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Loeb konnte Hirvonen eine Minute abknöpfen

Der erste Tag – mit Schotterreifen auf Asphalt – ging ohne Zwischenfälle über die Bühne. Weltmeister Loeb kontrollierte das Geschehen, dahinter Sordo und Hirvonen.

Michael Noir Trawniczek

Vor den Prüfungen 5 und 6 setzte zum Teil schwerer Regen ein – für Sébastien Loeb war das zunächst, auf der rund sieben Kilometer langen SP 5 „Mylikouri“, kein Anlass, seine Bestzeitenserie auf den ersten vier Prüfungen zu unterbrechen. Der Citroen-Pilot war um 5,9 Sekunden schneller als Jari Matti Latvala im Werks-Ford, dahinter reihten sich Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen sowie Ford-Pilot Mikko Hirvonen ein.

Auf der letzten Prüfung des Tages, der 29,9 km langen SP 6 „Gerakies“, wollte Loeb im strömenden Regen nicht allzu viel riskieren – er war nur 1,3 Sekunden schneller als Hirvonen, Teamkollege Dani Sordo konnte Loeb zum ersten Mal an diesem Tage schlagen und die Bestzeit markieren. Der heftige Regen hatte kurz nach der Zieldurchfahrt von Loeb aufgehört.

Loeb führt am Ende des ersten Tages der Zypern-Rallye 41,8 Sekunden vor seinem Stallkollegen Sordo und erklärte: „Ich bin auf der letzten Prüfung ein bisschen zu vorsichtig gefahren, ich habe nicht allzu viele Risiken auf mich genommen. Aber es lief gut. Wenn es morgen ebenfalls regnen sollte, wäre das gut für uns.“

Hirvonen am Vormittag zu langsam

Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen liegt als Dritter knapp mehr als eine volle Minute hinter Loeb zurück – ein Rückstand, der ihm Sorgen bereitet. Hirvonen analysierte im Zielraum der letzten Wertungsprüfung des ersten Tages: „Am Nachmittag lief es gut – aber am Vormittag wusste ich nicht, wie ich bei diesen Konditionen, mit Schotterreifen auf Asphalt fahren sollte.“

Nur 8,1 Sekunden hinter seinem Teamkollegen belegt Jari Matti Latvala im zweiten Werks-Ford den vierten Gesamtrang – der junge Finne konnte sich am Nachmittag deutlich steigern und war auf den letzten Prüfungen sogar schneller als Hirvonen.

Petter Solberg „Best of the Rest“

Auf einem einsamen fünften Platz beendet Ex-Weltmeister Petter Solberg den ersten Tag – ganz so, als würde er noch immer im Subaru sitzen, und nicht im veralteten privat eingesetzten Citroen Xsara WRC. Solberg weist einen Rückstand von rund 2,5 Minuten auf.

Bruder Henning Solberg musste noch vor der ersten Sonderprüfung abstellen, als er auf der Verbindungsetappe mit einem Pickup kollidierte, der ihm plötzlich und unerwartet in die Quere kam. Der Stobart Ford-Pilot wird die Rallye eventuell am Samstag unter „Superally“ fortsetzen.

Citroen-Junior Sébastien Ogier liegt 36,2 Sekunden hinter Petter Solberg auf Rang sechs. Teamkollege Evgeny Novikov liegt 12,7 Sekunden hinter Ogier auf Rang sieben, den letzten Punkterang belegt Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson. 36,1 Sekunden dahinter belegt der dritte Citroen-Junior, Conrad Rautenbach, den „verflixten“ neunten Rang. WRC-Rückkehrer Federico Villagra im Munchi’s Ford liegt mit etwas mehr als fünf Minuten Rückstand auf Platz zehn.

PWRC: Araujo vor Sandell

In der PWRC konnte Armindo Araujo auf seinem Mitsubishi Lancer Evo IX den WM-Leader Patrick Sandell auf dem Skoda Fabia Super 2000 hinter sich halten – am Ende des ersten Tages führt Araujo 33,2 Sekunden vor dem RB Rallye-Piloten.

Patrik Sandell erklärt: „Das Team, das Auto – alles war perfekt, nur ich nicht. Ich hatte zu Beginn einige Probleme, mich auf die Gegebenheiten ein zu stellen. Doch im Laufe des Tages hat das gut geklappt. Ich bin mit einer Bestzeit in die zweite Runde gestartet – leider hat es dann begonnen zu regnen. Und da habe ich mich auf die eher sichere Seite begeben. Insgesamt bin ich zufrieden und freue mich auf morgen – dann haben wir wieder Schotter, und diesen Untergrund mag ich doch weit mehr als Asphalt.“

Teamchef Raimund Baumschlager ist voll des Lobes für seinenSchützling: „Patrik hat heute genau das gemacht, was wir uns von ihm erwartet haben – er hat sich eine gute Ausgangsposition für morgen geschaffen. Sehr überraschend kommt für mich die derzeitige Führung von Araujo. Er ist zwar schon immer schnell unterwegs gewesen, heute hat er aber auch eine unglaubliche Konstanz gezeigt.“

In der JWRC führt Citroen-Pilot Martin Prokop das nur dreiköpfige Feld an, über drei Minuten dahinter Suzuki-Pilot Michal Kosciouszko. Dritter und Letzter ist Aaron Burkart im zweiten Suzuki, der Deutsche liegt nach Problemen bereits mehr als 14 Sekunden zurück.

Am Samstag werden wie am Sonntag Schotterprüfungen absolviert. Laut Raimund Baumschlager haben es die Samstags-Prüfungen in sich: „Ich bin heute über die Prüfungen gefahren. Sehr eng, winkelig mit vielen Kurven. Da wird viel vom Wetter abhängen. Sollte es nämlich regnen, sind die Turbo-Autos der Konkurrenten sicher im Vorteil. Das größte Plus gäbe es dabei im Traktionsaufbau. Sollte es regnen, wird es eine Rutschpartie. Denn der Schotter ist zwar nicht mehr so hart wie in den Jahren zuvor, aber immer noch sehr schwer zu fahren. Da gilt es primär, auf der Strasse zu bleiben.“ Der zweite Tag der Zypern-Rallye wird mit der 11,7 Kilometer langen SP 7 „Anadiou Dam“ eröffnet.



Stand nach Tag 1

 1.  Sebastien Loeb        Citroen    1:37:46.3
 2.  Dani Sordo            Citroen     +   41.8
 3.  Mikko Hirvonen        Ford        + 1:00.2
 4.  Jari-Matti Latvala    Ford        + 1:08.3
 5.  Petter Solberg        Citroen     + 2:27.1
 6.  Sebastien Ogier       Citroen     + 3:03.0
 7.  Evgeny Novikov        Citroen     + 3:16.0
 8.  Matthew Wilson        Ford        + 4:25.9
 9.  Conrad Rautenbach     Citroen     + 4:35.3
10.  Federico Villagra     Ford        + 5:02.0

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