GT Masters: Spielberg | 14.08.2011
Vierter Saisonsieg für die Stucks
Die Stuck-Brüder gewinnen das bislang schnellste GT-Masters-Rennen, Hannawald und Frentzen verpassen das Podium nur knapp.
Die Siegesserie der Stück-Brüder Ferdinand und Johannes im GT Masters hält an, bei der Österreich-Premiere in Spielberg fuhren die beiden im Lamborghini Gallardo zum vierten Saisonsieg. Die Zweitplatzierten in der Meisterschaft, Alexandros Margaritis und Dino Lunardi, belegten im BMW Alpina B6 Platz zwei vor dem Mercedes SLS AMG mit den beiden Österreichern Dominik Baumann und Hari Proczyk.
Auch eine schwere Erkältung hinderte Johannes und Ferdinand Stuck nicht am vierten Saisonsieg. In der Steiermark hatte das Lamborghini-Duo allerdings neben einem schweren Gasfuß auch eine große Portion Glück. In der ersten Rennhälfte dominierte Polesetter Thomas Jäger im Mercedes SLS AMG. Nach dem Fahrerwechsel verteidigte sein Teamkollege Florian Stoll die Führung, musste nach einem Fahrfehler dann allerdings dem Porsche 911 von Sebastian Asch die Spitze überlassen. Diese Führung brachte Asch aber kein Glück, 20 Minuten vor dem Rennende war der Traum vom Sieg für ihn und seinen Teamkollegen Michael Ammermüller vorbei, als der Porsche mit Antriebsdefekt ausrollte.
Ferdinand Stuck übernahm die Spitze und stellte im bisher schnellsten GT-Masters-Rennen mit einem Durchschnittstempo von 163 km/h den vierten Saisonsieg sicher. "Ich habe nach zehn Minuten im Auto gemerkt, dass es mit meiner Erkältung heute extrem schwer wird", so Johannes Stuck. "Ferdinand ist dann in der zweiten Rennhälfte ein fantastisches Rennen gefahren. Ich kann mir keinen besseren Teamkollegen wünschen. Allerdings tun mir die Porsche-Jungs sehr leid, die sind ein starkes Rennen gefahren."
Knapp geschlagen geben musste sich das Duo Margaritis/Lunardi auf Platz zwei. "Ich habe versucht den Druck aufrecht zu erhalten, aber zum Rennende hat unsere Bremse stark abgebaut. In den letzten drei Runden konnte ich nur noch mit Hilfe des Motors bremsen", erklärte Lunardi. Über einen Podiumsplatz beim Heimspiel durften Dominik Baumann und Lokalmatador Hari Proczyk jubeln, die sich von Startplatz elf bis auf das Podium arbeiteten. "Ein toller Erfolg, und das direkt vor meiner Haustür", freute sich Proczyk, der unweit der Rennstrecke aufgewachsen ist.
Skisprunglegende Sven Hannawald und Ex-Formel-1-Pilot Heinz-Harald Frentzen verpassten in ihrem bisher besten gemeinsamen Rennen im GT Masters als Vierte das Podium nur knapp. Frentzen lag in der Corvette in der ersten Rennhälfte auf Platz drei und in Schlagdistanz zur Spitze. Teamkollege Hannawald musste in der zweiten Rennhälfte drei Autos passieren lassen, profitierte aber vom Ausfall des Asch-Porsche sowie einer Strafe für Stoll. "Das Auto lief heute sehr gut. Aber noch schöner als Platz vier ist für mich, dass Sven so stark gefahren ist", freute sich Heinz-Harald Frentzen über seine erste Punkteplatzierung im GT Masters.
Sven Hannawald sicherte sich mit Platz vier auch den ersten Saisonsieg in der Amateurwertung. Der Corvette-Pilot setzte sich gegen Oliver Mayer im Mercedes SLS AMG und Swen Dolenc im Porsche 911 durch. Mit Platz zwei in der Amateurwertung machte Mayer weitere Punkte auf Tabellenführer Marc Hayek gut, der im Lamborghini Gallardo Vierter wurde.
Die Pechvögel des Rennens waren Thomas Jäger und Florian Stoll, die nicht nur die Führung an Asch verloren, sondern anschließend nach einem Vergehen beim Boxenstopp – Unterschreitung der Mindestgeschwindigleit – auch noch eine Durchfahrtsstrafe antreten mussten. Das Mercedes-Duo beendete das Rennen auf Platz fünf. Einen Platz dahinter sahen Oliver Mayer und Teamkollege Jan Seyffarth die Zielflagge. Lokalmatador Andreas Zuber wurde in einem Mercedes SLS AMG zusammen mit Lance-David Arnold Siebenter. Die Sieger des ersten Rennens am Samstag, Norbert Siedler und Christian Engelhart, belegten im Porsche 911 Rang neun hinter dem Audi R8 von Christopher Mies und Luca Ludwig.
Der vierte Saisonsieg verschaffte den Stucks sieben Punkte Vorsprung auf Lunardi/Margaritis bei noch sechs ausstehenden Rennen. Ludwig/Mies liegen 23 Punkte zurück. Ein schwarzes Wochenende erlebten Christer Jöns/Jens Klingmann, die in ihrem Audi R8 punktelos blieben, aber weiterhin Tabellenvierte sind. Das nächste Rennen findet in drei Wochen vom 2. bis 4. September auf dem EuroSpeedway Lausitz in Brandenburg statt.