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WEC: News

„Es gibt eine klare Ansage“

ACO-Präsident Pierre Fillon fürchtet, dass Nissan im kommenden Jahr die Box 56 nur zu Marketing-Zwecken verwendet, er fordert den LMP1-Einstieg.

Die WEC soll in den kommenden Jahr weiter ihren Aufschwung fortsetzen. Dass, was die LMP1-Zugpferde Audi und Toyota begonnen haben, sollen die beiden Werksmannschaften ab 2014 gemeinsam mit Porsche weiterführen. In den Folgejahren werden weitere Hersteller erwartet, die in Le Mans und in der WEC auf die Jagd nach Gesamtsiegen gehen. Ferrari kokettiert seit einigen Monaten mit einem möglichen LMP1-Programm, der Zustieg von Nissan ist eigentlich für 2015 fest eingeplant.

Von den Japanern ist bislang jedoch nur in Zusammenhang mit dem Nissan ZEOD viel zu hören, der im Juni des kommenden Jahres - zumindest teilweise - mit reinem Elektroschub um den 13,6 Kilometer langen Kurs an der Sarthe fahren soll. Bezüglich der LMP1-Planungen ist es komplett still geworden. Einige Beobachter sind sich sicher: Nissan nutzt die Showbühne mit dem ZEOD wie 2012 mit dem DeltaWing, um Aufmerksamkeit zu bekommen - nicht mehr und nicht weniger.

"Es gibt eine klare Ansage: Wenn sie 2015 nicht mit einem LMP1 kommen, dann bekommen sie die 56. Box in Le Mans 2014 nicht. So einfach und klar ist das", macht ACO-Präsident Pierre Fillon den Japanern einigen Druck. Auch beim Franzosen scheint sich der Eindruck gefestigt zu haben, dass Nissan nur die 2014er-Bühne nutzen möchte, ohne sich an das LMP1-Versprechen zu halten. "Wir wollen nicht, dass diese 56. Box, die wir für Innovationen bereithalten, zu Marketingzwecken missbraucht wird", stellt Fillon klar.

Die 56. Box in Le Mans wird stets für besonders innovative Fahrzeuge zur Verfügung gestellt. Auf diesem Weg sollen neue Lösungen für die Zukunft im Rahmen des größten Sportwagenrennens der Welt öffentlich in den Fokus rücken. Leider ist das Konzept bislang nicht aufgegangen. 2012 verbuchte man mit dem DeltaWing zwar einen großen Erfolg, aber 2013 blieb die Box wegen nachhaltiger Probleme am Bennstoffzellen-Renner GreenGT leer.

"Das Projekt gibt es noch. Aber die Kosten sind immens", sagt Fillon. "Allein für den Wasserstofftank haben die Entwickler zwei Millionen Euro bezahlt. Es ist im vergangenen Jahr daran gescheitert, dass das Team zuerst Probleme mit der Betankung aller Tankzellen hatte, später gab es ein viel schwierigeres Problem. Die Brennstoffzelle erzeugt Strom mit 700 Volt, der Motor läuft aber mit 400 Volt. Die Veränderung der Spannung war ein großes Problem, das in der Kürze der Zeit nicht zu lösen war. Das klingt so einfach, ist aber wohl sehr kompliziert. Ich bin gespannt, ob wir mehr von dem GreenGT hören. Spannend ist das Projekt allemal."

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