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Rallye W4 2018

W4 verspricht sportliches Feuerwerk

Auch nach dem Aus für den Rallye-ÖM-Lauf wird es im Waldviertel am 16. und 17. November eine interessante Rallyeveranstaltung geben.

Fotos: Harald Illmer

Ein initiatives Rallye-W4-Team rund um den Rallyefahrer und nunmehrigen Organisator Christoph Schubert-Mrlik hat es sich zum Ziel gesetzt, die Traditionen im Rallyesport in dieser Region weiter aufrecht zu halten – heuer den sportlichen Voraussetzungen der AMF entsprechend ohne ÖM-Prädikat, aber mit der Hoffnung, durch eine gut organisierte Rallye im nächsten Jahr in den Kreis der ÖM-Veranstaltungen aufgenommen zu werden. Dementsprechend hart wird derzeit in den einzelnen Organisationsbereichen gearbeitet, um den dafür notwendigen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Rallye steht unter Beobachtung der AMF; erst danach wird man erfahren, ob die Rallye W4 2019 ein ÖM-Lauf sein wird.

Die Spezialität der Rallye W4: Fast 80 Prozent der Strecke wird auf Schotter gefahren. Austragungsorte sind Horn, Altenburg, Maissau, Fuglau, Langenlois und St. Leonhard am Hornerwald. Es gibt insgesamt zehn Sonderprüfungen – fünf, die je zwei Mal befahren werden. Der Start ist am Freitag in Fuglau, das Ziel am Samstag auf der Rampe in Hornt. Mit dem Škoda Autohaus in Horn hat man einen modernen Platz für das Rallyehauptquartier und das Pressezentrum gefunden. Die Servicezone befindet sich in der MJP Arena in Fuglau. Die Organisationsleitung wusste, dass das heurige Starterfeld überschaubar sein würde, und hat deshalb schon sehr früh eine "Exhibition Group" mit prominenten Fahrern in legendären Autos ins Leben gerufen, die außer Konkurrenz vor der Rallye unterwegs sein wird.

Technische Daten der Rallye: Zwei Mal fünf Sonderprüfungen über insgesamt 334,55 Kilometer, davon 120,86 Wertungskilometer und 213,69 Verbindungskilometer. 38 Teams aus sechs Nationen haben für die Rallye W4 genannt, 29 heimische Pilotenpaare stehen elf ausländische Crews gegenüber. In der nationalen Topklasse wurden elf Autos genannt. Neun dieser Starter werden in R5-Boliden sitzen, dazu kommt ein WRC. Bei den zweiradgetriebenen Boliden (Klasse 3, 4, 5 und 7.2) sind zehn Fahrzeuge auf der Nennliste zu finden. Die historischen Starter sind in den Klassen 6.1 bis 6.4 mit sieben Autos vertreten. Zehn Teams haben für die Klassen 7.1 und 7.2 ihre Nennung abgegeben, ein Auto startet in der Klasse 12 als Prototyp R3 D. Sechs verschiedene Nationen sind vertreten: Neben den 38 heimischen Assen kommen die Deutschen auf vier Starter, die Tschechen auf drei; Ungarn ist zwei, Polen und Schweden je ein Mal vertreten.

Inklusive der "Exhibition Group", die vor dem Hauptfeld als reiner 'show act', aber als eigenständige Veranstaltung über die Bühne gehen wird, haben sich also 51 Teams für die neue Rallye W4 angemeldet. In diesem qualitativ höchst respektablen Starterfeld freuen sich nationale und internationale Toppiloten auf die erste Rallye W4: Ein kurzer Blick auf die Teilnehmerliste der Rallye genügt, um zu erkennen, dass sich die Fans auf eine qualitativ hochwertige Motorsportveranstaltung freuen dürfen. In den stärksten Allradfahrzeugen sitzen durchwegs Spitzenpiloten der heimischen und internationalen Rallyeszene.

Dass Topfavorit Hermann Neubauer mit der Startnummer 50 in seinem Ford Fiesta R5 ins Abenteuer Rallye W4 gehen wird, hat einen Grund, den der Salzburger erklärt: "Das ist meine 50. Rallye mit Bernhard Ettel an meiner Seite. Dass dieses Jubiläum auf diese Art honoriert wird, ist eine schöne Sache." Zu seiner Teilnahme in Horn meint der Staatsmeister 2016: "Ich habe Christian [Schuberth-Mrlik; Anm.] versprochen, dass ich, wenn er eine Rallye macht, dabei bin, und das halte ich gerne ein, zumal ich ja mit dem Waldviertel eine kleine Rechnung offen hab, weil ich dort im letzten Jahr knapp den Meistertitel verspielt habe. Besonders freut mich, dass heuer die MJP Arena nur zwei Mal und nicht wie zuletzt in sehr eintöniger Weise gleich sechs Mal befahren wird. Die Konkurrenz ist sehr stark. Von daher muss ich Christian gratulieren, weil, wenn es – salopp gesagt – nur um die goldene Ananas geht, ist es sicher nicht selbstverständlich, dass sich wirklich gute internationale Fahrer anmelden."

Aus heimischer Sicht dürften Andreas Aigner sowie der Veranstalter Christian Schuberth-Mrlik höchstselbst zu Neubauers unerbittlichsten Jägern zählen, wobei der auch auf Schotter bärenstarke Aigner, seines Zeichens Ex-Welt- und Europameister der seriennahe Klasse, mit einem Subaru WRX STI M1 in der Klasse 7.1 gewertet wird, was den Steirer deswegen nicht ungefährlicher macht – deswegen wird er auch die Startnummer eins tragen, was er wiederum amüsant findet: "Das ist wohl einmalig in der Rallyegeschichte, dass ein M1-Auto mit der Startnummer 1 im Feld steht, aber ganz im Ernst: Ich freue mich irrsinnig auf die W4-Rallye, weil ein Schotterlauf einfach zu einem Rallyejahr dazugehört. Ich werde das gleich dazu benutzen, das neu angeschaffte Schotterfahrwerk meines Bamminger-Teams hinsichtlich der nächsten Saison ausgiebig zu testen. Vom Starterfeld her bin ich sehr positiv überrascht; es ist mit neun R5-Boliden toll besetzt, wenn man bedenkt, dass es um nichts geht, und die Einsatzkosten für so ein Auto gegenrechnet, aber das ist der sichtbare Beweis für meine Meinung, dass eine Schotterrallye unbedingt ins Meisterschaftsprogramm gehört."

Schuberth-Mrlik (Škoda Fabia R5) macht nicht nur seine bekannte fahrerische Klasse stark, sondern auch der Umstand, dass er als Waldviertler jeden Stein der Rallyestrecken kennt. Der frühere Sieger der Waldviertel-Rallye freut sich in zweierlei Hinsicht: "In erster Linie bin ich sehr stolz auf die Teilnehmerliste, vor allem, dass sich auch aus dem Ausland viele starke Fahrer bereit erklärt haben, uns zu helfen, im Hinblick auf die Kandidatur für einen nächstjährigen Staatsmeisterschaftslauf eine sportlich tolle Rallye abzuliefern. Organisatorisch werden wir unser Bestes geben. Für uns und mich ist das die erste Veranstaltung, daher kann ich auch nicht versprechen, dass alles ohne Makel ablaufen wird. Was ich aber garantieren kann ist vollster Einsatz von allen Beteiligten, und dass wir aus jeder Mangelhaftigkeit lernen werden. Aus rein sportlicher Sicht freue ich mich auf einen tollen Kampf auf den schönsten Schotterstrecken des Landes."

Die von Schuberth-Mrlik angesprochene Mitstreiterbrigade aus dem Ausland wird von Jaroslav Orsák angeführt. Der Tscheche machte erst vor kurzem von sich reden, als er im September den letzten Rallye-ÖM-Lauf, die Niederösterreich-Rallye, im Ford Fiesta R5 gewann. Orsáks Landsmann Tomáš Kurka (Ford Fiesta R5) verfügt ebenfalls über Österreich-Erfahrung; er wurde letztes Jahr im Waldviertel Zehnter. Der Ungar Dávid Botka kommt mit seinem Škoda Fabia R5 und fühlt sich im Waldviertel, wo er in jüngster Vergangenheit Vierter (2016) und Fünfter (2017) wurde, noch wohler. Ein ganz starker Schotterspezialist aus Ungarn ist auch Attila Rongits. Er konnte besonders im Waldviertel oft aufzeigen, holte dort in den letzten Jahren durchwegs Topergebnisse – 2015 sogar Platz zwei. Mit dem Polen Mariusz Zapała in einem Ford Fiesta R5 präsentiert sich sogar ein 4WD-Topquintett aus dem Ausland.

National betrachtet ist das R5-Debüt von Juniorenstaatsmeister und Cup-2000-Gewinner Christoph Zellhofer beachtenswert. Der Sohn von Ex-Staatsmeister Max Zellhofer lenkt einen Ford Fiesta R5 aus dem eigenen ZM Racing Team und kann die Premiere kaum erwarten: "Das ist ein krönender Abschluss eines Superjahres für mich und eine wirklich tolle Belohnung dafür. Die Rallye W4 möchte ich ganz einfach genießen und natürlich auch dabei lernen, mit einem solchen Allradauto umzugehen. Nachdem bei dieser Rallye der Schotteranteil sehr hoch ist, freue ich mich auf die Aufgabe ganz besonders. Ich werde mir keinen Druck machen und versuchen, mich langsam an diese Umstellung zu gewöhnen."

Mit Unterstützung von Stohl Racing kommt Kurt Göttlicher nach Horn. Der 65jährige Ex-Staatsmeister – Manfred Stohl nennt ihn seinen jüngsten Werkspiloten – lenkt einen Citroën DS3 R5. Mit dem Gießhübler Evergreen Walter Mayer im Peugeot 208 R5 lässt sich ein weiterer Routinier den Schotterspaß ebenfalls nicht entgehen. Top-10-Chancen darf man auch den beiden Niederösterreichern Hermann Haslauer (Subaru WRX STI R4) und Alexander Keresztesi (Subaru WRX STI) zubilligen. Einen für die Fans hochinteressanten Allradler hat der Salzburger Alexander Strobl mit seinem Ford Escort WRC zu bieten.

In der Zweiradklasse heißt der absolute Topstar Jan Černý. Der 28jährige Tscheche war heuer bei der Rebenland-Rallye Zweiter, in seiner Heimat so wie letztes Jahr Gesamtdritter und bei der Waldviertel-Rallye 2016 ebenfalls Dritter. Diesmal bringt er einen Peugeot 208 R2 an den Start, den er auf Schotter gewiss exzellent in Szene setzen wird. Auf jeden Fall wird es für das familiäre Stengg-Trio eine Ehre sein, mit seinen ebenfalls zweiradgetriebenen Boliden gegen den starken Gegner zu kämpfen: Während Vater Willi mit dem Opel Corsa OPC R3 einen echten Prototypen lenkt und damit in der Klasse 12 gewertet wird, sitzen die Söhne Lukas und Roland jeweils in einem Opel Adam R2.

Sehr erfreulich ist auch die Teilnahme des Damen-Teams Viktoria Hojas/Claudia Dorfbauer im Opel Corsa OPC. Für den Schweden Daniel Ernstedt, der im Waldviertel einen Suzuki Swift S1600 pilotieren wird, verlief die heurige Saison (noch) nicht nach Wunsch: Bei fünf Starts, u.a. auch bei der Lavanttal-Rallye, kam er kein einziges Mal ins Ziel. In den historischen Klassen 6.1 bis 6.4 darf man sich auf ganze sieben nostalgische Farbtupfer freuen: Andreas Fojtik (Saab 96 V4), Martin Gruber (Lada 2107), Oskar Hebenstreit (Ford Escort RS2000), Franz Panhofer (Toyota Corolla AE 86), Kurt Pehersdorfer (Ford Escort Mexico 1600) und Lukas Schindelegger (Ford Escort RS2000 Mk2) genießen erweiterten Heimvorteil, Siegfried Mayr (Volvo 240) kommt aus Deutschland.

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