
Rallye-WM: Spanien | 03.10.2008
Loeb jubelt: „Überhaupt keine Probleme!“
Loeb kontrollierte am ersten Tag die Spanien-Rallye und führt 18,8 Sekunden vor Sordo. Über 40 Sekunden zurück liegen Duval und Hirvonen auf den Plätzen 3 und 4.
Michael Noir Trawniczek
Nach dem ersten Tag der Spanien-Rallye, nach 131,76 Wertungskilometern, führen die beiden Citroen-Piloten Sébastien Loeb und Dani Sordo unangefochten den Bewerb an – die beiden konnten bei sämtlichen der sechs Prüfungen die Plätze eins und zwei belegen, stets war der klare Topfavorit Loeb um einige Sekunden schneller als sein spanischer Stallkollege. Insgesamt konnte Loeb dem Lokalmatador 15,8 Sekunden abknöpfen.
Dementsprechend wohl gelaunt klingt auch die Tagesbilanz des vierfachen Weltmeisters: „Es war ein sehr guter Tag. Wir hatten überhaupt keine Probleme, das Auto war erstklassig und ich hatte ein perfektes Feeling. Ich habe kräftig Gas gegeben, um meinen Vorsprung auf Dani auszubauen – die 15 Sekunden sind okay für mich.“ Sordo klang dann doch ein wenig entmutigt: „Es war ein guter Tag und zugleich auch nicht. Ich bin froh, vor den Ford zu liegen – aber ich wollte dann doch ein bisschen schneller fahren und nicht immer nur die zweitschnellste Zeit markieren…“
Ford abgeschlagen
Das Ford-Werksduo hatte am ersten Tag der Spanien-Rallye nicht den Funken einer Chance im Kampf gegen Citroen. Am Ende setzte sich Asphaltspezialist Francois Duval durch, der für die Rallyes in Spanien und Frankreich in das Auto von Jari Matti Latvala gesetzt wurde. Der Belgier liegt als Dritter bereits 41,3 Sekunden hinter Loeb zurück, konnte aber den Nr. 1-Piloten Mikko Hirvonen knapp hinter sich halten. Duval bilanzierte: „Der Tag war ganz gut, aber morgen werde ich weniger Risiken auf mich nehmen – denn es kann ja noch alles Mögliche passieren.“ Hirvonen betrieb wieder einmal, wie so oft in dieser Saison, Schadensbegrenzung: „Rein durch schnell fahren komme ich nicht an die beiden Citroen heran – sie haben sich schon am Vormittag einen beachtlichen Vorsprung herausgearbeitet. Zwar lief es am Nachmittag etwas besser für uns – aber es geht jetzt nur noch um die Schadensbegrenzung.“
Subaru wieder nur Statist
Subaru-Werkspilot Petter Solberg liegt als Fünfter bereits 1:47 Minuten zurück. Am Vormittag hatte das Team „verwachst“ und als einziger Toprennstall weiche Reifen montiert. Am Nachmittag, mit der harten Mischung, musste sich der Norweger dafür mit Bremsproblemen herumschlagen. „Das Auto war am Nachmittag viel schwerer zu fahren“, stöhnte Solberg.
13,7 Sekunden hinter Solberg belegt Urmo Aava im PH Sport-Citroen den sechsten Platz – doch der Este spürt den heißen Atem von Jari Matti Latvala, der für die beiden Asphalt-Rallyes ins Cockpit von Ford-Kunde Stobart geschickt wurde.
Auf Rang acht liegt nun Chris Atkinson im zweiten Subaru, der dritte Einsatzpilot Brice Tirabassi rangiert mit rund vier Minuten Rückstand auf Platz zwölf. Gymnasiast Andreas Mikkelsen (Ramsport-Ford), der zuvor noch in den Top 8 lag, fiel zurück auf Rang neun.
Suzuki nicht in den Top 10
In den Top 10 lagen die beiden Suzuki-Werkspiloten Toni Gardemeister und Per Gunnar Andersson nach der ersten Wertungsprüfung. Doch schon auf SP 2 kam Andersson von der Strecke ab und blieb in einem Graben stecken – womit er erst wieder am Samstag, unter „Superally“ die Fahrt fortsetzen wird. Auf SP 5 kam der nächste Rückschlag für das immer noch neue Werksteam: Toni Gardemeister verlor aufgrund eines Reifenschadens sehr viel Zeit und rutschte auf Rang 17 ab.
JWRC: Ogier zieht davon
Bei den Junioren (JWRC) wurde Citroen-„Ziehkind“ Sébastien Ogier seiner Favoritenrolle gerecht – wie sein großes Vorbild Sébastien Loeb kontrolliert der Franzose die Rallye – er führt 47 Sekunden vor Martin Prokop. Platz drei belegt Alessandro Bettega.
Um 8.44 Uhr wird der zweite Tag der Spanien-Rallye mit der 38,27 Kilometer langen SP 7 „El Priorat/La Ribera d’Ebre1“ eingeläutet. Danach folgen die 8,6 Kilometer lange SP 8 „Les Garrigues“ sowie die 17,12 Kilometer lange SP 9 „La Llena“. Nach dem Mittagsservice werden diese drei Prüfungen ein zweites Mal befahren.
Stand nach Tag 1
1. Loeb Citroen 1:10:11.5 2. Sordo Citroen + 15.8 3. Duval Ford + 41.3 4. Hirvonen Ford + 44.1 5. Solberg Subaru + 1:47.5 6. Aava Citroen + 2:01.2 7. Latvala Ford + 2:04.4 8. Atkinson Subaru + 2:13.4 9. Mikkelsen Ford + 2:24.9 10. Wilson Ford + 3:42.1