RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ERC: Lettland-Rallye 2013

Inessa Tushkanova im Exklusivinterview

Inessa Tushkanova musste ihren Lettland-Auftritt absagen. Doch fährt sie bald schon mit einer österreichischen Co-Pilotin? Mehr dazu im motorline.cc-Interview…

Michael Noir Trawniczek
Fotos: www.tushkanova.com

Inessa Tushkanova - das bildhübsche Playboy-Girl am Steuer eines Mitsubishi Lancer Evo IX beim zweiten Lauf der neuen Rallye-Europameisterschaft (ERC) in Lettland – vor allem die Rallyefans aus dem Westen, die Tushkanova bislang nur von ihren Internet- und Social Media-Auftritten kannten, blickten dem Auftritt der 25-Jährigen mit Spannung und Neugier entgegen. Auch die Fahrerkollegen waren gespannt – so auch Hannes Danzinger, der im Schlager-Clio R3 direkt hinter dem Tushkanova-Evo starten sollte…

Doch daraus wird leider nichts: Denn nur eine Woche vor der Lettland-Rallye startete Inessa Tushkanova gemeinsam mit Duncan McNiven bei der Arctic Lapland-Rallye, nach dem Crash auf SP 2 wurde der Wagen nicht mehr rechtzeitig fertig, enttäuscht musste Tushkanova ihre Teilnahme an der Lettland-Rallye wieder absagen…

Lettland wäre nicht ihre erste ERC-Rallye gewesen – im Vorjahr hat Inessa Tushkanova bereits in der alten ERC ihr Debüt gegeben: Bei der Polen-Rallye belegte sie mit einem Mitsubishi Lancer Evo VIII den 25. Gesamt- sowie den vierten Klassenrang.

Im motorline.cc-Interview spricht Inessa Tushkanova über ihre weiteren Pläne als Rallyepilotin und ihre Erfahrungen als eine von immer noch wenigen Frauen am Steuer eines Rallyeboliden. Zudem deutet sie an, dass bald schon eine österreichische Co-Pilotin an ihrer Seite sitzen könnte….

Inessa, zunächst gibt es leider schlechte Nachrichten für deine Fans: Nach dem Crash bei der Arctic Lapland-Rallye kannst du in Lettland nicht starten – bist du dennoch als Zuschauer vor Ort?

Nein, denn das ist für mich zu schmerzhaft – es tut mir im Herzen weh, wenn ich nur zuschauen und nicht selber fahren kann.

Du bist im Vorjahr bei deinem ERC-Debüt in Polen Klassen-Vierte geworden – was erwartest du von der neuen ERC und wirst du heuer noch eine ERC-Rallye bestreiten?

Ja, allerdings kann ich heuer nur mehr eine einzige ERC-Rallye fahren, in Polen. Dort teilzunehmen ist für mich vor allem eine gute Erfahrung, ich kann dabei viel lernen – zugleich erhältst du in der ERC auch viel Beachtung in den Medien. Das wiederum kann dabei hilfreich sein, gute Sponsoren an Land zu ziehen. Und gute Sponsoren sind hilfreich, um gute Ergebnisse einzufahren.

In Österreich haben wir Ilka Minor, die als Co-Pilotin an der Weltspitze angelangt ist und seit Jahren so etwas wie ein Rolemodel darstellt – mittlerweile gibt es in Österreich sehr viele Co-Pilotinnen. Weibliche Piloten jedoch gibt es wenige. Ist es hart für dich, in eine derartige Männerdomäne einzubrechen? Wie war das am Beginn deiner Karriere?

Ja, Ilka – sie arbeitet jetzt mit dem russischen Piloten Evgeny Novikov – wenn ich sie in meiner Crew haben könnte, wäre das großartig! Aber ich habe auch so Neuigkeiten für die österreichischen Rallyefans: Vielleicht schaut ihr einfach auf meinen Websites, was ich so mache – denn vielleicht habe ich bald schon eine österreichische Co-Pilotin an meiner Seite!

Mit Männern ist es hart, das stimmt. Aber wir sind alle Fahrer – und es ist eigentlich egal, ob man männlich oder weiblich ist.

Ich habe meine Karriere im Jahr 2008 begonnen und es war sehr hart – aber jetzt ist es okay, jetzt fühle ich mich wie ein Fisch im Wasser, ich fühle mich wohl.

Wenn dich jemand nach deinem Beruf fragen würde, was würdest du antworten: Model? Rallyepilotin? Oder etwas anderes?

Pilotin.

Du arbeitest sehr intensiv mit dem Internet, mit Social Media wie Facebook und Twitter – wie wichtig ist diese Medienpräsenz für deine Karriere?

Das ist sehr wichtig für mich. Ich mache das nur, damit ich berühmt werde und auf diese Weise an Sponsoren komme. Sponsoren sind wichtig.

Ich kann mir vorstellen, dass du eine Vorbildwirkung hast bei jungen Mädchen, die ebenfalls eine Karriere als Rallyepilotin anstreben oder es in einer anderen von Männern dominierten Sportart oder Branche probieren möchten. Welche Tipps würdest du ihnen geben?

Ich würde ihnen sagen: Das ist ein sehr harter Weg! Am besten ist, ihr vergesst es gleich wieder! Wenn sie es dann dennoch probieren wollen, würde ich ihnen sagen: Findet einen reichen Ehemann! Denn mit Geld ist es leichter, so etwas zu starten…

Was ist dein Ziel im Rallyesport? Wo möchtest du in fünf Jahren sein?

Ich möchte die schnellste Frau der Welt sein.

Kannst du erklären, was für dich die Faszination ausmacht, ein Rallyeauto zu pilotieren?

Es ist einfach alles! Ich liebe das Fahren, die Abläufe im Cockpit. Ich liebe alle Kurven. Ich liebe es, mich selbst immer mehr zu pushen, sodass ich mehr und mehr immer schneller und mutiger werde. Dabei ist es nicht von Bedeutung, welches Auto du pilotierst und wo du fährst. Das Rallyeauto ist dabei nur ein Werkzeug in deiner Hand, mehr ist es nicht.

News aus anderen Motorline-Channels:

ERC: Lettland-Rallye 2013

- special features -

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Nach SP5

Ein Revival der letzten Jahre

Bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg liefern sich der Führende Simon Wagner und Hermann Neubauer ein altbekanntes Sekundenduell / Eine Kärntner Führung gibt es durch Patrik Hochegger bei den Historischen

Lavanttal-Rallye: Vorschau Neubauer

Hoffen auf mehr Fortune im Lavanttal

Nach dem frühen Ausfall im Rebenland hofft der Salzburger nun auf mehr Fortune. Mit Co Bernhard Ettel könnte er den 4. Gesamtsieg bei der Lavanttal Rallye holen - wie schon in der Steiermark wartet erneut starke Konkurrenz auf das Skoda-Duo

Lavanttal-Rallye: Nach SP2

Zwei Fragen nach zwei Prüfungen

Der Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg ist erfolgt / An der Spitze duellieren sich mit Simon Wagner und Hermann Neubauer zwei alte Bekannte / Die Verfolger warten noch ab

Achims Sport am Montag

Kolumne: Die Uhren lügen nicht

Achim Mörtl hinterfragt den seiner Meinung nach farblosen Auftritt von Simon Wagner am Wochenende beim ERC-Lauf in Ungarn und stellt die Frage nach seinen Zielen.