RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WRC: Australien-Rallye

Rallye-WM denkt an virtuelle Schikanen

Geschwindigkeitsbegrenzer statt Strohballen: Nach einem Zwischenfall in Australien wird nun erwägt, virtuelle Schikanen einzuführen.

Der Automobilweltverband gerät nach einem Zwischenfall bei der Australien-Rallye am vergangenen Wochenende unter Druck, die bisher meist aus Strohballen bestehenden Schikanen durch eine virtuelle Lösung zu ersetzten; die FIA zieht das auch ernsthaft in Erwägung. "Wir schauen uns alternative Lösungen zur Reduzierung der Geschwindigkeit an, und eine davon sind virtuelle Schikanen", bestätigte FIA-Rallyedirektor Yves Matton.

Bei der Australien-Rallye musste Hyundai-Pilot Andreas Mikkelsen auf der Sonderprüfung Sherwood am Freitag einem Traktor ausweichen und verunfallte davon abgelenkt kurz darauf. Der Traktor war in die Sondersprüfung eingefahren, um den Strohballen einer Schikane, der zuvor nach Berührung von Jari-Matti Latvala verschoben worden war, wieder an die richtige Stelle zu setzen.

Dabei hatten sich die Marshals und der Fahrer des Traktors aber verkalkuliert, sodass dieser nicht vor Mikkelsen wieder von der Straße gefahren war. Der gefährliche Zwischenfall hatte bei vielen Fahrern für Empörung gesorgt. "Das ist unentschuldbar und verdammt dumm. Jemand hätte getötet werden können. Wenn die Prüfung läuft, darf so etwas nicht passieren", sagte etwa Esapekka Lappi.

Eine Alternative zu tatsächlichen Schikanen könnten virtuelle sein. Technisch wäre das laut Hyundai-Teammanager Alain Penasse problemlos umsetzbar: "Es funktioniert in etwa wie ein Geschwindigkeitsbegrenzer für die Boxengasse im Rundstreckensport. Uns wird vorher gesagt, dass die Autos an einer bestimmten Stelle nicht schneller als beispielsweise 50 km/h fahren dürfen. Diese Geschwindigkeit halten sie für eine festgelegte Distanz ein und können erst dann wieder beschleunigen. Für mich ist das die viel bessere Lösung. Ich hasse Schikanen, die haben schon zu vielen Unfällen geführt."

In der Tat sind die Vorrichtungen zum Einbremsen der WRCs seit langem umstritten. Vor einigen Jahren haben die Organisatoren der Finnland-Rallye zu Werbezwecken eine Schikane aus Traktoren gebaut, was von den Fahrern scharf kritisiert wurde. Heuer hat eine umstrittene Strafe gegen Sébastien Ogier bei der Mexiko-Rallye für Diskussionen gesorgt. Der Franzose hatte eine Barriere aus Kunststoff verschoben und deshalb seine Powerstagepunkte verloren.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WRC: Australien-Rallye

Weitere Artikel:

AMF neu goes Sport Austria

Kommt der große Fördergeldregen?

Mit einem neu gegründeten Verein will die AMF endlich Vollmitglied bei Sport Austria werden. Wie stehen die Chancen? Welche Möglichkeiten eröffnen sich? Wir haben nachgefragt…

Jännerrallye 2026: Attraktionen

Neue Fan-Attraktionen in Freistadt

Mit der „Stierfuadara Arena“ in Elz wartet beim Saisonauftakt zur TEC7 ORM auf den Prüfungen in Lasberg ein Zuschauer-Hotspot mit imposanter Nähe zur Strecke / Dafür wird sogar extra eine Straße gebaut

WRC Saudi-Arabien: Tag 3 (SP 14)

Kleiner Vorteil für Ogier im WM-Kampf

Elfyn Evans verliert in der zweiten Etappe durch einen Reifenschaden inklusive Wechsel viel Zeit - Im WM-Kampf hat Sebastien Ogier einen minimalen Vorteil

Reifen-Lotterie beim Finale

Fahrer fällen klares Urteil

Die Rallye Saudi-Arabien war extrem und sorgte für Kritik - Fahrer beschweren sich über Reifenplatzer und den Termin - FIA denkt über Verlegung nach