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Kopecky hat alles unter Kontrolle

Kopecky kontrolliert die schwierige Barum-Rallye. Loix prescht vor auf Platz zwei vor Bouffier und Hänninen. Wittmann trotz Reifenschaden 13. Neubauer 3. der A6.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl

Bei heftigem Regen begaben sich die IRC-Protagonisten auf die Reise, um nach einem turbulenten Samstagvormittag die vier Sonderprüfungen des ersten Tages ein zweites Mal in Angriff zu nehmen. Die Reifenwahl war aufgrund der Konditionen extrem schwierig – jene Piloten, die erst später in die Prüfung mussten, konnten die Zeit nutzen, um noch weitere Rillen in ihre Slickreifen zu schneiden und so mehr Grip zu erhalten.

Auf der rund neun Kilometer langen SP 6 „Biskupice“ konnte der Leader der tschechischen Staatsmeisterschaft, Pavel Valousek auf seinem Skoda Fabia S2000 die Bestzeit markieren, zwei Zehntelsekunden vor Markenkollege Freddy Loix und Guy Wilks, ebenfalls auf Skoda. Die Führung behielt Skoda-Werkspilot Jan Kopecky vor Peugeot-Pilot Bryan Bouffier, dessen Markenkollege Kris Meeke und dem zweiten Skoda-Werkspiloten Juho Hänninen.

Auf der rund 15 Kilometer langen SP 7 markierte Kopecky wieder eine Bestzeit vor Loix, Meeke und Bouffier. Die rund zwölf Kilometer lange SP 8 „Semetin“ schnappte sich Hänninen vor Bouffier, Meeke und Kopecky. In der Gesamtwertung lag Kopecky immer noch rund 22 Sekunden vor Bouffier, rund acht Sekunden dahinter lagen Meeke und Hänninen auf den Plätzen drei und vier.

SP 9: „Fast Freddy“ von Platz fünf auf Platz zwei!

Doch dann, auf der 29 Kilometer langen SP 9 „Trojak“ machte „Fast Freddy“ Loix seinem Namen wieder einmal alle Ehre: Der Belgier fuhr eine Bombenbestzeit, knöpfte dem Rest des Feldes satte 6,8 Sekunden ab. Weil zudem dem bisherigen Zweiten Bouffier auf der letzten SP des Tages ein Fehler unterlief, konnte sich Loix mit seiner Bestzeit vom fünften auf den zweiten Gesamtrang vorkatapultieren, wenngleich Bouffier nur drei Zehntelsekunden hinter dem Belgier Platz drei belegt…

Jan Kopecky führt am Ende des ersten Tages mit 28,2 Sekunden Vorsprung auf Loix. Der Vorjahrssieger zog eine zufriedene Tagesbilanz, blieb aber hinsichtlich des zweiten Tages vorsichtig: „Es ist gut gelaufen, wir haben immer die richtige Reifenwahl getroffen. Aber morgen könnte noch ein schwieriger Tag auf uns zukommen.“

Der auf Platz zwei vorgepreschte Freddy Loix jubelte im Zielraum der neunten Prüfung: „Die letzte Prüfung war fantastisch, ich habe hart gepuscht, um noch aufholen zu können.“ Bryan Bouffier ist mit seinem dritten Gesamtrang alles andere als unzufrieden, der Peugeot-Pilot erklärte: „Ich bin happy, dass ich es ins Ziel geschafft habe - denn ich kam von der Strecke ab, danach hatte ich heftige Vibrationen im Auto.“

Juho Hänninen fehlen auf Rang vier auch nur 6,7 Sekunden auf Bouffier – der Tabellenleader der IRC bereute seinen Highspeed-Dreher vom Vormittag, der ihn doch rund 30 Sekunden gekostet hat: „Der Dreher heute war nicht so gut – aber es ist noch alles möglich, auch für mich.“

Unglücklich verlief die letzte Prüfung für den regierenden IRC-Champion Kris Meeke. Der Brite schüttelte den Kopf: „Ich hatte Slicks hinten und vorne Intermediates. Ich hatte so viele Momente - ich wundere mich, dass ich es überhaupt ins Ziel geschafft habe. Ich wollte immer puschen, doch dann hatte ich wieder einen heiklen Moment. So habe ich komplett das Vertrauen verloren.“ Mit 49,7 Sekunden Rückstand belegt Meeke nun den fünften Gesamtrang.

Vaclav Pech glänzt auf Rang sechs

Auf Platz sechs, inmitten der S2000-Phalanx, findet man Vaclav Pech, der einen herkömmlichen Mitsubishi Lancer Evo IX pilotiert. Der Tscheche wurde von den Fans mit Standing Ovations bedacht, doch er selbst war heute nicht immer glücklich mit seiner Reifenwahl. Pech liegt als Sechster bereits 1:44 Minuten zurück. Rund elf Sekunden hinter ihm belegt Pavel Valousek Rang sieben.

Auf Platz acht Andreas Mikkelsen im Ford Fiesta S2000. Der frühere WRC-Jungpilot erklärte: „Schade, dass ich auf der Prüfung vor dem Mittagsservice so viel Zeit verloren habe – aber fahrerisch ist es heute sehr gut gelaufen.“

Wie schon am Vormittag kam es auf der langen SP „Trojak“ auch am Nachmittag zu einigen Zwischenfällen – so etwa kam der gelbe Proton Satria Neo S2000 von Niall McShea zum Erliegen und auch Corrado Fontana ereilte auf der Prüfung ein technisches Gebrechen.

Wittmann trotz Reifenschaden auf Platz 13

Franz Wittmann und Klaus Wicha setzten ihre souveräne, fehlerlose Fahrt vom Vormittag fort. Auf SP 6 markierte das Interwetten-Duo die tolle zehntschnellste Zeit, auf SP 7 belegten die beiden Platz 16.

Auf der achten Prüfung jedoch musste Wittmann einen Reifenschaden hinnehmen, sodass die SP mit mehr als einer Minute Rückstand beendet wurde. Auf der langen SP 9 wiederum gelang dem Peugeot-Duo die gute elftschnellste Zeit, sodass man nach dem ersten Tag in der Gesamtwertung Rang 13 belegt und damit die eigenen Vorgaben, einen Platz in den Top 15, locker und trotz Reifenschaden erfüllen konnte.

Wittmann erklärte im Zielraum der SP 9: „Ich bin froh, es ins Ziel geschafft zu haben – die Prüfung zuvor hatten wir einen Reifenschaden. Und es gab auf der letzten Prüfung Probleme – ich weiß nicht, ob wir irgendwo angeschlagen sind.“

Teamchef Ronny Leschhorn klärte auf: „Rund vier bis fünf Kilometer vor Ende der achten Prüfung löste sich nach einem Patschen ein Reifen auf. Das ist auf diesem rauen Asphalt immer möglich. Zum Glück fiel der Gummi nach außen und beschädigte so nicht das Fahrwerk.“

Neubauer mit Klassen-Bestzeiten

Suzuki Junior Hermann Neubauer, der von der Pirelli Star Driver-Jury streng beobachtet wird, konnte an diesem Nachmittag auf den Prüfungen 6 und 7 mit zwei Bestzeiten in der Klasse A6 glänzen. So lag der Suzuki Swift S1600-Pilot nach SP 7 bereits auf Rang zwei der Klasse A6. Auf jener Prüfung 8, auf der auch Wittmann seinen Reifenschaden hatte, verlor auch Neubauer 47,2 Sekunden, sodass er auf Platz drei der Klasse A6 abrutschte. Gesamt belegt Neubauer Platz 37.

Am Sonntag sind noch weitere acht Sonderprüfungen zu insgesamt 126,38 SP-Kilometern zu absolvieren. Um 8.28 Uhr geht es los mit der 25 Kilometer langen SP 10 „Halenkovice“. Danach folgen die 11,39 km lange SP 11 „Kudlovice“, die 7,14 km kurze SP 12 „Velky Orechov“ sowie die 19,76 km lange SP 13 „Pindula“, ehe es in das Mittagsservice geht und am Nachmittag die vier Prüfungen ein zweites Mal absolviert werden.



Nach Tag 1 (SP 9)

 1.  Jan Kopecky        Skoda       1:2:m12.7
 2.  Freddy Loix        Skoda          + 28.2
 3.  Bryan Bouffier     Peugeot        + 28.5
 4.  Juho Hänninen      Skoda          + 35.2
 5.  Kris Meeke         Peugeot        + 49.7
 6.  Vaclav Pech        Mitsubishi   + 1:44.3
 7.  Pavel Valousek     Skoda        + 1:55.2
 8.  Andreas Mikkelsen  Ford         + 2:09.6
 9.  Guy Wilks          Skoda        + 2:52.5
10.  Roman Odlozilik    Skoda        + 3:25.0
...
13.  Franz Wittmann     Peugeot      + 4:22.5
37.  Hermann Neubauer   Suzuki       +13:40.1

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