
Rallye-WM: Sardinien | 30.04.2011
Kann Ford zurückschlagen?
Nach drei sieglosen Rallyes möchte Ford auf Sardinien wieder das oberste Treppchen des Podiums erobern. Hirvonen strebt ersten Sardinien-Sieg an.
Die Rallye Italien, fünfter von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft 2011, findet vom 5. bis 8. Mai in an der Costa Smeralda auf Sardinien statt. Im Lager des Ford-Werksteams wird man den landschaftlichen Reizen allerdings kaum Beachtung schenken. Stattdessen gilt es für die Piloten Mikko Hirvonen und Jari-Matti Latvala, den Rückstand auf WM-Spitzenreiter Sebastien Loeb im Citroen zu verringern.
Die Wertungsprüfungen auf der italienischen Mittelmeerinsel sind überwiegend schnell und flüssig zu fahren, wobei zahlreiche enge Passagen besonders präzise Lenkradarbeit verlangen.
Der Auftritt Hirvonens am kommenden Wochenende steht ganz im Zeichen der Zwei: Der Finne liegt in der Fahrerwertung nur zwei Punkte hinter Loeb auf Rang zwei und hat die vorigen vier Gastspiele auf Sardinien jeweils auf Rang zwei beendet. "Die Strecken sind ziemlich eng, und es ist kaum auszumachen, wo der Straßenrand verläuft. Das macht unsere Aufgabe nicht einfacher", erklärt der 30-Jährige, für den in diesem Jahr nur der Sieg zählt.
Hirvonen wird erstmals in der Saison 2011 nicht als Erster auf die Strecke gehen. Stattdessen sieht sich Citroen-Pilot Loeb auf Sardinien mit dieser Rolle konfrontiert. "Zum Glück starte ich erstmals in dieser Saison auf dem losen Untergrund nicht als Erster. Die Rolle des Straßenfegers hat es mir in Jordanien schwer gemacht ", sagt der Finne in Ford-Diensten und fügt ergänzend an: "Der Fiesta RS WRC fährt sich auf Schotter fantastisch. Ich denke, dass wir auf losem Untergrund überall gut aufgestellt sind."
Teamkollege Latvala konnte bei der Rallye Italien 2009 seinen zweiten von bislang vier WM-Laufsiegen erringen. Dass er in Jordanien seinen fünften Triumph um die Winzigkeit von 0,2 Sekunden gegen Sebastien Ogier im Citroen verpasste, hat der Finne mittlerweile verdaut. "In der Rallye-Weltmeisterschaft erhalte ich nach drei Wochen die nächste Chance. Bei den Olympischen Spielen müsste ich vier Jahre warten", scherzt der 26-jährige.
Im Vorfeld der fünften Station im WRC-Kalender 2011 haben die beiden Ford-Werksfahrer noch einen ausgiebigen Test auf Sardinien eingeschoben. Während das Programm für Latvala am Donnerstag nach zwei Tagen planmäßig beendet war, übernahm Teamkollege Hirvonen am Freitag das Zepter, um für die dritte Rallye des Jahres auf europäischem Boden entsprechend gerüstet zu sein. "Wir wissen jetzt, dass wir keine grundlegenden Umbauten vornehmen müssen", lautet das positive Fazit Latvalas nach den Testfahrten.