RALLYE

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Solberg siegt, Loeb guter Zweiter

Petter Solberg (Subaru) entscheidet das Duell gegen Sebastien Loeb (Citroen) für sich, Burns wird Dritter. Ausschluss für Markko Märtin!

Die Australien-Rallye war eine Veranstaltung voller Überraschungen, zum einen gab es lediglich einen einzigen Ausfall eines Spitzenpiloten - ausgerechnet Weltmeister Marcus Grönholm musste nach einem selbst verschuldeten Ausrutscher und dem damit verbundenen Zeitverlust aufgeben - zum anderen hielt sich lange Zeit ein Mann an der Spitze, dem man dies in "Down Under" nicht wirklich zugetraut hätte.

Sebastien Loeb (Citroen) gewann die ersten beiden Etappen mit wenigen Sekunden Vorsprung auf Petter Solberg im Subaru, erst auf den finalen beiden Prüfungen gelang es seinem Verfolger, ihm rund eine halbe Minute abzunehmen - Solberg gewann schließlich mit einem Vorsprung von 26,6 Sekunden.

Richard Burns fuhr einmal mehr eine eher unauffällige Rallye, landete aber erneut auf dem Podium. Somit baut der Engländer auch seine WM-Führung weiter aus, mehr dazu aber später.

Unglücklicher Ausschluss für Markko Märtin

Eine herbe Enttäuschung musste das Ford-Werksteam einstecken. So groß die Freude nach dem Sieg in Finnland war, so niedergeschlagen verließ Markko Märtin das Land der Kängurus. Was war passiert? Märtin und Co-Pilot Park wechselten nach einem Reifenschaden am Ende der zweiten Etappe das Rad, da der Befestigungs-Gurt im Auto gerissen war, fixierte man das ausgetauschte Rad kurzerhand mit einem rund sechs Kilo schweren Stein.

Ein fataler Fehler, wie sich herausstellen sollte. Die Sportkommissäre werteten den Felsbrocken als zusätzlichen Ballast, der nicht dem Reglement entsprechend am Boden des Fahrzeugs fixiert wurde. Besonders bitter: Der Focus war mit 1.253 Kilo alles andere als untergewichtig, das Mindestgewicht liegt bei 1.230 Kilo. Die WM-Chancen sind für den Esten aber somit dahin.

Die Plätze hinter dem Stockerl

Zurück zum verbliebenen Feld, Citroen-Pilot Colin McRae kämpfte wie ein Löwe darum, seinem Intimfeind Burns das Leben so schwer wie möglich zu machen, der Rückstand nach den ersten beiden Tagen war aber zu groß. Immerhin gelang es McRae, sich bis auf 37 Sekunden an Burns heranzuschieben.

6,5 Sekunden dahinter Teamkollege Carlos Sainz, einer der beiden Citroen-Piloten dürfte nach derzeitigem Stand aufgrund der FIA-Regelung kommendes Jahr ohne Cockpit dastehen, der Spanier dürfte allerdings bessere Chancen für einen Verbleib bei Citroen haben.

Tommi Mäkinen knabbert auf der ersten Etappe sogar an einem Podiums-Platz, nach drei Etappen muss sich der Haudegen auf Rang sechs von Australien verabschieden, Mäkinen hängt seinen Rallye-Helm ja Ende des Jahres an den Haken.

Eine Minute dahinter landet Harri Rovanperä, dessen Wochenende man durchaus als verkorkst bezeichnen kann. Der Finne gilt eigentlich als Schotter-Spezialist, kam aber während der gesamten Rallye nie so richtig in Fahrt, der Rückstand auf Solberg betrug am Ende satte vier Minuten.

Freddy Loix setzte seinen Hyundai an die siebente Stelle, in Anbetracht der wenigen Ausfälle und der Troubles seines Teamkollegen – Armin Schwarz kommt über Rang 13 nicht hinaus – ein durchaus achtbares Ergebnis. Die Ford-Piloten Mikko Hirvonen und Francois Duval komplettieren die Top-Ten, Toni Gardemeister und Didier Auriol beenden den ersten Einsatz des Fabia WRC in Australien auf den Positionen elf und zwölf.

Die WM bleibt weiter äußerst spannend

Ein Blick auf den WM-Stand verrät, dass Richard Burns (Peugeot) seine Führung gegenüber Carlos Sainz (Citroen) zwar ausgebaut hat, gleichzeitig aber Petter Solberg (Subaru) mit Riesenschritten ex aequo auf Platz zwei geeilt ist. Aber auch Sebastien Loeb hat mit 10 Punkten Rückstand und vier verbleibenden Rallyes noch realistische Chancen auf den Titel, aus dem Rennen dürften hingegen Marcus Grönholm und Markko Märtin nach der australischen Nullnummer sein.

Interessant auch der Zwischenstand in der Marken-Wertung, Peugeot und Citroen führen das Klassement punktegleich mit jeweils 110 Zählern an, Subaru kommt auf 74, Ford auf 61 Punkte.

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