RALLYE

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Schotterpartie "down under"

Langsam aber sicher geht die WM in ihre entscheidende Phase, am kommenden Wochenende gilt es, die Schotterpisten Australiens zu bewältigen.

Manfred Wolf

Unter anderen Voraussetzungen, allerdings noch immer mit vielen Schwierigkeiten gespickt, wartet der zehnte Weltmeisterschaftslauf auf dem fünften Kontinent.

Das beginnt schon beim Veranstaltungs-Zeitpunkt: Zum ersten Mal wird die Rallye im australischen Winter gefahren, niemand weiß genau, wie sich die Witterungsbedingungen präsentieren werden.

Eines ist aber jetzt schon gewiss: Selbst wenn es regnen sollte, erwartet die ersten Piloten trotzdem die für Australien so typische „Rutschpartie“ – hervorgerufen durch unzählige kleine runde Steine, die lose auf den festgefahrenen Schotterstraßen liegen.

Die Straßen selbst werden die Fahrer kaum wieder erkennen: Bis auf eine Sonderprüfung werden alle SP’s der letzten Jahre entweder in anderer Richtung oder abgeändert gefahren, einige Prüfungen sind komplett neu.

Ebenfalls neu: Das Rallye-Hauptquartier befindet sich heuer erstmals in Gloucester Park, wo auch eine Super Special gefahren wird. Und auch der Service Park bleibt heuer für alle drei Tage an Ort und Stelle, das Service in Perth entfällt.

Der Kampf um den Sieg wird wohl – wie schon so oft in diesem Jahr – ein Kampf zwischen Peugeot und Ford werden. Peugeot schickt neben dem WM-Führenden Richard Burns und Weltmeister Marcus Grönholm den frischgebackenen 2004-Werkspiloten Harri Rovanperä ins Rennen.

Es wird interessant zu sehen, wie gut der Finne mit der Sicherheit eines Werksvertrages im Rücken angreifen kann, prinzipiell muss man allen drei Peugeot-Piloten den Sieg zutrauen.

Bei Ford muss Markko Märtin als Favorit gelten, der fliegende Este wird nach seinem Finnland-Sieg nur schwer zu schlagen sein, vorausgesetzt, sein Dienstfahrzeug macht ihm keinen Strich durch die Rechnung.

An seiner Seite kämpft Francois Duval – nicht nur um Punkte, sondern auch um die Gunst von Teamchef Malcolm Wilson, der dem jungen Belgier nach seinem Ausfall in Finnland ja eine kräftige Schelte erteilt hat.

Fehlen wird hingegen Jari-Matti Latvala: Der junge Finne muss einen Lauf zur britischen Rallye-Meisterschaft bestreiten, der sich unglücklicherweise mit der Australien Rallye überschneidet und nicht verschoben wurde...

Nach ausführlichen Testfahren Mitte August in Spanien sowie auf dem Michelin-Testgelände bei Clermont-Ferrand in Frankreich dürfte das Team optimal vorbereitet sein.

An Vorbereitung wird es auch bei Citroen kaum Mangeln. Und möglicherweise schaffen es die WM-Neulinge aus Frankreich, ihren wesentlich routinierteren Konkurrenten bei Peugeot einen Strich durch die Rechnung zu machen.

Einmal mehr wird die Zuverlässigkeit des Autos die optimale Voraussetzung für starke Leistungen der drei Werkspiloten sein. Neben Youngster Sebastien Loeb werden sich vor allem Carlos Sainz und Colin McRae ins Zeug legen.

Während beide noch immer ohne Cockpit für 2004 dastehen, geht es für den Spanier als ersten Verfolger von WM-Leader Richard Burns außerdem noch um die Weltmeisterschaft.

Diese Chance hat auch noch Petter Solberg, allerdings liegt der junge Norweger schon etwas weiter zurück. Dennoch könnte das Subaru-Team für eine Überraschung gut sein, neben Solberg möchte sich Tommi Mäkinen bestimmt mit Anstand aus der Rallye-Szene verabschieden, nachdem er ja am 18. August seinen Rücktritt bekanntgegeben hat.

Erleichterung bei Skoda: Nach der Finnland Rallye glich das Team ja eher einem Lazarett denn einem Rallyeteam. Doch nach einer Operation an der Schulter von Didier Auriol und dem Eingipsen der Hand von Toni Gardemeister vermelden beide Piloten ihre Einsatzfähigkeit für Australien.

In Australien wird Skoda übrigens zum ersten Mal das „Unic“-Antriebssystem einsetzen, besonders auf Schotter versprechen sich die Tschechen mit dem neuen Teil eine deutliche Steigerung der Performance.

Eine Steigerung der Performance wäre auch bei Hyundai dringend notwendig, für Armin Schwarz und Neo-Peugeot-Pilot Freddy Loix wird auch diese Rallye keine einfache werden. Nach dem Ausstieg von Manfred Stohl aus dem Hyundai-Programm musste auch Justin Dale absagen, außerdem verabschiedete sich mit Graham Moore ein wichtiger Ingenieur aus dem Team.

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