallye Monte-Carlo, sondern bei allen Asphaltrallyes zum Einsatz. Dort erkunden sie, ob die Straße durch Schmutz, Splitt oder Feuchtigkeit rutschig sein kann, und heißen dann dementsprechend Schotterspione.

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