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ERC: Korsika-Rallye

Bouffier und Aigner schreiben Geschichte

Bryan Bouffier gewinnt seine Heimrallye auf der Insel Korsika vor Kopecky und Sarrazin. Andi Aigner (Gesamt-7.) feiert weiteren Sieg im Production Cup.

Michael Noir Trawniczek

Jan Kopecky fehlten vor den letzten beiden Sonderprüfungen nur rund zehn Sekunden auf den führenden Bryan Bouffier – der Peugeot-Pilot wollte den möglichen Heimsieg auf keinen Fall im letzten Moment verlieren, er gab daher auf der vorletzten Prüfung noch einmal richtig Gas, zudem wählte er mit den harten Reifen die richtige Gummimischung, während der Skoda-Werkspilot auf weiche Pneus setzte und daher „vorsichtig fahren“ musste.

So markierte Bouffier die Bestzeit auf SP 10, er knöpfte Kopecky damit weitere 2,3 Sekunden ab. Nachdem sich beim Skoda Fabia S2000 dann auf der letzten Prüfung auch noch Motorprobleme einstellten, durfte Bouffier endlich jubeln: „Das ist fantastisch, ein großartiges Resultat. Ich wollte eine gute Performance abliefern, denn das ist gut für meine weitere Karriere.“

Obwohl Kopecky wegen der Motorprobleme auf der letzten Prüfung rund 26 Sekunden einbüßte, konnte er die Rallye – vorerst – auf Platz zwei beenden. „Ich denke, der Motor läuft nur mehr auf drei Zylindern“, erklärte Kopecky, ehe er weiterfuhr. Denn der Tscheche muss noch das Schlussservice erreichen und über die Zielrampe rollen. Schafft er das nicht, kann er nicht gewertet werden…

Um den dritten Platz tobte bis auf den letzten Meter ein knallharter Kampf zwischen Stephane Sarrazin im Mini RRC und Craig Breen im Peugeot 207 S2000. Vor der letzten, rund 26 Kilometer langen Prüfung, fehlten Breen nur 7,9 Sekunden auf den französischen Asphaltspezialisten. Sarrazin musste im Ziel der letzten Prüfung zittern: „Craig ist sehr schnell unterwegs, zudem ist mein Auto auf der letzten Prüfung ziemlich viel herumgerutscht. Wir werden sehen…“

Wenig später durfte Sarrazin jubeln, denn Breen war zwar schneller als Sarrazin, doch nicht schnell genug – letztendlich fehlten ihm winzige 3,2 Sekunden auf einen Podiumsplatz. Doch Breen war am Ende auch mit Platz vier zufrieden: „Wir haben hier einen sehr guten Speed fahren können, ich sehe das positiv.“

Zufrieden darf auch der 50-jährige Francois Delecour mit seinem fünften Platz sein. Der sympathische Franzose erklärte: „Ich könnte morgen gleich wieder weiterfahren – vor 20 Jahren sind wir hier 600 Wertungskilometer gefahren, aber es war auch heuer schwierig mit diesem Mix aus trockener und nasser Fahrbahn, da ist es wichtig, vorsichtig zu fahren.“

Auf Platz sechs landete ein weiterer Franzose, Julien Maurin im Ford Fiesta RRC – auf Delecour fehlten ihm am Ende nur 12,6 Sekunden.

Aigner triumphiert im Production Cup und übernimmt Tabellenführung

Grandios wieder die Leistung von Andi Aigner und Jürgen Heigl im Stohl Racing Subaru Impreza WRX STI R4. Die beiden Österreicher ließen sich ihren Sieg im Production Cup auch auf den beiden letzten Prüfungen nicht nehmen, nachdem sie bereits einen Vorsprung von mehr als einer Minute herausfahren konnten. Im Gesamtklassement belegten sie zudem den formidablen siebten Platz.

Aigner jubelte im Ziel der letzten Prüfung: „Das war ein sehr gute Rallye für uns. Wir hatten keine Probleme, das Auto hat perfekt funktioniert – für Subaru ist das ein weiterer wichtiger Sieg im Production Cup, wir haben hier ein starkes Finish zeigen können.“

Renault-Werkspilot Germain Bonnefis landete als Gesamt-Neunter hinter Peugeot S2000-Pilot Jean Matthieu Leandri auf dem zweiten Platz im Production Cup, mit einem Rückstand von mehr als einer Minute auf Sieger Andi Aigner. Der Franzose zeigte sich als Sportsmann und gab offen zu: „Andreas ist heute einfach besser gefahren. Für Renault ist es trotzdem ein gutes Resultat.“

Den dritten Platz im Production Cup belegte Jaroslav Orsak auf einem Mitsubishi Lancer Evo IX R4, auf Platz vier landete Marco Tempestini, der wie Aigner einen R4-Subaru pilotierte.

Jaroslav Orsak verliert damit die Tabellenführung im Production Cup, denn diese übernimmt Andreas Aigner. Auch nicht schlecht: Im Gesamtklassement der ERC konnte Aigner auf Platz sechs vorrücken...

In der 2WD konnte sich am Ende Lukacs Kornel über den Sieg freuen, zudem landete mit Molly Taylor eine Pilotin als Dritte auf dem Podium. Kornel liegt nun als Zweiter vor Hannes Danzinger (4.) und Hermann Neubauer (8.) in der Tabelle.

Teamchef Manfred Stohl wird Korsika dennoch mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden, oder besser einem sich ärgernden Auge verlassen müssen: Daniel Oliveira schaffte das Kunststück, sich und sein Ford Fiesta RRC auf der allerletzten Prüfung von der Strecke zu werfen, nachdem er davor bereits auf Rang neun gelegen war. Zwar lag Leandri nur eine Zehntelsekunde hinter ihm, aber auch ein zehnter Platz hätte den Erwartungen entsprochen…

So kam Peugeot 207 S2000-Pilot Jean Michael Raoux noch in den Genuss des letzten Punkterangs. Wie sagt man: Unverhofft kommt oft…

Ergebnis & ERC-Stand finden Sie in der Navigation rechts oben.

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