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Formel 1: News Toto Wolff Mercedes AMG

Rosberg-Aus & SMS-Bewerbungen

motorline.cc war dabei, als Nico Rosberg die "Bombe"platzen ließ. Wenig später erhielt Toto Wolff mehr als 20 Fahrer-Bewerbungen...

Michael Noir Trawniczek
Foto: BlackBerry

Auf dem Platz vor der Wiener Hofburg wurden ein Mini-"Fahrerlager" und eine Bühne errichtet - sowohl die am Abend geehrten Champions der FIA-
Weltmeistergala als auch Größen wie Niki Lauda stellten sich den Fragen von Moderator Andi Gröbl und sorgten so für gute Stimmung bei den Motorsportfans. Backstage herrschte ebenfalls lockere Stimmung - von den eingeweihten Mercedes-Keyplayern ließ sich keiner etwas anmerken...

Wenig später, bei der Pressekonferenz, sorgte der neue Weltmeister Nico Rosberg für die Sensationsmeldung. Als er, beiläufig in einem Nebensatz, erklärt, dass er sein großes Ziel nun erreicht habe und er per sofort als F1-Pilot zurücktritt, glauben viele der im Saal anwesenden Medienvertreter noch an einen Scherz. Doch als Rosberg seine Entscheidung erläutert, beginnen viele noch aus dem Saal mit ihrer Berichterstattung, über Facebook verbreitet sich die Nachricht in Windeseile.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff wurde von Rosberg schon früh eingeweiht, als zweite Person (nach Nicos Frau Vivian) erfuhr er am Wochenbeginn von dessen Beschluss.

"Nach zehn Minuten haben sich alle für das Cockpit beworben"

Nach der Pressekonferenz erzählt Wolff: "Unfassbar! Nur zehn Minuten nach Nicos Bekanntgabe haben de facto alle aktiven Formel 1-Piloten eine SMS geschickt."

Der Hintergrund ist einleuchtend: Sie alle wollen das plötzlich frei gewordene stärkste Auto der Gegenwart! Am Rande der Konferenz mit rund 200 Medienvertretern wird sogleich heftig spekuliert, wer das zweite Mercedes-Cockpit neben Lewis Hamilton erhalten könnte. Viele setzen auf den jungen Pascal Wehrlein, der Deutsche hat als Manor-"Leihgabe" sein Talent in die Auslage stellen koennen.

motorline.cc wiederum setzt auf Sebastian Vettel. Schließlich musste der vierfache Weltmeister in seinem zweiten Jahr bei Ferrari miterleben, wie es unmöglich erscheint, den entscheidenden Schritt zu einem ernsthaften Titelanwärter zu setzen.

Als dann Lewis Hamilton bei der Pressekonferenz die Namen "Sebastian" und "Fernando" in den Mund nimmt und darauf verweist, dass im zweiten Mercedes wohl ein Pilot mit Erfahrung und Charisma landen könnte, wird einigen klar, dass der Transfermarkt jetzt einen Neustart erlebt - dass Verträge in der Formel 1 in solchen Situationen keine unüberwindbare Hürde darstellen - jedenfalls keine, die man mit Geld nicht überwinden könnte -, hat man in der Geschichte dieses Sports schon oft erlebt.

Hamilton wirkt seltsam ruhig, er spricht sehr leise. Seine Reaktion auf
Rosbergs Ruecktritt klingt einsilbig: "So ist der Motorsport!" Für ihn selbst sei der Rücktritt von Rosberg "keine Überraschung" gewesen, schließlich "fahren wir schon seit 18 Jahren gegeneinander", Rosberg habe erst heuer seinen ersten Titel eingefahren. Gefragt nach dem besten Moment in seinen Duellen gegen Rosberg sagt Hamilton mit traurig klingender Stimme: "Das war in unserer Kart-Zeit. Da hatten wir noch Spaß..."

Sonnenschein Daniel Ricciardo, mit seinem "Dauergrinser" neben dem niedergeschlagen wirkenden Hamilton ein krasser Gegenpol auf der Bühne der Pressekonferenz, muss bei seinem "besten Moment" nicht lang nachdenken: "Als ich Nico in Kanada überholt und meinen ersten Sieg gefeiert habe!" Der RBR-Pilot erzählt schmunzelnd: "Als mir jemand mitgeteilt hat, dass Nico zurueckgetreten sei, war meine erste Reaktion: 'Welcher Nico?'"

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