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WRC: Mexiko-Rallye

Erster Podiumsplatz für Hyundai

Sebastien Ogier gewinnt die Mexiko-Rallye ungefährdet vor seinem Teamkollegen Jari-Matti Latvala und Thierry Neuville – Hyundai erstmals am Podium.

Michael Hintermayer

Der heutige, letzte Tag der Mexiko-Rallye brachte keine großen Veränderungen mit sich. Der amtierende Weltmeister Sebastien Ogier war wieder einmal eine Klasse für sich. Er musste sich lediglich an den ersten beiden Tagen der Rallye mit Mads Östberg matchen, doch der Citroen-Werkspilot musste am zweiten Tag seinen DS3 wegen einer gebrochenen Antriebswelle abstellen. Somit war der Weg frei für den zweiten Sieg in dieser Saison für Ogier. „Es war eine perfekte Woche. Nach meinem Fehler in Schweden kam ich hierher um zu gewinnen. Wir schauen nun nach vorne und hoffen, dass es so weitergeht“, so Ogier gegenüber Rallyradio. Zudem konnte er die Powerstage (SP22) gewinnen und drei zusätzliche WM-Punkte sammeln. Das i-Tüpfelchen dabei: Dies war auch seine 250. Sonderprüfungs-Bestzeit.


1:12 Minuten hinter Ogier sichert sich Jari-Matti Latvala den zweiten Platz auf dem Podium. Auch er fuhr eine exzellente Rallye ohne gröbere Fehler. Er hatte das Pech, als WM-Führender am ersten Tag die Kehrmaschine für das restliche Feld zu spielen, sprich als erster die Sonderprüfungen befahren zu müssen. „Das ist mein bestes Ergebnis in Mexiko. Das erste Mal, dass ich hier eine einwandfreie Rallye fahren konnte.“

Der letzte Stockerlplatz geht an Thierry Neuville. Der Belgier profitierte von den Ausfällen von Robert Kubica, Andreas Mikkelsen und Mikko Hirvonen. Er konnte im letzten Jahr in Mexiko seinen ersten Podiumsplatz erzielen, dieses Jahr beschert er Hyundai diese Freude. „Ich möchte mich bei meinem Team bedanken, sie haben einen super Job gemacht. Das Auto lief ohne Probleme. Wir haben viel gelernt und der Platz am Podium stimmt uns zuversichtlich“, so der strahlende Neuville im Ziel. Sein Rückstand auf Latvala beträgt mehr als vier Minuten. Nach der provisorischen Siegerehrung entdeckte Neuville ein Loch im Kühler seines i20 WRC. Dies hätte fatal enden können, da das Feld zurück in das Service musste. Doch Neuville ersetzte die auslaufende Kühlflüssigkeit durch Bier und schaffte es zurück in den Servicepark.

Mit einem Rückstand 1:20 Minuten auf Neuville wurde der M-Sport-Youngster Elfyn Evans Gesamt-Vierter. Er sicherte seine bisher beste Platzierung im Rahmen eines WM-Laufs ebenfalls durch eine konstante Fahrt. „Es ist großartig. Wir hatten eine super Rallye. Ich denke wir können nun mit gutem Gewissen nach Portugal schauen und dort weitermachen.“

Martin Prokop konnte mit seinem privat eingesetzten Ford Fiesta WRC als Fünfter die Rallye beenden. „Ich bin wirklich glücklich. Wir hatten keine Probleme mit dem Auto, ich freue mich so sehr über die erzielten Punkte“, so der Tscheche im Ziel der Mexiko-Rallye. Sein Rückstand auf Evans betrug im Ziel 3:05 Minuten. Sechster wurde der Lokalmatador Benito Guerra (Ford Fiesta WRC). Der Mexikaner hatte zwar am ersten Tag Probleme mit der Lenkung seines Wagens und einen Dreher, doch auch ihn half seine konstante Fahrweise zu seinem bisher besten Ergebnis bei einem WM-Lauf. „Ich bin überglücklich über unser Resultat, das beste meiner Karriere. Ich würde gerne in Argentinien starten und dort nochmals versuchen Punkte zu sammeln.“

2:17 Minuten hinter Guerra reiht sich Chris Atkinson im zweiten Hyundai i20 ein. „Wir fuhren zwar das ganze Wochenende keine besonders gute Rallye, aber wir haben das Auto ins Ziel gebracht. Wenn man sieht, dass alle anderen Probleme haben, gibt man nur mehr 85 Prozent um ins Ziel zu kommen. Wir haben dies mit beiden Autos geschafft, das hat Priorität.“

Achter wurde der erste Pechvogel der Rallye. Miko Hirvonen musste, am dritten Platz liegend seinen Citroen DS3 auf der achten Sonderprüfung abstellen und unter Rally2 die Fahrt wieder aufnehmen. „Es war keine schlechte Rallye, ich habe mich im Auto wohl gefühlt. Eine Schande, dass wir auf der Powerstage nicht mehr Punkte holen konnten.“ Am neunten Platz folgt Mads Östberg, der wegen einer gebrochenen Antriebswelle ebenfalls das Rally2-Reglement in Anspruch nehmen musste. Er beeindruckte mit einer entfesselnden Fahrt und auch am heutigen, letzten Tag konnte er die längste Prüfung der Rallye gewinnen.

Unglücklich endete die Rallye für seinen Teamkollegen Kris Meeke. Nach seinem Ausfall am Freitag hatte sich der Nordire bereits auf Rang neun zurückgekämpft, doch auf der Powerstage traf Meeke mit seinem Fahrzeug unglücklich auf einen Stein, der auf der Straße lag. Dieser hebelte den DS3 aus und zwang ihn in einen halben Dreher. Mit gebrochener Radaufhängung vorne rechts musste Meeke sein Auto abstellen.

Der Sieg in der WRC2 und Gesamtrang zehn ging an Juri Protasow (Ford Fiesta R5). Der Ukrainer war nach frühen Ausfällen einiger Konkurrenten schon früh während der Rallye weit in Führung. Daher schmerzte ihn am Schlusstag auch eine gebrochene Antriebswelle an der Vorderachse nicht, durch die sein Ford zum Hecktriebler wurde. Im Ziel hatte Protasow einen Vorsprung von rund 24 Minuten auf Lorenzo Bertelli (Ford Fiesta RRC). Dritter der WRC2 wurde Massimiliano Rendina (Mitsubishi).

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