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Loeb: Wie gewonnen, so zerronnen

Im Chaos stürmte Loeb davon. Als die Ordnung einkehrte, patzte er und übergab die Führung an Grönholm. Petter Solberg musste nach einem Ölleck aufgeben! Manfred Stohl Gesamt-5. Andreas Aigner auf Gesamtrang 14.

Michael Noir Trawniczek

Schnell kann's gehen, besonders bei der Rallye Monte Carlo. Sebastien Loeb hat die Rallye bis zur finalen SP einmal mehr nach Belieben dominiert, auf SP 6 leistet sich der Franzose aber einen seiner seltenen Fehler.

Loeb rutscht auf einer eisigen Passage von der Strecke und muss aufgeben - er und Co-Pilot Elena sind aber unverletzt. Ob Loeb am Samstag neuerlich starten kann ist derzeit fraglich und eher unwahrscheinlich.

Nutznießer ist Marcus Grönholm, der nun die Rallye anführt: "Ich freue mich zwar über die Führung, aber die Bedingungen sind fürchterlich, ich fahre wie meine Großmutter..." Nicht ganz, denn immerhin konnte "Oma" Grönholm den dritten der drei Titelfavoriten, Petter Solberg, in der sechsten Wertungsprüfung 15 Sekunden abknöpfen - und in der Gesamtwertung führt Grönholm nun mit einem Vorsprung von 1:23.7 Minuten auf Chris Atkinson, der seine erste Rallye Monte Carlo bestreitet und rund drei Sekunden vor Toni Gardemeister im privaten Peugeot liegt.

Auf dem vierten Gesamtrang liegt nach der ersten Etappe Gilles Panizzi (Red Bull-Skoda) vor Manfred Stohl (OMV-Peugeot, siehe weiter unten), Francois Duval und den beiden Subaru-Piloten Petter Solberg und Asphalt-Spezialist Stephane Sarrazin. Solberg erlebte einen schlechten Einstand, als er bei SP 1 "verwachste", Slicks anstatt der dort nötigen Spikes aufzog.

Auch Petter Solberg out!

Am Abend kam es noch dicker für den Norweger. Nach dem 2. Platz in der letzten Wertungsprüfung ereilte Petter Solberg auf der Verbindungsetappe nach Monaco ein Ölleck - der Schaden am Motor des Subaru Impreza war zu groß, auch die erlaubten 2:45 Stunden Servicezeit hätten nicht gereicht, um den Schaden reparieren zu können - dem Weltmeister des Jahres 2003 blieb nichts anderes übrig, als w. o. zu geben...

Nicht nur Solberg und Weltmeister Loeb (zwei der drei prognostizierten Titanen im Kampf um den Titel) patzten beim turbulenten und anfangs höchst chaotischen Saisonauftakt - der Brite Matthew Wilson beklagte ein herausgerissenes Rad an seinem M-Sport Ford...

Chaos de Luxe

Was für ein Tag bei der ersten Rallye der neuen Saison! Am Morgen brach ein Chaos aus, wie es viele alteingesessene Rallye-Haudegen noch nie erlebt haben. Weil ein Bus die Zufahrt zur ersten SP versperrte, konnten diese nur elf Piloten absolvieren! Der Rest musste umdrehen und auf die Absolvierung der SP 1 verzichten. Später wurde auch noch die gesamte SP 3 annulliert.

Die FIA-Delegierten mussten mittags eine Entscheidung treffen - und so wurde den Piloten, die es nicht auf die SP geschafft haben, jene Zeit eingetragen, die Petter Solberg zu diesem Zeitpunkt als Elfter innehatte. Für manche war das wohl ein harter Schlag, zunächst jedoch gab es keine Proteste. Letztlich dürften alle froh gewesen sein, als die vierte Wertung dann endlich ordentlich vonstatten ging...

Die Österreicher

Von dem Schock beim Shakedown erholte sich Manfred Stohl heute wie es scheint mit jedem Kilometer - in der fünften Wertungsprüfung reihte sich Stohl auf Rang 4 ein, in der sechsten SP belegte der OMV-Pilot bereits den dritten Platz. Im Gesamtklassement findet man das Duo Manfred Stohl/Ilke Minor auf dem fünften Platz - Duval liegt bereits 25 Sekunden hinter dem Peugeot-Gespann.

Das WRC-Debüt von Red Bull-Youngster Andreas Aigner wurde durch die Umstände extrem erschwert, erst am Nachmittag startete Aigner in seine erste WRC-Sonderprüfung.

Aigner berichtete nach seiner Zieleinfahrt: "Das waren unglaubliche, irrsinnig schwierige Bedingungen - nichts als Eis. Einmal ist mein Motor abgestorben und nicht mehr angesprungen ist, dabei habe ich dreißig Sekunden verloren."

In der fünften und sechsten SP belegte Aigner jeweils den 16., in der Gesamtwertung den 14. Rang. Doch das Wichtigste ist für den Newcomer: Er ist noch im Rennen!

Morgen warten weitere sechs Sonderprüfungen auf die Piloten, neuerlich wird die richtige Reifenwahl der Schlüssel zum Erfolg sein.

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