Rallye-WM: Deutschland | 22.08.2002
Heimspiel?
Ford kommt mit Erfahrungswerten aus dem letzten Jahr nach Deutschland, neben den drei Stammpiloten ist auch Lokalmatador Armin Kremer im Ford am Start.
Manfred Wolf
Francois Delecour war letztes Jahr als „Tester“ bei der Rallye Deutschland unterwegs, auf die gesammelten Daten und dem dritten Platz aus dem letzten Jahr lässt es sich gut aufbauen. Damit und mit einem ausführlichen Test, der im Juli im Raum Trier über die Bühne ging, hofft man bei Ford, gut vorbereitet zu sein.
Schließlich ist die Rallye für Ford fast ein „Heimspiel“, findet sie doch nur 200 km von der Europa-Zentrale entfernt statt. Am dritten Tag der Rallye führen die Sonderprüfungen überhaupt ganz knapp an der Ford Focus-Produktionsstätte vorbei – da will man einen guten Eindruck hinterlassen.
Einen guten Eindruck wollen auch die Ford-Piloten machen. Allen voran Starpilot Colin McRae, der in Finnland noch zusehen musste, wie sein Auto am Ende einer SP abfackelte.
„Ich habe noch nicht wirklich viel Ahnung von dieser Rallye. Aber was ich gehört habe, sind alle drei Etappen vom Charakter her sehr unterschiedlich“, mutmaßt McRae, „es wird wichtig sein, von Anfang an ohne Probleme konstant zu fahren.“
Auch über den Test in Deutschland zeigt sich McRae zufrieden: „Das Team hat hart gearbeitet und das hat sich ausgezahlt. Wir haben große Fortschritte gemacht, was die Leistung und das Handling des Focus auf Asphalt betrifft.“
Für Routinier Carlos Sainz ist der Lauf in Deutschland die 17. WM-Rallye, die er in Angriff nimmt: „Es ist immer schön, eine neue Rallye zu fahren. Diese ist wohl anders, als die üblichen Asphalt-Rallyes, ich bin schon sehr gespannt. Aber solange ich die Prüfungen nicht im Renntempo gefahren bin kann ich noch nicht sagen, ob ich sie mögen werde, oder nicht.“
Ford-Youngster Marko Märtin weiß auch noch nicht genau, was ihn erwartet: “Es wird eine sehr schwierige Rallye werden – vor allem die Prüfungen in Baumholder sind sehr tückisch. Aber die Situation ist für nahezu jeden Piloten die gleiche.“
Der vierte Mann im Ford-Team ist der regierende Europameister Armin Kremer, der die Deutschland Rallye mit seinem Co Dieter Schneppenheim 1999 gewinnen konnte. Kremer setzt daher auch auf seine Erfahrung: „Ich hoffe, dass wir vor allem am ersten Tag, in den Weinbergen, von unserer Streckenkenntnis profitieren können.“