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T-Mobile Rallye-ÖM: OMV

Ein Platz am Stockerl

Das historische Element der diesjährigen OMV-Rallye bot reichlich Gelegenheit für Erinnerungen an scheinbar längst vergangene Tage des Rallyesports.

Ein beachtliches Starterfeld (15 Nennungen!) versprach klassischen Motorsport vom Feinsten. Sepp Pointinger gab sich angesichts der teilnehmenden Teams wenig euphorisch:

„Beim Harrach-Sprint konnten wir auf Schotter doch gut mithalten und einen 2. Klassenplatz belegen, doch hier wird’s sehr schwierig. Auf einen Podestplatz fehlen uns leider ca. 40 - 50 PS, wir können nur auf Standhaftigkeit setzen.“

Auch wenn seine wahre Leidenschaft die großen Marathon-Rallyes wie London - Mexiko oder London – Sydney sind, so kann er es auch bei den vergleichsweise „kurzen“ Rallyes in Österreich nicht lassen, den Stachel seines 70-er Ford Escort richtig raushängen zu lassen.

Doch bereits bei der Super Stage in der Krieau schien sich ein verkorkstes Wochenende anzukündigen. Mit Max Lampelmaier als Gegner war zumindest ein ambitioniertes Duell um den effektvollsten Powerslide angesagt.

Eine plötzlich fehlende Verbindung vom Gaspedal zu den Drosselklappen der beiden Weber-Zwillinge ließ ihn allerdings bereits beim 1. Lauf vor prächtiger Kulisse an der Startlinie stehen bleiben.

Seinen Kommentar zu Co. Manfred Wusser möchten wir an dieser Stelle nicht wiederholen, doch nach kurzer Reparatur auf der Strecke sah man zumindest dem 2. Lauf hoffnungsvoller entgegen.

Aber wiederum ging’s nur bis zur 1. Kurve. Ein Gaspedal ohne den geringsten Widerstand versprach erneut nichts Gutes. Also, wiederum raus aus dem Auto, Motorhaube auf und Gestänge wieder eingehängt.

Die weitere Runde war nur mehr „just for the croud“. „Ist noch nie passiert, und jetzt ausgerechnet hier und gleich 2 mal!“ war noch das druckreifste Statement!

Die eigentliche Rallye begann dann Samstag Vormittag. Auf 18 Sonderprüfungen sollte sich in weiterer Folge entscheiden, wer den längsten Atem und, vor allem, das zuverlässigste Material an den Start gebracht hatte.

Ernst Harrach fehlte nach einem Motorschaden an seinem VW Käfer 1302S, erlitten als beherztes Vorausauto beim höchst eigenen Harrach-Sprint, ebenso wie Aigner/Zöchling auf einem Kadett GTE.

Ansonsten war das Feld komplett und die Meute der Ford Escorts MK1 u. MK2 hetzte die Gegner der vergangenen Tage, die da hießen: Porsche 911 RS, BMW 2002 ti, Fiat 124 Spider, Alfa Romeo Giulia 1,6 und einen besonderen Gast aus Deutschland namens VW TL 1600 in makellosem Zustand, der aber leistungsmäßig doch benachteiligt war.

Aufgrund der Zeiten der ersten beiden Sonderprüfungen (Krieau) waren die Favoriten schnell ermittelt. Max Lampelmaier mit Co Ralf Rollmann, der Vorjahrsmeister, Christian Rosner auf dem bärenstarken Porsche sowie die beiden „Bayrischen“ von Leo Theuretsbacher und Walter Zöckl schienen für den Sieg gute Karten zu haben.

Die Sonderprüfungen im Raum Aspang waren selektiv, mit 95% Asphalt-Anteil, mit Kurven und Kehren von 1 bis 5, dass es eine Freude war. Allerdings mit vielen Bergauf-Passagen, was leistungsmäßige Nachzügler bereits dadurch etwas in Hintertreffen brachte.

Die Zuschauer waren begeistert und begeisternd zugleich, was sich besonders in den beiden Nacht-SP in St.Peter zeigte, wo Hunderte noch gegen 23:30 Uhr die Strecke und das Ziel säumten und ihre Begeisterung auf die Fahrer übertrugen.

Das Duo Pointinger/Wusser konnte aufgrund der Pannen vom Vortag jede SP von jeglichem Druck befreit fahren, was sich seltsamerweise in zunehmend besseren SP-Platzierungen darstellte.

Die Frustration war mittlerweile gewichen und beherzte Fahrweise gepaart mit dem Glauben an die Haltbarkeit des eigenen Materials ließ wieder Hoffnung aufkeimen. Darüber hinaus erwies sich wieder einmal ein eherner Grundsatz im Motorsport als richtig:

Was nützt mir der stärkste Motor, wenn er nicht bis zum Ende hält! Unter diesem Motto verabschiedeten sich einige Escorts, die beiden BMW und letztlich auf der drittletzten SP der bis dahin führende Porsche von Christian Rosner.

Aber auch den Zusehern wurde seitens der „Historischen“ in Form von „kalt verformtem Blech“ einiges geboten. So kam es, dass der lange Atem einer Rallye so manche automobile Lunge überforderte, die Zuverlässigkeit sich zur obersten Maxime erhob und Sepp Pointinger und sein Co Manfred Wusser letztlich auf dem glücklichen 2. Platz (Hist 12) landeten.

Sieger wurden Lampelmaier/Rollmann auf Ford Escort RS 2000, das Podest komplettierten auf dem 3. Platz Dangl/Kosar mit ihrem Fiat 124 Spider.

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