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Rallye-WM: Interview

Citroën-Teamchef nimmt Stellung zum Aus

Mehrere Gründe hätten dazu geführt, dass Citroën aus der Rallye-WM ausgestiegen ist; Motorsportchef Budar erklärt die Beweggründe.

Die Fragen stellte David Evans.

Citroen zieht sich mit sofortiger Wirkung aus der Rallye-Weltmeisterschaft zurück. Innerhalb des PSA-Konzerns wurde die Entscheidung getroffen, mit Peugeot ab 2022 in die Langstrecken-WM zurückzukehren. Dazu setzt man schon aktuell mit der Marke DS auf die Formel E. Das Thema Elektrifizierung und Hybrid spielten eine Rolle für den WRC-Rückzug von Citroen. Der Motorsportchef der französischen Marke, Pierre Budar, nimmt im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' Stellung.

Frage: "Spielten der WRC-Kalender oder das Reglement eine Rolle bei der Entscheidung von Citroen?"

Pierre Budar: "Das war sicher ein Teil des Problems. Für eine Marke wie Citroen ist es sehr wichtig, dass die Situation der Meisterschaft in einer Linie ist mit den Erwartungen des Marketings. Wenn man sieht, wie sehr wir die Elektrifizierung unserer Marke und Produkte vorantreiben, dann muss das Marketing die Verkaufszahlen ankurbeln."

"Für eine Marke wie Citroen ist es sehr schwierig, sich nicht darauf zu konzentrieren. Und wenn die sportliche Seite diesbezüglich nicht helfen kann, dann ist es ein Problem. Eines unsere Ziele ist es, die internationalen Märkte zu entwickeln. Indien ist ein großes Projekt für unsere Marke. Auf Motorsportseite ist dort nichts möglich. Das ist nicht sehr gut. China ist die gleiche Situation."

"Sicherlich waren wir nicht in einer starken Position, als wir unserem CEO erklärt haben, was wir für das Marketing der Marke tun können, denn wir können bei diesen Themen keine Antworten liefern. Und das sind große Themen für unsere Marketingabteilung. Diesbezüglich hat bei unseren Vorschlägen etwas gefehlt."

Frage: "Sie waren bei einem jüngsten Meeting bezüglich Hybrid-Regeln in der WRC sehr aktiv. Wann wurde die Entscheidung zum Ausstieg getroffen?"

Budar: "Natürlich haben wir seit einer Weile mehrere Szenarien abgewägt. Und es wurde entschieden, Peugeot wieder in die WEC zu schicken. DS ist bereits in der Formel E involviert. Wir konnten kein drittes Programm stellen und bei drei Programmen in der gleichen Organisation ein gutes Performance-Level erreichen."

"Als die Entscheidung [innerhalb PSA] für Peugeot getroffen wurde, wurde die Entscheidung getroffen, dass Citroen nicht in der Hybrid-WRC ab 2022 dabei sein wird."

Frage: "Bestand Ihrer Meinung nach jemals die Chance, dass Peugeot zum Beispiel statt in die WEC in die WRC einsteigen könnte?"

Budar: "Das hätte ein Szenario sein können. Aber man hat sich für die WEC entschieden, weil dieses Programm besser zu den Erwartungen auf Peugeot-Seite passt. Ich möchte die Entscheidung von Peugeot nicht kommentieren. Ich bin nicht in der Position, um das zu tun."

Frage: "Wurde über alternative Fahrer, wie Andreas Mikkelsen oder Craig Breen, nachgedacht?"

Budar: "Wenn man in dieser Serie antreten und um den WM-Titel kämpfen will, braucht man einen der großen Drei. Wir haben unser Bestes versucht, um einen davon zu bekommen. Wenn das nicht klappt, muss man eine Entscheidung treffen. Das haben wir getan."

Frage: "War Citroen konkurrenzfähig genug, um Ogier glücklich zu stimmen?"

Budar: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir im Laufe des Jahres viele Fortschritte gemacht haben. Es wurde auch viel entwickelt, das für Monte Carlo bereit gewesen wäre. Aber das war das Problem. Aus Sebastiens Sicht wäre es besser gewesen, diese Entwicklungen schon zu haben. Dem stimmen wir zu, aber es war nicht möglich."

"Zu Jahresbeginn haben wir Zeit verloren. Deswegen hätten wir für dieses Projekt zwei Jahre benötigt, denn das erste Jahr war sicherlich etwas kompliziert. Ich bin überzeugt, dass wir die neue Saison in einer viel besseren Position begonnen hätten als dieses Jahr."

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