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WRC: Australien-Rallye

Rallye-WM denkt an virtuelle Schikanen

Geschwindigkeitsbegrenzer statt Strohballen: Nach einem Zwischenfall in Australien wird nun erwägt, virtuelle Schikanen einzuführen.

Der Automobilweltverband gerät nach einem Zwischenfall bei der Australien-Rallye am vergangenen Wochenende unter Druck, die bisher meist aus Strohballen bestehenden Schikanen durch eine virtuelle Lösung zu ersetzten; die FIA zieht das auch ernsthaft in Erwägung. "Wir schauen uns alternative Lösungen zur Reduzierung der Geschwindigkeit an, und eine davon sind virtuelle Schikanen", bestätigte FIA-Rallyedirektor Yves Matton.

Bei der Australien-Rallye musste Hyundai-Pilot Andreas Mikkelsen auf der Sonderprüfung Sherwood am Freitag einem Traktor ausweichen und verunfallte davon abgelenkt kurz darauf. Der Traktor war in die Sondersprüfung eingefahren, um den Strohballen einer Schikane, der zuvor nach Berührung von Jari-Matti Latvala verschoben worden war, wieder an die richtige Stelle zu setzen.

Dabei hatten sich die Marshals und der Fahrer des Traktors aber verkalkuliert, sodass dieser nicht vor Mikkelsen wieder von der Straße gefahren war. Der gefährliche Zwischenfall hatte bei vielen Fahrern für Empörung gesorgt. "Das ist unentschuldbar und verdammt dumm. Jemand hätte getötet werden können. Wenn die Prüfung läuft, darf so etwas nicht passieren", sagte etwa Esapekka Lappi.

Eine Alternative zu tatsächlichen Schikanen könnten virtuelle sein. Technisch wäre das laut Hyundai-Teammanager Alain Penasse problemlos umsetzbar: "Es funktioniert in etwa wie ein Geschwindigkeitsbegrenzer für die Boxengasse im Rundstreckensport. Uns wird vorher gesagt, dass die Autos an einer bestimmten Stelle nicht schneller als beispielsweise 50 km/h fahren dürfen. Diese Geschwindigkeit halten sie für eine festgelegte Distanz ein und können erst dann wieder beschleunigen. Für mich ist das die viel bessere Lösung. Ich hasse Schikanen, die haben schon zu vielen Unfällen geführt."

In der Tat sind die Vorrichtungen zum Einbremsen der WRCs seit langem umstritten. Vor einigen Jahren haben die Organisatoren der Finnland-Rallye zu Werbezwecken eine Schikane aus Traktoren gebaut, was von den Fahrern scharf kritisiert wurde. Heuer hat eine umstrittene Strafe gegen Sébastien Ogier bei der Mexiko-Rallye für Diskussionen gesorgt. Der Franzose hatte eine Barriere aus Kunststoff verschoben und deshalb seine Powerstagepunkte verloren.

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