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Rückzug: Nissan begräbt LMP1-Projekt

Außer Spesen nichts gewesen – Nissan zieht sich mit seinem GT-R LM Nismo LMP1 nun auch offiziell aus der Langstrecken-WM zurück.

Aus und vorbei: Nissan wird nicht mehr an der Langstrecken-WM teilnehmen. Der Nissan GT-R LM Nismo, der ein radikales Konzept, bestehend aus Frontmotor und -antrieb verfolgte, konnte auch nach einem intensiven Redesign nicht die erhoffte Performance zeigen und soll in keinem Rennen mehr eingesetzt werden. Für Nissan endet damit das PR-Desaster mit einem Problem-LMP1, der nur ein einziges Rennen gefahren und dabei nicht in Wertung gekommen ist.

"Nissan ist in der Saison 2015 mit einem innovativem, kühnen Konzept und dem Ziel, vorne mitzumischen, in die LMP1-Kategorie eingestiegen", verteidigt der japanische Hersteller in einer offiziellen Presseaussendung seine ursprüngliche Motivation. "Die Teams haben sorgfältig gearbeitet, um den Fahrzeugen zur erhofften Leistung zu verhelfen. Der Konzern hat jedoch entschieden, dass das Programm seine Ziele nicht erreichen wird und sich auf seine längerfristigen Motorsportstrategien zu konzentrieren."

Nissan hatte vor den 24 Stunden von Le Mans 2014 mit einer Pressekonferenz für Aufsehen gesorgt, auf der großspurig verkündet wurde, dass man Le Mans nicht nur gewinnen wolle, sondern dies mit einem radikal anderen Konzept zu erreichen gedenke. Andrew Palmer, der diese verbale Keule damals schwang, verließ Nissan jedoch noch im selben Jahr in Richtung Aston Martin, wo man seit 2011 und dem AMR-ONE ja ebenfalls Erfahrung mit katastrophal gescheiterten LMP1-Projekten hat. Aller Warnungen von Technikexperten weltweit zum Trotz setzte Nissan die Arbeit am GT-R LM Nismo fort, stolperte jedoch von einem Problem ins nächste.

So war zunächst das Hybridsystem nicht nur zu schwer, sondern auch wenig konkurrenzfähig, sodass dieses hastig wieder ausgebaut wurde. Drei GT-R LM Nismo starteten 2015 ohne diesen Zusatzboost in Le Mans, waren jedoch nur unwesentlich schneller als weitaus günstigere LMP2-Fahrzeuge und hatten darüber hinaus große Probleme mit den Bremsen. Ein Prototyp sah die Zielflagge, kam aufgrund seinen Rückstands jedoch nicht in Wertung; die anderen beiden schieden aus. Nissan zog sich daraufhin für ein Testprogramm gleich wieder aus der WM zurück. Bei mehreren Probefahrten in Nordamerika wurden zwar angeblich Fortschritte erzielt, diese dürften jedoch die Firmenzentrale in Japan nicht restlos überzeugt haben.

Was bleibt, sind viele versenkte Millionen und eine bisweilen realitätsferne Marketingkampagne, die letztlich komplett nach hinten losging und nicht nur Nismo-Motorsportchef Darren Cox den Posten gekostet hat. Unabhängig von diesem LMP1-Rohrkrepierer wird Nissan auch weiterhin stark im internationalen Motorsport vertreten sein, z.B. in der japanischen Super GT, den australischen V8 Supercars, diversen GT3-Serien sowie als Motorenlieferant für die Kategorien LMP2 und LMP3.

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