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Schumacher-Unfall

Die Polizei ermittelt

Nach dem Diebstahl einer medizinischen Akte über Michael Schumacher ermittelt die Polizei. Der Journalistenverband warnt vor einer Veröffentlichung.

Im Fall der gestohlenen Krankenunterlagen von Michael Schumacher ermittelt nun die französische Polizei. Staatsanwalt Jean-Yves Coquillat aus Grenoble bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass am Freitag entsprechende Untersuchungen beginnen werden. Er bestätigte zudem die Aussage von Schumachers Managerin Sabine Kehm, nach der die Unterlagen Journalisten zum Kauf angeboten wurden.

"Der oder die Täter haben einige französische, Schweizer und deutsche Journalisten kontaktiert und ein Dokument von mehreren Dutzend Seiten für 60.000 Schweizer Franken (rund 49.000 Euro, Anm. d. Red.) angeboten", sagt Coquillat. Wie mittlerweile bekannt wurde, handelt es sich bei dem entwendeten Dokument nicht um die komplette Krankenakte Schumachers, sondern um einen mehrseitigen Arztbrief mit Angaben zu Diagnosen und Behandlungen, der an das Krankenhaus in Lausanne adressiert war, in das Schumacher in der vergangenen Woche verlegt worden war.

Derzeit geht die Polizei von zwei möglichen Tathergängen aus. Entweder sei das Computersystem des Krankenhauses gehackt oder das besagte Dokument kopiert worden. Eine Überprüfung des Computernetzwerks der Klinik in Grenoble ergab nach Angaben von Klinik-Direktorin Jacqueline Hubert allerdings kein Ergebnis. "Wir haben unser komplettes IT-System sofort von Experten überprüfen lassen, um zu klären, ob es Suchanfragen nach der Akte von Michael Schumacher oder Hacker-Angriffe von außen gegeben hat", sagt Hubert der Bild-Zeitung. "Wir konnten aber keine Spuren finden."

Unterlagen unter falschem Namen abgelegt

Daher werden nun alle Mitarbeiter, die Zugriff auf die Krankenakte Schumachers haben, von der Polizei befragt. "Das ist nur eine begrenzte Anzahl von Personen. Der behandelnde Arzt hat eine Handvoll Mitarbeiter bestimmt, die Zugriff zu Schumachers Akte haben dürfen", erklärt Hubert.

Zudem bestätigte die Klinik-Direktorin, dass Unterlagen über Schumacher aus Sicherheitsgründen unter einem falschen Namen im System abgelegt worden seien.

Schumachers Managerin Kehm hatte den Diebstahl der Unterlagen am Montagabend publik gemacht, jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, "dass der Ankauf solcher Unterlagen/Daten sowie deren Veröffentlichungen verboten sind. Daten aus der Krankenakte sind höchst vertraulich und dürfen der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht werden. Gegen die Veröffentlichung von Inhalten aus der Krankenakte werden wir daher in jedem Einzelfall Strafanzeige wegen der Verwirklichung aller in Betracht kommender Straftatbestände stellen."

Journalisten-Verband warnt vor Veröffentlichung

Auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) hatte vor der Veröffentlichung der Unterlagen gewarnt. "Die Veröffentlichung dieser Akte wäre Sensationsjournalismus ohne Substanz und Relevanz. Der Inhalt dieser Akte hat schließlich weder politische noch gesellschaftliche Bedeutung", sagte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken.

An seine Journalisten-Kollegen gerichtet warnte Konken: "Die Veröffentlichung wäre ein vollkommen inakzeptabler und äußerst schwerwiegender Eingriff in die Persönlichkeitsrechte von Michael Schumacher."

Schumacher war in der vergangenen Woche von Grenoble in eine Reha-Klinik in Lausanne verlegt worden. Zuvor hatte sein Management mitgeteilt, dass der Rekordweltmeister knapp sechs Monate nach seinem Skiunfall nicht mehr im Koma liege und "seine lange Phase der Rehabilitation" nun fortsetzen werde.

Der 45-jährige Schumacher hatte bei einem Skiunfall am 29. Dezember 2013 im französischen Meribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitten und war in der Uniklinik Grenoble in ein künstliches Koma versetzt worden. Ende Januar wurde die Aufwachphase eingeleitet.

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