Rallye-WM: Deutschland | 20.08.2002
Achim Mörtl über die Vorbereitungen auf seinen ersten WM-Werkseinsatz, mangelnde Testkilometer und seine Ziele für die Deutschland-Rallye.
Achim, wie verlief deine Vorbereitung zur Deutschland Rallye?
Die grundlegende Integration in das Subaru World Rallye Team ist gut angelaufen. Die Abläufe für die Rallye stehen fest und werden nun inhaltlich und zeitlich professionell abgehandelt. Etwas unzufrieden bin ich mit der Möglichkeit das Subaru WRC aktiv zu erfahren.
Lediglich 30 Testkilometer konnte ich in England absolvieren. Bei diesem Volumen kannst Du Dich maximal an ein Basisfeeling mit Grundeinstellungen im Fahrzeug gewöhnen. Ein Testen des spezifischen Reifenverhaltens von Pirelli ist bei diesem Volumen ebenfalls nur sehr bedingt möglich.
Wie sieht das Programm für dich und deinen Co Klaus Wicha bei der Deutschland Rallye aus?
Seit Sonntag sind wir in Deutschland stationiert. Am Montag konnten wir die 1. Etappe besichtigen. Sehr schnelle und enge Passagen in den Weinbergen. Nicht ganz einfach zu bewältigen jedoch sehr attraktiv. Dienstag folgt die Besichtigung der 2. Etappe am Truppenübungsplatz "Baumholder". Flotte Abschnitte, aufgrund der groben Asphaltstruktur sehr hart für die Reifen und durch den vielen Staub und das Öl, das durch die Panzer bei Militärübungen verursacht wird, sehr rutschig.
Auf dieser Etappe werden neben dem Speed die Reifenschäden eine wesentliche Beeinflussung des Ergebnisses mit sich bringen. Mittwoch steht die Besichtigung der 3. Etappe an. Auch hier zeigt die Charakteristik schnelle, enge Kurven und Asphalt mit wenig Grip auf. Durchschnittsgeschwindigkeiten bis zu 130 km/h werden hier erreicht. Am Donnerstag folgt der offizielle Shake-Down des Veranstalters und am Abend die Präsentation der Fahrer und Teams.
Ist die Strategie des Subaru World Rallye Team bereits definiert?
Der Umstand, das Subaru WRC nur in sehr geringem Ausmaß testen zu können, ist dem Team bewust und somit wird man versuchen, die Deutschland-Rallye auf bestmöglichem Niveau zu fahren. Es ist meine erste Rallye im Werks-Subaru, es sind die Ingenieure, Mechaniker und alle im Team voll gefordert in ihren Bereichen eine professionelle Leistung zu bringen und ideale Grundvoraussetzungen zu schaffen. Mit diesem Paket muss der Beifahrer und vor allem meine Person ein 100%ige Leistung bringen.
Prinzipiell müssen die ersten Sonderprüfungen konzentriert, schnell, jedoch nicht im Bereich des absoluten Limits gefahren werden. Mit dem Rallye-Verlauf ergibt sich die Anpassung der Strategie. Reifenwahl, Wetterkomponenten und weitere Faktoren müssen selbstverständlich als Entscheidungskomponenten integriert werden.
Was kannst du mit Klaus bei der Deutschland Rallye realistisch erreichen und wovon träumst du?
Festzuhalten ist, dass Subaru bei den klassischen Asphaltrallyes in Korsika und Spanien als beste Platzierung den 5. Platz erreichen konnte. Laut meiner persönlichen Einschätzung ist eine Platzierung für Klaus und mich um die Top 10 realistisch. Das absolute Ziel muss jedoch das Erreichen von Fahrer- bzw. Markenpunkte sein. Deshalb sind wir auch engagiert worden. Ob es gelingt werden wir sehen.