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Rallye-WM: Zypern

„Unbeschreibliche Gefühle auf dem Podium“

Erstmals seit 15 Jahren konnte wieder ein Fahrer mit dem eigenen Team das Podest erringen – Petter Solberg blickt auf sein Zypern-Abenteuer zurück.

Michael Noir Trawniczek

Auch wenn man davon ausgehen kann, dass unter der Oberfläche des C4-Vorgängermodells Citroen Xsara WRC von Petter Solberg einige Schmuckstücke zu finden sind - beispielsweise das aktive Differenzial, welches den Werkspiloten verboten wurde – kann die Leistung von Petter Solberg und seinem Stammbeifahrer Phil Mills nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Der dritte Platz bei der Zypern-Rallye wird in die Geschichte der Rallye-Weltmeisterschaft eingehen – erstmals seit Malcolm Wilson im Jahr 1993 (3. Platz bei der RAC-Rallye) konnte wieder ein Pilot das Podest besteigen, der als reiner Privatier mit einem eigenen Team an den Start ging.

Solberg hat den dritten Platz nicht einfach nur geerbt, er konnte mit dem Xsara den Citroen-Werkspiloten Dani Sordo im C4 bezwingen, der als früherer Junioren-Weltmeister schon seit einigen Jahren die ewige Zukunftshoffnung von Citroen darstellt. Von Citroen Sport erhielt Solberg nach den Problemen beim ersten Einsatz in Norwegen einen neuen Motor. So konnte der Norweger am letzten Tag zwei Bestzeiten in den Schotter brennen und den famosen dritten Platz belegen.

Solberg jubelt: „Es ist unglaublich! Ich kann meine Gefühle auf dem Podium gar nicht beschreiben. Ich meine: Platz drei mit einem privaten Team in einem privaten Auto!“

Großes Lob sendet Solberg an sein „Petter Solberg World Rally Team“: „Die Jungs im Team sind so gut, sie haben 38 Stunden ohne Pause gearbeitet, um das Auto für die Rallye fertig zu bekommen. Denn das Schiff kam zu spät an. Es war ziemlich stressig. Sie sind alle wunderbar! Ich bin sehr glücklich und erleichtert. Danke auch an meine Sponsoren, die uns so schnell geholfen haben und an Citroën. Ohne sie wäre das alles nicht möglich gewesen. Jetzt konnte ich ihnen etwas zurückgeben.“

“Als ob ich tanzen würde“

Solberg bereut es nicht, mit einem eigenen Team angetreten zu sein: „"Ich habe sehr viel mit Tommi Mäkinen und Marcus Grönholm gesprochen - sie haben mir geraten, einfach mal ein Jahr auszuspannen. Aber ich bin nicht wie sie. Ich wollte kämpfen und fahren.“

Das Fahren würde ihm nun im Gegensatz zu den letzten Jahren im Subaru-Werksteam wieder Freude bereiten, gibt Solberg offen zu: „Wenn ich fahre, ist es jetzt wieder, als ob ich tanze. Es ist schwer zu beschreiben. Ich habe einfach Spaß, und so soll es immer sein. deshalb mache ich das. Das ist mein Leben."

Co-Pilot Phil Mills betont, dass er und Petter Solberg als Privatiers auf gewisse Dinge verzichten müssen: „Beispielsweise haben wir im Auto keine Splitzeiten. Auf kurzen Prüfungen ist das kein Problem, aber bei 40 Kilometern würde man gern wissen, wo man steht. Es ist schwierig, das richtige Tempo zu finden.“ Dafür wiederum sei das Leben im Servicepark unkomplizierter, findet Mills: „Es gibt keine Politik, wie das in Werksteams der Fall sein kann. So etwas haben wir nicht mehr. Unser gesamtes Team besteht aus sieben Leuten. Nebenan bei Citroën haben sie über 70 Leute. Wir sind ein kleines Team, aber alle sind mit voller Hingabe dabei."

Schon bei der nächsten WM-Rallye in Portugal wird Petter Solberg wieder mit dem silbergrauen Xsara antreten – dann wird er auf einen weiteren prominenten Privatfahrer treffen: Der zweifache Weltmeister Marcus Grönholm wagt in Portugal ein Kurzzeit-Comeback – auf einem von Prodrive eingesetzten Subaru Impreza WRC2008. Solberg und Grönholm – was wäre die öde WM-Suppe ohne die Würze dieser beiden Lebendlegenden?

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