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Brutale Aufgabe vor idyllischer Kulisse

Die Rallye Zypern gilt als eine der härtesten Rallyes des gesamten WM-Kalenders, das Material wird extrem gefordert, Loeb & Grönholm sind die Favoriten.

Die beiden Meisterschaftsführenden Sébastien Loeb im Citroën Xsara WRC sowie Marcus Grönholm (Ford Focus RS WRC06) gelten als aussichtsreichste Kandidaten auf den Gesamtsieg. Der Elsässer, der in Limassol bereits im Vorjahr auf der höchste Stufe der Treppchens stand, könnte mit einem Sieg oder zweiten Platz gar seinen dritten Fahrertitel perfekt machen. Dafür dürfte Grönholm maximal zwei Punkte einfahren, also bestenfalls Rang sieben belegen.

Bis heute hat der Lauf, der seit 2000 der Weltmeisterschaft angehört, seinen Charakter nicht verloren: Der Rallye Zypern fordert Mensch, Fahrzeug und Reifen bis aufs Äußerste. Die Kombination aus mediterraner Hitze gepaart mit kurvenreichen und steinigen Pisten stellt einen einmaligen Mix in der Rallye-Weltmeisterschaft dar. Sowohl die Piloten als auch die Motoren bekommen durch das geringe Tempo kaum Abkühlung. Hinzu kommt, dass die vielen Kurven den Lenkradartisten keine Verschnaufpausen gönnen.

„Auf den zypriotischen Prüfungen erreichen die Piloten nur sehr geringe Durchschnittgeschwindigkeiten von rund 60 km/h“, erklärt Aimé Chatard, Leiter der Rallye-Aktivitäten von BFGoodrich.

„Im Vergleich dazu bringen es die Rallye-Asse in Finnland auf Tempo 120 - ebenfalls im Schnitt. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass Mensch und Material auf Zypern eine halb so schwere Herausforderung bevorsteht. Im Gegenteil: Gerade die Reifen erwartet auf der Mittelmeerinsel die Hölle.“

„Beim kommenden Lauf fahren die Piloten besonders oft im ersten, zweiten oder dritten Gang und nutzen den Drehzahlbereich häufiger als sonst bis zum Maximum aus“, beschreibt Chatard. „Das dabei unvermeidliche Durchdrehen der Räder führt zu einem starken Abrieb der Pneus. Für Zypern legen wir daher besonderen Wert darauf, die Abnutzung zu vermeiden und eine gute Traktion zu erreichen.“

Als Führende in der Weltmeisterschaft reisen Kronos Citroën und Sébastien Loeb optimistisch nach Zypern, zumal das belgische Team hier 2005 seine erste Podiumsplatzierung einfuhr: „Der Doppelerfolg im vergangenen Jahr mit Manfred Stohl auf Position zwei hat das Potenzial des Xsara auf diesem Untergrund unter Beweis gestellt“, erklärt Loeb. „Davon profitieren wir dieses Mal und kämpfen erneut um den Gesamtsieg.“

Die Piloten des BP Ford-Teams standen in Japan beide auf dem Podium. In Zypern vertraut die Werksmannschaft vor allem auf die Zuverlässigkeit: „Um hier erfolgreich zu sein, muss das Auto stark und haltbar sein“, erläutert Mikko Hirvonen. „In Griechenland hat der Focus diese Qualität eindeutig bestätigt.“

Bei dem Härtetest rund um Limassol wird Stobart Ford den neuen Focus wieder gegen das bewährte Modell von 2004 eintauschen, der im vergangenen Jahr nur knapp das Podium verpasste.

OMV Peugeot Norway-Pilot Manfred Stohl freut sich auf eine Prüfung besonders: „Super Stages sind die ideale Plattform, um den Rallyesport direkt zum Publikum zu bringen“, so der Österreicher. „Ich bin überzeugt, dass die Down Town Special in Limassol ein absoluter Höhepunkt in der diesjährigen Meisterschaft darstellen wird.“

Für Subaru treten Petter Solberg und Chris Atkinson an, die Truppe hofft auf ein Ende der Negativ-Serie, man möchte endlich wieder vorne mitmischen.

Nach der gelungenen Vorstellung in Deutschland will Red Bull Skoda auch in Zypern wieder angreifen: „Bei Harri Rovanperä hoffen wir, dass er jetzt das notwendige Vertrauen hat, um einen Speed zu wählen, der ihn in die WM-Punkte bringen kann“, erklärt Teamchef Armin Schwarz. „Und wenn Andreas Aigner das gleiche Tempo fährt wie letztes Jahr im Gruppe N-Auto, kann auch für ihn ein positives Resultat möglich sein.“

Statistisches

Rallye Zypern, 12. Lauf zur Rallye-WM 2006 (22. bis 24. September 2006); Gesamtlänge: 1.504,08 Kilometer, davon 23 Wertungsprüfungen über 331,34 Kilometer; längste WP: 30,33 Kilometer (WP 11 und 15: Foini - Koilinia 1 und 2); größte WP-Distanz von Service-Punkt zu Service-Punkt: 61,14 Kilometer (WP 9 bis 12 und 13 bis 16); Start und Ziel: Limassol.

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