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Rallye-WM: Sardinien

19 World Rally Cars und eine Weltpremiere

Erstmals wieder drei Auto-Marken in der WRC, und satte 19 World Rally Cars am Start. Das Mini-Werksteam feiert Premiere. SWRC: RB Skoda mit beiden Autos.

Michael Noir Trawniczek

Auf Sardinien feiert die Rallye-Weltmeisterschaft die große Auferstehung - denn es gibt ab sofort nicht mehr nur mickrige zwei verschieden Automarken bei den World Rally Cars, sondern deren drei!

Mini feiert die Premiere des Mini John Cooper Works WRC, welches Kris Meeke und Dani Sordo pilotieren werden. Prodrive, die Rallyeschmiede von David Richards, gibt damit seit dem Subaru-Rückzug ein Comeback als Werkseinsatzteam.

Zudem werden private Mini WRC von Armindo Araujo und dem Inbegriff der „Söhnchenvonreichempaparennfahrer“ Daniel Oliveira eingesetzt, auf dessen Abflug man jedoch ohne mit der Wimper zu zucken viel Geld setzen darf. Fragt sich nur, wo?

Außerdem steht noch ein weiterer Mini auf der Nennliste, den Patrik Flodin pilotieren wird - dieser wird wohl, wie zuletzt die Mini für Araujo und Oliveira, nach dem modernen S2000-Regelwerk antreten, also mit 1,6 Liter Turbomotor aber einem kleineren Aerodynamik-Set. Gewertet wird er also gesondert.

In diesem Zusammenhang auch interessant: Matti Rantanen pilotiert einen Mitsubishi Lancer Evo X nach R4-Reglement. Ob er damit in der PWRC punktberechtigt ist? Laut Auskunft bei OSK-Sekretär Kurt Wagner ist der R4 in der PWRC punktberechtigt. Man darf gespannt sein auf die Performance dieses Pakets.

Zahlenmäßig feiert die WM tatsächlich Auferstehung, denn es sind nicht weniger als 19 World Rally Cars am Start. Allen voran natürlich die beiden Werksteams von Citroen und Ford mit ihren Duos Loeb/Ogier sowie Hirvonen/Latvala.

Ilka Minor: „Problemlos ins Ziel kommen!“

Stobart setzt gleich fünf Autos ein: Neben Teamchefsohn Matthew Wilson und Mads Östberg natürlich wieder Henning Solberg und Ilka Minor.

Die Österreicherin erklärte in einem Gespräch für die am Freitag erscheinende neue Ausgabe Österreichs größter Motorsportzeitschrift Rally & more: „Wir hoffen, dass man endlich alle Fehler beseitigen konnte. Ich möchte nur noch eines: Alle Prüfungen ohne Probleme, einfach problemlos ins Ziel kommen.“

Neben Wilson, Östberg und Solberg werden zudem Per Gunnar Andersson und der Russe Evgeny Novikov ein Ford Fiesta RS World Rally Car pilotieren.

Dazu kommen die üblichen Verdächtigen mit guten Verbindungen oder/und gutem Kontostand: Abu Dhabi-Zugeständnis von Ford, Khlid Al-Quassimi, dem man heuer ein eigenes Abu Dhabi-Team „gebaut“ hat, der erwähnte Abflieger Oliveira, Dennis Kuipers, Papa und Sohn Van Merksteijn und natürlich der unverwüstliche, vom argentinischen Lebensmittel-Konzern Munchis finanzierte Federico Villagra.

SWRC: RB Skoda mit Hänninen & Gassner

Die Rallye zählt auch zur SWRC, und auch dort sind immerhin zwölf Autos am Start. Das Red Bull Skoda-Team setzt zum ersten Mal beide Autos für Juho Hänninen und Hermann Gassner junior ein.

In der SWRC-Tabelle führt zwar Karl Kruuda mit 30 Punkten, doch seine Konkurrenten fuhren allesamt erst jeweils eine Rallye.

Ausgenommen davon Nasser Al-Attiyah, der zwar beide Events bestritten hat, wegen seiner Disqualifikation in Mexiko und dem Ausfall zuletzt in Jordanien aber erst null Punkte auf dem Konto hat.

Bedenkt man also die Streichresultate, liegen Hänninen mit 18 sowie Gassner mit 15 Punkten gut im Rennen.

Die Veranstalter der Schotter-Rallye haben heuer völlig neue Prüfungen hinzugefügt – gleich am Freitag werden Strecken in der im Westen der Insel liegenden Region Oristano in Angriff genommen.

Teilweise neue & anspruchsvolle Schotter-Prüfungen

Die Strecken auf Sardinien sind anspruchsvoll und wechseln oft ihre Charakteristik. Prinzipiell sind sie schnell und eng, dazu kommen auch Sprünge und Wasserdurchfahrten.

Beim Belag handelt es sich um harten Schotter mit Steinen – nach der ersten Durchfahrt drohen starke Spurrillen.

Einige Passagen weisen einen weicheren Schotter auf – im Falle von Regen drohen dort Ausritte.

Startreihenfolge bislang unverändert

Wie immer auf Schotter hat die Startreihenfolge einen wesentlichen Einfluss auf die Performance der Protagonisten.

Die Sportbehörde hat sich zwar nach den jüngsten Ereignissen in Jordanien, wo Loeb mitten auf der Prüfung für zehn Sekunden die Fahrt unterbrochen hatte, mit der Frage beschäftigt – doch im Fahrerlager gibt es offenbar geteilte Meinungen.

Die einen, Ford, wollen die Startreihenfolge so belassen, wie sie ist – dass der Führende einer Rallye als erster auf die Strecke müsse, würde für spannenden Sport sorgen und der knappste Zieleinlauf in Jordanien würde das beweisen.

Die anderen, Citroen, sehen darin eine Wettbewerbsverzerrung und finden auch keinen Gefallen an den üblichen Taktikspielchen und Bremsorgien, die mit der Regelung einher gehen.

Zwar hat die FIA erklärt, es könne noch vor der Sardinien-Rallye eine Regeländerung geben, man müssen den Fall aber sorgfältig prüfen – bislang gab es keine offizielle Erklärung zu diesem Thema, weshalb man davon ausgehen kann, dass die Startreihenfolge so bleibt, wie sie ist.

Was wiederum bedeutet, dass man im Prinzip nur noch den Sonntagvormittag als relevant betrachten kann – alles davor ist Geplänkel, weil am Samstagabend ohnehin abgebremst wird. Schlau ist also, wer bis dahin sein Auto schont und im richtigen Moment richtig bremst.

motorline.cc berichtet von der VW-PK

Ein erfreulichere Thema ist ein Pressetermin, der auf Sardinien stattfindet: VW wird dort den Einsteig in die Rallye-WM bekannt geben.

motorline.cc ist vor Ort und wird von der Pressekonferenz berichten – erste gibt es ab zirka 18 Uhr.

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