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Rallye-WM: Sardinien

„Wir haben ein Zeichen gesetzt“

Das neue Mini-Werksteam rund um Prodrive-Teamchef David Richards zieht eine positive Bilanz nach der Weltpremiere: Der Speed lässt für die Zukunft hoffen.

Fotos: Mini World Rally Team

Das Mini WRC Team nimmt von seinem ersten Einsatz in der FIA World Rally Championship (WRC) viel Positives mit. Bei der Rallye Italien erreichten Dani Sordo (ES) und Carlos del Barrio (ES) in ihrem Mini John Cooper Works WRC als Sechste das Ziel in Olbia (IT) auf Sardinien.

Unglücklicherweise konnten Kris Meeke (GB) und Paul Nagle (IR) am Samstag nicht antreten. Das Team ging auf Nummer sicher und wollte damit ausschließen, auf dasselbe Problem zu stoßen, das an den ersten beiden Tagen aufgetreten war. Beide Fahrzeuge zeigten einen Speed, der für die Zukunft hoffen lässt.

Seit dem 1. Mai ist Dr. Kay Segler als Leiter Mini Brand Management für die Marke verantwortlich. Der 56-Jährige hatte diese Position bereits zwischen 2004 und 2008 inne. Segler, ein leidenschaftlicher Motorsport-Fan, besuchte das Mini WRC Team am Samstag und sagte: „ Ich habe die Vorbereitungen auf den Start dieses Projekts in den vergangenen Monaten intensiv verfolgt und freue mich nun sehr darauf, in der Premierensaison in der FIA World Rally Championship mit dabei zu sein."

"Wir sind realistisch und wissen, dass unsere Konkurrenten einen großen Erfahrungsvorsprung mitbringen. Gemeinsam mit unserem Partner Prodrive schicken jedoch auch wir eine Mannschaft an den Start, die sich im Rallyesport bestens auskennt und bereits bewiesen hat, dass sie gewinnen kann. Zusammen mit Mini und dem Know-how von BMW Motorsport ergibt das eine viel versprechende Mischung, die uns schnell nach vorn bringen wird.“

Teamchef David Richards zog ebenfalls eine positive Bilanz: „Ich denke, dass wir die Leistungsfähigkeit des Autos unter Beweis stellen konnten. Wir haben gezeigt, wozu wir in der Lage sind, ein Zeichen gesetzt und den Standard definiert. Es wäre schön gewesen, wenn Kris so hätte weitermachen können, wie er in den ersten Wertungsprüfungen losgelegt hat."

Tatsächlich lag Meeke auf dem hervorragenden dritten Gesamtrang, eheein Problem mit der Gasannahme zu einem Abflug des Briten führt. Richards weiß: "Wir wären dann in einer sehr guten Position gewesen. Aber so ist das Leben – dies war ein Test, und wir haben dabei viel gelernt. Alle Anzeichen sind wirklich ermutigend, und wir haben kein echtes Zuverlässigkeitsproblem, über das wir uns Sorgen machen müssten. Wir können aus dieser Rallye viel Positives ziehen. "

Richards erklärt, warum man Meeke am Samstag nicht mehr auf die Strecken sandte: "Am Morgen haben wir entschieden, Kris nicht wieder an den Start zu schicken. Wir wissen, wo das Problem liegt, hatten hier aber keine Lösung dafür. Wir hätten zu viel aufs Spiel gesetzt, und unter Umständen wäre das Problem erneut aufgetreten. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass es sich gelohnt hätte, dieses Risiko einzugehen. Wir wissen, wie wir das Problem beheben können. Das wird mit den richtigen Komponenten innerhalb weniger Wochen möglich sein."

Richards analysiert: "An diesem Wochenende ist deutlich geworden, dass wir eine echte Mannschaft sind und alle Mitglieder des Mini WRC Teams auf Anhieb miteinander harmoniert haben. Ich möchte mich bei allen für die bislang geleistete harte Arbeit bedanken. Wir haben einen unglaublichen Aufwand betrieben, und das Ergebnis ist für uns alle sehr ermutigend. Es ist zudem sehr schön zu sehen, dass unsere Anstrengungen honoriert wurden und wir als Team den Abu Dhabi Spirit of the Rally Award erhalten haben.“

Dave Wilcock, der Technischer Direktor des Mini World Rally Teams erklärt: "Als Team sind wir natürlich sehr, sehr glücklich, dass wir Dani heute nach Hause gebracht haben. Während der gesamten Rallye ist er äußerst konkurrenzfähige Sektorenzeiten gefahren. Daran können wir erkennen, wo wir schnell sind und woran wir noch arbeiten müssen. Das ist alles sehr positiv."

"Für Kris tut es uns sehr leid. Nachdem wir uns gestern die Datenaufzeichnungen angesehen hatten, entschieden wir, ihn wegen des kleinen Problems heute nicht starten zu lassen. Wir hätten seine Daten wirklich gut gebrauchen können, um die beiden Fahrer miteinander vergleichen zu können. Die Wertungsprüfungen boten heute außergewöhnlich wenig Grip, und Dani musste sich in den Abschnitten mit wenig Haftung richtig durchbeißen. Angesichts ihrer unterschiedlichen Fahrstile wäre es sehr schön gewesen, auch Kris’ Feedback und Daten zur Verfügung zu haben. In dieser Hinsicht sind wir enttäuscht. Aber mit der Leistung des Teams und mit unserem Stand nach der ersten Rallye können wir sehr zufrieden sein.“

Dani Sordo bilanzierte nach seinem sechsten Platz: "Ich bin froh, ins Ziel gekommen zu sein. Das Auto ist gut, das Team ist ebenfalls klasse. Das Wochenende war äußerst positiv, und nach zahlreichen Kilometern haben wir bei dieser Rallye eine Menge über das Auto gelernt, was sehr wichtig ist. Außerdem konnte das Team reichlich Daten sammeln. In den schnellen Abschnitten der Wertungsprüfungen waren wir sehr nah an den Top-Zeiten dran. Positiv ist, dass das Chassis wirklich sehr gut funktioniert – es lässt sich in den schnellen Abschnitten sehr angenehm fahren. Ein gutes Chassis ist das Wichtigste.“

Kris Meeke zieht aus dem gefahrenen Speed seine Hoffnungen für die Zukunft: "Wir hatten vor der Rallye gesagt, dass wir den Speed des Autos sehen wollten. Und wir haben gezeigt, dass wir in dieser Hinsicht schon ein hohes Niveau erreicht haben. Danis Auto hat problemlos funktioniert und war absolut zuverlässig. Ich hatte ein kleineres technisches Problem. Es ist an beiden Tagen aufgetaucht, und wir wollten kein Risiko eingehen."

Meeke ist unbesorgt: "Wir kennen bereits die Lösung dafür, konnten sie allerdings noch nicht an diesem Wochenende umsetzen. Wir werden das in den kommenden Wochen tun. Alle sind sehr positiv gestimmt. Wir müssen einfach so weitermachen. Nun intensivieren wir unser Entwicklungsprogramm auf Asphalt, da bis Ende des Jahres drei Asphalt-Rallyes auf dem Programm stehen. Wir müssen das Auto auf allen möglichen Straßenbelägen kennenlernen, insofern erwartet uns jetzt viel Entwicklungsarbeit. Schließlich wollen wir sichergehen, dass wir in allen Bereichen stark sind.“

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