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ERC: Korsika Rallye

Selektive Kurvenorgie auf der Insel Korsika

Auf Korsika starten gleich 23 Fahrzeuge der S2000- und RRC-Klasse, mit dabei die Stars Kopecky, Kubica und Breen. Andi Aigner will den Sieg im Production Cup.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl/www.motorline.cc

Die 56. Ausgabe der Korsika-Rallye startet am Freitag, den 17. Mai an der nordwestlichen Küste der Mittelmeerinsel in der Hafenstadt Calvi, führt in der Folge zum Flughafen Corte im Landesinneren, um schließlich in der Hauptstadt Ajaccio, im Süden der Insel zu landen, wo am Samstag, den 18. Mai die Zelte für den zweiten Tag aufgeschlagen werden. Die „Rallye der 10.000 Kurven“ wird sie gerne genannt – nicht ohne Grund: Es sind geschwungene, kurvenreiche und vor allem anspruchsvolle Asphaltstraßen, gesäumt von scharfkantigen Felsen, während auf der anderen Seite steile Hänge hinunter zum Meer blickend für erhöhte Adrenalinproduktion sorgen.

Im Vorjahr, als Lauf zur heuer aufgelösten respektive von der ERC abgelösten IRC, wurden 14 Sonderprüfungen zu 318 Wertungskilometern und einer Gesamtdistanz von 1074 Kilometern über den Zeitraum von drei Tagen absolviert, heuer wurde die Rallye komprimiert: An zwei Tagen werden nun elf Prüfungen gefahren, die immer noch 248 Wertungskilometer ergeben, die Gesamtdistanz ist mit 929 Kilometern nur unwesentlich geringer als im Vorjahr.

Die beiden Tage sind anstrengend: Los geht es am Freitagmorgen um 7.45 Uhr, die letzte Freitagsprüfung wird um 20.06 Uhr in Angriff genommen. Am Samstag startet der Tross um 9.15 Uhr, die elfte und letzte Prüfung beginnt um 18.06 Uhr Ortszeit (=MESZ).

23 Teams in der großen Klasse

Nicht weniger als 23 Fahrzeuge der Super 2000- respektive RRC-Klasse haben für die Korsika-Rallye genannt. Skoda entsendet wieder Werkspilot Jan Kopecky, der zuletzt auf den grimmig-verregneten Azoren seine Erfahrung ausspielen und im Skoda Fabia S2000 einen weiteren Sieg einfahren konnte.

Peugeot ist gleich mit mehreren Top-Piloten vertreten: Craig Breen etwa, die französischen Lokalmatadore Bryan Bouffier, Jeremy Ancian, Jean-Matthieu Leandri, Jean-Marc Manzagol oder auch Francois Delecour.

Julien Maurin steuert einen von vier Ford Fiesta S2000. Asphaltspezialist Stephane Sarrazin, einer von zwei früheren Formel 1-Piloten im Feld, pilotiert jene S2000-Variante des John Cooper Works Mini, mit der Dani Sordo im Vorjahr einen klaren Sieg feiern konnte.

Schließlich zündet Robert Kubica wieder sein mit speziellen Schaltwippen ausgerüstetes Citroen DS3 RRC. Der 76-fache Grand Prix-Starter und Sieger des Grand Prix von Kanada 2008, der nach seinem schweren Rallyeunfall 2011 nach rund 20 Operationen seine Formel 1-Karriere vorerst beenden musste, kehrt damit nach seinem erst zweiten Schotterausflug auf den Kanaren auf den ihm vertrauten festen Untergrund zurück.

Bei seinem ERC-Debüt auf den Kanaren, ebenfalls auf Asphalt, ließ Kubica mit acht SP-Bestzeiten in Folge aufhorchen, wenngleich er auf SP 10 nach einem Unfall aufgeben musste – der Pole darf, neben Fixsternen wie Kopecky, Breen, Bouffier, Delecour oder Sarrazin, dennoch zu den Siegkandidaten gezählt werden.

Mit Startnummer vier wird Brazil World Rally Team-Pilot Daniel Oliveira im von Stohl Racing eingesetzten Ford Fiesta RRC die Rallye in Angriff nehmen. Generell streben Oliveira und sein erfahrener Co-Pilot Carlos Magalhaes bei den acht geplanten ERC-Rallyes 2013 ein Ergebnis in den Punkterängen an.

Production Cup: Aigner will den Sieg

Das Team von Österreichs WM-Vierten 2006, Manfred Stohl, wird aber auch wieder, wie im Vorjahr, einen Subaru Impreza WRX STI R4 mit Andi Aigner am Steuer einsetzen. 2012 feierten Aigner und seine damalige Co-Pilotin Daniela Ertl einen klaren Sieg im Production Cup der IRC, für den PWRC-Weltmeister des Jahres 2008 war es ein lupenreines Comeback auf der internationalen Rallyebühne. Heuer sitzt Jürgen Heigl auf dem Sozius, der die Korsika-Rallye ebenfalls im Vorjahr, als Co-Pilot von Michael Kogler studieren konnte.

Aigner und Heigl feierten heuer bei ihrer ersten gemeinsamen Rallye auf den Kanaren einen klaren Sieg im Production Cup der ERC und landeten zudem auf dem sensationellen vierten Gesamtrang. Ein derartiges Ergebnis im Gesamtklassement dürfte heuer angesichts des starken S2000/RRC-Feldes nur schwer zu erreichen sein, selbst ein Top 10-Ergebnis ist bei 23 S2000/RRC-Teams aus eigener Kraft heraus nicht leicht zu erringen – angestrebt wird ohnehin ein weiterer Sieg im Production Cup der ERC.

Doch auch im PC gibt es starke Konkurrenten: Wie im Vorjahr zählt Robert Consani im werksseitig eingesetzten Renault Megane zu den stärksten Gegnern, die Franzosen setzen zudem einen zweiten Werks-Megane mit jenem Germain Bonnefis ein, der auf den Kanaren hinter Aigner Platz zwei des PC erringen konnte. Marco Tempestini, wie Aigner auf einem Subaru mit R4-Kit unterwegs, sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden, zudem sind noch einige weitere Lokalmatadore auf diversen R4- und N4-Boliden am Start, die von ihrer guten Ortskenntnis profitieren könnten. Schließlich startet noch jener Jaroslav Orsak in seinem Mitsubishi Lancer Evo IX R4, der im Production Cup mit 42 Punkten vor Aigner mit 39 Zählern die Tabelle anführt.

Aigner erklärt: „Diesmal wird es schwierig, einen Platz in den Top 10 der Gesamtwertung zu erreichen, das Starterfeld ist wirklich groß und sehr gut besetzt. Wir konzentrieren uns wie gewohnt auf unsere Klasse und wollen am Ende natürlich auf der obersten Treppe des Podiums stehen. Teilweise können wir auf Informationen aus dem Vorjahr zurückgreifen und gehen sehr gut vorbereitet in den Ring.“

2WD: Keine Österreicher & zwei Ladys

Im 2WD-Cup der ERC müssen die heimischen Rallyefans diesmal auf Hannes Danzinger und Hermann Neubauer verzichten. Beide lieferten zuletzt großartige Leistungen in der ERC, doch Korsika war weder bei Danzinger noch bei Neubauer vorgesehen. Danzinger liegt zurzeit auf Rang drei, Neubauer folgt auf Platz sieben der 2WD-Tabelle.

Immerhin: Keiner ihrer direkten Konkurrenten um den 2WD-Europameisterschaftstitel ist auf der Insel Korsika am Start, weder der ungarische Tabellenleader Zoltan Bessenyey, noch der zweitplatzierte Stephane Lefebvre oder die vor Neubauer rangierenden Gorka Antxustegi, Risto Immonen oder Elwis Chentre.

Allerdings startet der nur einen Zähler hinter Neubauer rangierende Ungar Lukacs Kornel auf einem Citroen C2 R2. In dem bunt gemischten 2WD-Feld sind mit der Australierin Molly Taylor und der Bulgarin Ekaterina Stratevia auch zwei Pilotinnen vertreten. Als Vorausauto wird ein ehemaliger „Komet am Rallyehimmel“ einen Peugeot 208 R2 pilotieren: Kris Meeke, seines Zeichens IRC-Champion 2009, der 2011 von Prodrive als Mini-Werkspilot in die Weltmeisterschaft geholt und wenig später wegen eines Mangels an Sponsoren aufs Abstellgleis gestellt wurde…

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