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Rallye-WM: Mexiko

Loeb fährt zweitem Saisonsieg entgegen

Wegen Überhitzungsproblemen an seinem Motor rutschte Jari-Matti Latvala auf Platz drei ab - Sébastien Loeb führt rund eine Minute vor Chris Atkinson.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Citroen Sport

Nach dem Mittagsservice stand die Mexiko-Rallye am Samstagnachmittag ganz im Zeichen des Duells an der Spitze. Nachdem Weltmeister Sébastien Loeb am Vormittag die Führung übernehmen konnte, kündigte der Führende des ersten Tages, Jari-Matti Latvala an, kontern zu wollen. Ein spannender Samstagnachmittag kündigte sich an - das große Duell zwischen dem vierfachen Champion und dem jungen Aufsteiger, dem jüngsten Sieger der Rallye-WM. Doch es sollte anders kommen...

Auf SP 12 war es abermals Loeb, der die schnellste Zeit markieren konnte, Latvala lag als Zweitschnellster 7,1 Sekunden zurück. Auf SP 13 jedoch ereilte den Sensationssieger der Schweden-Rallye ein Problem mit dem Motor seines Ford Focus RS WRC 07, ein Überhitzungsproblem aufgrund eines defekten Intercooler-Schlauches, zwang Latvala, kurz zu stoppen und dann die Fahrt entsprechend langsam fortzusetzen. Auf SP 13 verlor der 21-jährige etwas mehr als eine Minute auf den Bestzeithalter Dani Sordo (Citroen), auf SP 14 lag der Ford-Pilot ebenfalls nahezu eine Minute hinter dem Schnellsten, Henning Solberg im Munchi's Ford. Die Superspecial-Prüfungen gingen an Henning Solberg und zeitgleich Loeb sowie Chris Atkinson, ebenfalls zeitgleich mit Loeb.

Latvala gibt sich mit Platz 3 zufrieden

Latvala verlor aufgrund seiner Probleme seinen zweiten Platz, liegt nun mit einem Rückstand von 2:06.4 Minuten auf Platz drei der Gesamtwertung. Auf den Zweiten, Subaru-Pilot Chris Atkinson, fehlen Latvala 1:05 Minuten. Auf den nur noch rund 60 Wertungskilometern, die am Sonntag zu absolvieren sind, wird Latvala diesen Rückstand unter normalen Umständen nicht mehr gutmachen können. "Schade, aber so ist der Motorsport - wir haben ein gutes Feedback erhalten und wir wollen diese Rallye einfach auf dem Podium beenden - das wäre schon perfekt", gab sich der neue Starpilot des Ford-Werksteams realistisch.

Für Sébastien Loeb ist die Rallye damit bereits "gelaufen", er führt mit einem sicheren Vorsprung von rund einer Minute vor Chris Aktinson - nur noch ein Defekt oder ein Fahrfehler könnten ihm zum Verhängnis werden und seinen zweiten Saisonsieg verhindern. Der Citroen-Werkspilot erklärte: "Wir haben hart gepuscht - seit Jari-Matti das Problem hatte, gehen wir es langsamer an, da wir genügend Vorsprung auf Atkinson haben. Jetzt wollen wir einfach schauen, dass wir ins Ziel kommen - denn die Rallye ist noch nicht zu Ende."

Chris Atkinson hatte ebenfalls mit Problemen zu kämpfen: "Wir haben auf den letzten beiden Prüfungen etwas mehr als 20 Sekunden hergeschenkt - es gab Probleme mit der Launch Control." Dennoch liegt der Australier auf einem sicheren zweiten Platz, wenn ihm nicht noch die Technik einen Strich durch die Rechnung machen sollte.

Hirvonen mit zwei weiteren Reifenschäden

Für Mikko Hirvonen scheint es in Mexiko einfach nicht laufen zu wollen. Nach einem mittelprächtigen Samstagvormittag kam es nach dem Mittagsservice noch schlimmer für den 27-jährigen Finnen: Auf SP 12 ereilten ihn gleich zwei Reifenschäden, die der Ford-Werkspilot und sein Copilot Jarmo Lethinen an Ort und Stelle beheben mussten. Dabei verloren die beiden exakt 2:51.8 Minuten. Schon gestern wurde Hirvonen Opfer eines Reifenschadens.

Hirvonen berichtete im Zielraum der 14. Prüfung: "Wir hatten nach unseren Reifenschäden keinen Ersatzreifen dabei, den wir noch verwenden konnten, weshalb ich es ruhiger anging. Das Handling war auch nicht gerade das beste." Hirvonen liegt auf Rang fünf - auf den Vierten, Henning Solberg, fehlen Hirvonen 15,9 Sekunden. Ein Rückstand, den Hirvonen am Sonntag theoretisch noch gutmachen könnte.

Henning Solberg möchte Platz 4 halten

Henning Solberg, der in Mexiko als eine Art "Stobart-Leihgabe" für das Munchi's Ford-Team antritt, kündigte jedoch lachend an: "Ich werde für diesen vierten Platz alles geben! Das ist sehr gut, ich habe sehr hart gepuscht."

Etwas weniger als zwei Minuten hinter Mikko Hirvonen belegt Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson den sechsten Gesamtrang. Mit einem Rückstand von rund 18 Minuten liegt Federico Villagra im zweiten Munchi's Ford auf Rang sieben. Etwas mehr als eine Minute dahinter belegt der mexikanische Lokalmatador Ricardo Trivino in seinem privaten Peugeot 206 WRC den achten Platz.

JWRC: Ogier weiter in Führung

Auf dem neunten Gesamtrang liegt der Führende der Junioren-Weltmeisterschaft, Citroen-Pilot Sébastien Ogier. Nachdem Michal Kosciuszko mit Motorproblemen zu kämpfen hatte, gibt sich der Suzuki-Pilot mit dem dritten Platz hinter seinem Teamkollegen Jan Mölder zufrieden.

Am Sonntagvormittag sind ab 8.28 Uhr Ortszeit (14.28 Uhr MEZ) wie erwähnt nur noch rund 60 Wertungskilometer abzuspulen - es sind noch drei "richtige" Prüfungen sowie die abschließende Superspecial-Prüfung zu absolvieren, welche um 11.34 Uhr Ortszeit (17.34 Uhr MEZ) gestartet wird.



Stand nach Tag 2

 1.  Loeb          Citroen    3:08:39.8
 2.  Atkinson      Subaru     +  1:01.4
 3.  Latvala       Ford       +  2:06.4
 4.  Solberg       Ford       +  3:51.6
 5.  Hirvonen      Ford       +  4:07.5
 6.  Wilson        Ford       +  6:10.6
 7.  Villagra      Ford       + 18:14.3
 8.  Trivino       Peugeot    + 19:31.1

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