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Rallye-WM: Zypern

Es gibt nur Loeb – der Rest ist am Lernen…

Der Citroen-Teamchef singt Lobeshymnen, die Konkurrenz zollt Respekt – 50 Siege hat Loeb auf dem Konto. Die Junioren hingegen patzten auf Zypern.

Michael Noir Trawniczek

50 WM-Siege konnte Sébastien Loeb seit 2002 erringen, einsam liegt er in der ewigen Siegerliste in Führung – und bald schon wird er mehr Siege auf dem Konto haben, als seine stärksten Verfolger der Rekordliste zusammen! Denn Marcus Grönholm steht derzeit bei 30 Siegen, während Carlos Sainz mit 26 Siegen Platz drei belegt…

Sieg Nr. 50 wurde bekanntlich am Wochenende auf der Insel Zypern errungen. Dort hat Loeb auch gleich den 51. Sieg angekündigt. Drei Rallyes wurden 2009 bislang absolviert, auf Asphalt, Schnee und Mischbelag – alle gingen auf das Konto von Loeb. Da zieht die Konkurrenz eifrig ihren Hut – sogar jener Mann, der eigentlich für seinen Arbeitgeber Ford einen weiteren Loeb-Titel verhindern sollte, kann da nur eines sagen: „Wenn er so weiter macht, bedeutet das für mich wahrscheinlich 50 weitere zweite Plätze! Wenn ich daran denke, seit wie vielen Jahren er fährt, ist das unglaublich. Er hat meinen vollsten Respekt."

“Netter Kerl“

Seinen Respekt hat auch Petter Solberg, der Weltmeister des Jahres 2003 kund getan: „Es gibt nicht viele Sportstars auf dieser Welt, die so etwas erreicht haben und wir müssen das respektieren. Er ist ein netter Kerl, hat ein gutes Team im Rücken und er bringt 110 Prozent Leidenschaft mit. Er hat sich in den Geschichtsbüchern verewigt und wird dort für eine sehr, sehr lange Zeit zu finden sein. Ich muss wahrscheinlich fahren, bis ich 50 oder 60 Jahre alt bin, bevor ich das überbieten kann!"

Loeb selbst zuckt mit den Achseln: „Ich habe einfach jede einzelne Rallye genommen, wie sie kam und wollte mein Bestes geben.“ Ob er heuer alle zwölf Läufe gewinnen kann? Loeb sagt: „Im Moment ist alles möglich. Solange ich weiter gewinne, ist es möglich. Ich habe mir das aber nicht als wirkliches Ziel gesetzt. Ich werde einfach mein Bestes geben und versuchen, zu gewinnen. Alles Weitere wird sich zeigen.“

“In jeder Hinsicht atemberaubend“

Citroen-Sportchef Olivier Quesnel singt die schon gewohnte Lobeshymne: „Es war rundherum ein perfektes Wochenende für uns. Sébastiens Leistung war in jeder Hinsicht atemberaubend. Wie immer ist er eine perfekte Pace gefahren und ist in jede Prüfung mit dem ultimativen Ziel, zu gewinnen gestartet. Gleichzeitig hat er bei diesen harten Bedingungen sein Auto geschont."

Als Dani Sordo wegen Motorabwürgens zu viel Zeit verlor, wurde er gebeten, keine Risiken mehr einzugehen und Platz vier zu halten, da Petter Solberg dem Team keine Herstellerpunkte rauben konnte – der Spanier tat wie ihm befohlen wurde. Quesnel berichtet: "Ich habe ihn gebeten, uns sicher die Herstellerpunkte zu bringen.“ Und so kann Quesnel eine positive Bilanz ziehen: „Wir führen die Wertung nach drei Rallyes mit 16 Punkten Vorsprung an. Wie könnte ich mich darüber nicht freuen?"

Weniger Anlass zur Freude boten die Citroen-Junioren. Am Sonntagmorgen flog Evgeny Novikov von der Piste. Wenig später tat dies auch Sébastien Ogier – der IRC-Monte-Sieger wollte seinen fünften Platz gegenüber Matthew Wilson verteidigen und flog dabei nur 200 Meter vor dem Ziel der letzten Sonderprüfung von der Piste. Immerhin konnte der dritte Junior, der Südafrikaner Conrad Rautenbach als Sechster Punkte einstreifen, doch ohne die Abflüge wären alle Junioren in den Punkterängen gelandet.

“Sie lernen noch…“

Benoit Nogier, der Teammanager des Citroen Junioren Teams gibt offen zu: „Es ist eine Enttäuschung für uns, dass nur eines unserer Autos angekommen ist.“ Immerhin hätten alle drei Crews im Laufe des Wochenendes „ansprechende Zeiten“ markieren können, räumt Nogier ein.

Der Teammanager bilanziert: „Evgeny war heute Morgen mit einem guten Tempo unterwegs, aber dann flog er ab und konnte leider nicht mehr weiterfahren. Sébastien hatte Matthew Wilson geschlagen und hätte nur noch ein paar hundert Meter weiterfahren müssen, um ein gutes Ergebnis zu holen. Conrad ist das ganze Wochenende sehr konstant gefahren und hat damit wichtige Punkte für das Team geholt. Wir freuen uns über diese Punkte. Die nächste Rallye in Portugal sollte für unsere Fahrer etwas einfacher werden. Sie lernen schließlich alle noch.“

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