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WRC: Sardinien-Rallye Jost Capito, Volkswagen Motorsport, Rally Italia Sardegna 2012

Capito kritisiert Länge des Events

Die langen Verbindungsstrecken auf Sardinien sind für Jost Capito von Volkswagen vergeudete Zeit; Veranstalter und FIA verteidigen sich.

VW-Motorsportdirektor Jost Capito übt Kritik am Automobilweltverband FIA und an den Veranstaltern von WM-Läufen, die der Rallye-WM gewisse Aspekte eines verloren geglaubten Marathoncharakters zurückgeben möchten. Für Capito sind Verbindungsstrecken von mehr als 500 Kilometern, wie dies in Italien der Fall war, für eine moderne WM-Rallye übertrieben. "Wir sprechen über das Ausdauerelement, aber was ist das?", fragt Capito. "Soll es eine 500 Kilometer lange Verbindungsstrecke sein?"

"Das hat nichts mit Langstrecke zu tun. Eine Rallye mit langen Verbindungsstrecken länger zu machen ist dumm. Das hat nichts mit Wettbewerb zu tun. Das ist für alle Zeitverschwendung. Wir haben um 6 Uhr in der Früh ein Service und das gleiche um Mitternacht", ärgert sich der Motorsportdirektor von Volkswagen.

Antonio Turitto, der Co-Koordinator der Italien-Rallye, verteidigt den Ablauf, denn der sei für den Charakter der Rallye entscheidend. Außerdem ist er der Meinung, dass es den Fans gefallen habe: "Es war die europäische Safari-Rallye. Wir brauchen Adrenalin und Emotionen, um eine Geschichte zu erzählen. Das ist eine Rallye mit Charakter, und keine Rallye rund um eine Stadt. Herr Capito haben die Servicezeiten nicht gefallen. Wir können eine Rallye ohne Service am Morgen und am Abend nicht machen."

"Das Abendservice war um 22 Uhr, und es waren 5.000 Leute dabei. Ich verstehe das Argument gegen die langen Verbindungsstrecken. Wir suchen nach neuen Prüfungen in diesem Gebiet." Capito suggeriert, die langen Verbindungsstrecken könnten auch ein Sicherheitsrisiko darstellen: "Wie sähe die Sachlage aus, wenn etwas passiert, und man dann feststellt, dass die Jungs seit 18 Stunden im Auto sitzen? Das ist nicht mehr zeitgemäß."

"Wenn man lange Events will, gibt es die Dakar oder andere Cross-Country-Rallyes. Die Rallye-WM ist kein Langstreckensport mehr. Die FIA und die Veranstalter müssen über den Zeitplan nachdenken", findet Capito deutliche Worte. Er ist mit seiner Meinung nicht alleine. Auch Citroën-Werksfahrer Mads Østberg hat Bedenken: "Wenn jemand ein gutes Argument dafür nennt, dann okay – aber das kann niemand. Es ist verdammt blöd, wenn man um fünf Uhr aufstehen muss und um Mitternacht ins Bett kommt. Das sieht man in keinem anderen Sport."

WRC-Managerin Michele Mouton kann die Kritik nicht verstehen: "Wenn wir die Rallyes noch kürzer machen, sind wir auf dem Level der Europameisterschaft. Was wollen wir? Es war die einzige Rallye mit 400 Kilometern. Die meisten Rallyes sind nur knapp länger als 300 Kilometer, denn jeder zusätzlicher Kilometer kostet Geld", sagt Mouton. "Ja, der Samstag war sehr lang, aber das war für alle gleich. Wir fahren nur alle drei Wochen. Wem das zu viel ist, der soll daheim bleiben. Meine Reaktion ist zwar etwas unhöflich, aber das ist meine Meinung."

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