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„Würde gern den einen oder anderen S2000 schlagen!“

Franz Wittmann spricht über die bevorstehende Asturien-Rallye und seinen Traum für 2010: Im Super 2000-Boliden weiter in der IRC aufzeigen…

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl

Am kommenden Wochenende steht die nächste Runde der Intercontinental Rally Challenge (IRC) auf dem Programm, die Asturien-Rallye. Franz Wittmann und Bernhard Ettel kämpfen in ihrem Mitsubishi Lancer Evo IX einmal mehr gegen die technisch überlegenen Super 2000-Boliden, diesmal sind es zwölf an der Zahl. Im Exklusivinterview mit motorline.cc spricht Franz Wittmann über die kommende Rallye und seine Zukunft.

Du bist gerade im Geburtsort von Fernando Alonso, in Oviedo…

Es ist eine wirklich schöne, alte Stadt, die Gebäude schauen toll aus. Die Stadt hat Stil. Einfach schön zum Anschauen, normalerweise kommt man ja nicht nach Oviedo - wenn man nicht gerade den Jakobsweg gehen und beten will.

Ihr ward nicht nur in Oviedo, sondern habt auch die Sonderprüfungen besichtigt. Ihr habt mit breiten und griffigen Straßen gerechnet, habt dann aber enge und verwinkelte Prüfungen vorgefunden…

Die Straßen sind viel verwinkelter als erwartet – das hat mit den typischen Spanien-Strecken, die man im Fernsehen bei einem WRC-Lauf sieht, so gut wie nichts gemeinsam. Die WRC-Rallye wird ja auch in Katalonien gefahren. Asturien erinnert mich ein bisschen an Österreich, von der Landschaft her, es ist dort auch ziemlich hügelig. Also quasi Österreich mit Meer, wobei die Strecke rund 30 Kilometer vom Meer entfernt verläuft. Auf jeden Fall gibt es eine hohe Luftfeuchtigkeit.

Erhöht dass deine Chancen, dass die Strecke doch viel kurviger ist als erwartet?

Wenn man bedenkt, dass ein Super 2000 ja im Prinzip die Weiterentwicklung eines Super 1600 ist, nur halt mit zwei Litern Hubraum und Allradantrieb – und wenn man bedenkt, dass den Super 1600 Strecken wie Sanremo oder Winkelwerke wie auf Korsika immer entgegengekommen sind, sieht man, dass die verwinkelten Straßen den S2000 mehr entgegenkommen als meinem Auto.

Also ich glaube nicht, dass es die Chancen erhöht. Aber irgendwie würde ich schon gerne in die Top 10 fahren – auch wenn das rein von der Papierform her schwierig sein wird.

Wenn ein paar S2000 ausfallen würden, wären vielleicht auch Punkte möglich, oder?

Schauen wir mal, ich würde auch gerne schneller fahren als der eine oder andere S2000. Man muss halt immer schauen, dass man sein Bestes gibt und dann sieht man, wie weit es reicht. Bei der Barum-Rallye konnten wir von den Zeiten her auch schneller fahren als einige S2000 – vielleicht haben wir hier auch eine Chance? Aber es ist hier sicher schwieriger für mich als bei der Barum-Rallye.

Wie schätzt du die anderen Nicht-Super 2000-Fahrer ein?

Da kann ich überhaupt nichts sagen, da ich die Fahrer nicht kenne. Aber ich schätze einmal, dass sie Einheimische sind und die Strecken daher besser kennen als ich, der ja nur beim Besichtigen über die Prüfungen gefahren ist. Aber wie man bei der Barum-Rallye gesehen hat, kann man auch mit zwei Mal besichtigen Einheimische schlagen. Wenn man genug Einsatz zeigt – vielleicht geht es hier mit Einsatz, ich weiß es nicht.

Wie weit ist jetzt noch Druck vorhanden, Leistungen zeigen zu müssen oder andersrum gefragt: Eigentlich müssten deine bisherigen Leistungen ja ausreichen, damit man im nächsten Jahr weitermacht und den nächsten Schritt setzt, man also ein Super 2000-Auto in der IRC zum Einsatz bringt?

Sagen wir so: Ich bin derzeit sehr zufrieden mit dem ‚Lehrjahr’ – ich bin sehr happy darüber, dass wir bei unserem ersten Antreten bei durchwegs schwierigen Rallyes so gut aufzeigen konnten. Die Zeiten waren fein, das ganze Team ist gut eingespielt, es ist wirklich super gelaufen bisher.

Ich hoffe natürlich, dass ich die Erfahrungen, die ich gesammelt habe in diesem Jahr und die ich ja noch sammeln werde – denn wir fahren ja nach der Asturien-Rallye noch die Sanremo und in Schottland – dass ich diese Erfahrungen mitnehmen kann ins nächste Jahr.

Ich wäre natürlich irrsinnig happy, wenn es die Möglichkeit geben würde, im nächsten Jahr mit einem Super 2000 noch einmal in der IRC zu fahren. Und mit dem S2000 weiter aufzeigen zu können – das wäre mein Traum.

Welches Super 2000-Auto würdest du wählen, wenn du die freie Wahl hättest?

Ich bin ganz glücklich darüber, dass ich in punkto Super 2000-Autos die Auswahl zwischen vielen Marken habe. Ich würde mich jetzt sicher noch nicht festlegen. Man muss einmal schauen, welche Möglichkeiten sich ergeben.

In einem Interview mit dem TV-Sender P3TV hast du angedeutet, dass du bei der Waldviertel-Rallye vielleicht schon das nächstjährige Auto pilotieren könntest…

Das ist selbstverständlich ein Wunschdenken von mir. Wenn ich im nächsten Jahr ein S2000-Auto fahre, würde ich das natürlich gerne vorher testen und da würde es sich am ehesten anbieten, es bei der Waldviertel-Rallye einzusetzen.

Dann hoffe ich, dass es so kommen wird – viel Glück bei der Asturien-Rallye und danke für das Interview.

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