RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WRC: Sardinien-Rallye

Knappe Führung für Thierry Neuville

Mit zwei SP-Bestzeiten am Vormittag setzt sich Hyundai-Pilot Thierry Neuville an die Spitze des Klassements - VW-Verfolgung durch Latvala (+1,5s) und Ogier (+23,7s).

Fabian Bonora

Die erste richtige Schleife der Sardinien-Rallye endet mit einem Namen an der Spitze des Klassements, den man schon lange nicht mehr so weit oben gesehen hat: Thierry Neuville! Mit einer starken Vorstellung auf den letzten beiden Sonderprüfungen sichert sich der B-Team-Pilot von Hyundai die Führung. Jari-Matti Latvala ist allerdings nur 1,5 Sekunden hinter dem Belgier, Sebastien Ogier fehlen schon 23,7 Sekunden.

Latvala eröffnete zunächst mit einer SP-Bestzeit, während sich Neuville noch zurückhielt. Doch auf den nächsten drei Prüfungen des ersten Vormittags der Sardinien-Rallye drehte der Belgier richtig auf.

Während er auf SP3 nur um 0,2 Sekunden von Sebastien Ogier geschlagen wurde, gingen die restlichen Bestzeiten, trotz eines Drehers auf SP4, dann an den WM-Neunten: „Kurz vor dem Ziel habe ich mich gedreht und habe sechs oder sieben Sekunden verloren. Aber wir haben versucht das Beste aus der sauberen Straße zu machen. Bis auf den Dreher können wir mit unserem Vormittag zufrieden sein.“

Jari-Matti Latvala ist dem Hyundai-Piloten allerdings dicht auf den Fersen. Der Finne bleibt auf den Sonderprüfungen immer in Sekundenreichweite zu Neuville, im Ziel spricht er aber von einem schwierigen Vormittag: „Es war besser als ich erwartet habe, einige Fehler waren aber dabei. Wir haben die ganze Zeit dran gedacht, ob wir die richtige Reifenentscheidung getroffen haben, am Ende war es dann doch die perfekte Wahl.“

Ohne Jammern in Lauerstellung

Der Weltmeister Sebastien Ogier steht aufgrund der erneut schlechten Startposition unter Zugzwang: „Wir mussten ja etwas probieren.“ Ogier fuhr eine äußerst aggressive Reifenstrategie und war durchwegs am Limit unterwegs: „Das haben wir erwartet, mit so viel losem Schotter kann ich nur weiche Reifen nehmen.“ Trotzdem ist der Franzose „zufrieden“, am Ende des Vormittags fehlen ihm 22,2 Sekunden auf seinen Teamkollegen Latvala.

Der deutlich wiedererstarkte Mads Östberg platzierte sich auf einem vielversprechenden vierten Platz. Der Norweger hat im M-Sport-Ford 25,5 Sekunden Rückstand auf Sebastien Ogier. Hinter Östberg liegt Landsmann Mikkelsen, der auf komplett zerschossenen Reifen Richtung Mittagsservice fährt. Der VW-Pilot hatte nicht genug Zeit um zu wechseln. Sechster ist Dani Sordo.

Henning Solberg fährt mit Copilotin Ilka Minor „flat out“ auf Rang sieben und kann mit einer Top-Fünf-Zeit auf SP5 aufzeigen: „Ich habe in der vorigen Prüfung zweimal einen Fehler gemacht. Sehr hart und rutschig, aber wenn ich vier Reifen am Auto habe und Gänge schalten kann, fahre ich Vollgas!“ Das Ford-Duo hat 54,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze.

Überraschend auf Platz acht liegt Teemu Suninen. Der Finne führt in seinem Skoda Fabia R5 die WRC2-Wertung mit 22 Sekunden vor Markenkollegen Esapekka Lappi an.

Probleme für die Teamkollegen

Das Hyundai-Team musste allerdings auch einige Dämpfer einstecken. Hayden Paddon beschädigte sich beim Reversieren nach einem Dreher die Aufhängung seines i20 WRC. Zwar konnte er den Schaden repaieren, doch der Neuseeländer verlor eine Minute. Der vierte Pilot im Hyundai-Team Kevin Abbring war den ganzen Vormittag nur mit Frontantrieb unterwegs, der Grund dafür war eine gebrochene Kardanwelle noch vor dem Start zu SP2.

Der M-Sport-Pilot Eric Camilli hatte ein etwas anderes Zwei-Rad-Problem: „Das hintere Differential ist kaputt. Es fühlt sich an, als hätten wir nur auf der linken Seite Antrieb.“

Auf der fünften Sonderprüfung erlitten einige Piloten einen Reifenschaden. Die Abnutzung der Soft-Reifen am Vormittag wurde von den Top-Fahrern unterschätzt. Nicht nur die „Straßenkehrer“ Mikkelsen und Ogier hadern auf den komplett neuen Sonderprüfungen der Sardinien-Rallye, allgemein kämpften alle Bewerber mit schlechten Gripverhältnissen.

Am Nachmittag werden dann die vier Prüfungen des Vormittags in gleicher Reihenfolge wiederholt. Start zu SP6 ist um 15:15 Uhr.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WRC: Sardinien-Rallye

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Wetter

. . . und auch der Sommer sagt sich an

Auf der meteorologischen Nennliste zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg am 5. und 6. April finden sich mit Sonnenschein und Wärme zwei Teilnehmer der angenehmen, aber unzuverlässigen Art

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Wagner

Julian Wagner blickt zuversichtlich ins Lavanttal

Nach dem schweren Unfall bei der Rebenlandrallye vor drei Wochen freuen sich Julian Wagner und Hanna Ostlender nun auf ein erneut starkes Starterfeld bei der Lavanttal Rallye.

Achims Sport am Montag

Kolumne: Alles wie gehabt?!

Max Verstappen bügelt wieder alle in Japan her und Simon Wagner arbeitet seine Gegner im Lavanttal auf! Und der Rest? Mit zu wenigen Ambitionen und zu farblos.

Lavanttal-Rallye: Nach SP2

Zwei Fragen nach zwei Prüfungen

Der Auftakt zur 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg ist erfolgt / An der Spitze duellieren sich mit Simon Wagner und Hermann Neubauer zwei alte Bekannte / Die Verfolger warten noch ab

„Vollgassreini-Projekt“

Mit 50 Copilot werden - wie geht das?

Ein 50-jähriger Rallyefan erfüllt sich den Traum, Copilot zu werden - via Social Media lässt er seine wachsende Fangemeinde am „Vollgassreini Projekt“ teilhaben…