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Eine reife Leistung von Duval

Markko Märtin verzeichnet in Argentinien den schlimmsten Abflug seiner Karriere, als Ausgleich holt Francois Duval einen Podiumsplatz.

Märtins Unfall am Freitag war nicht nur der schlimmste seiner Karriere sondern wahrscheinlich auch einer der heftigsten Unfälle in den vergangenen Jahren. Der Abflug passierte, nachdem Märtin einen Stein erwischte, der umittelbar hinter einer Kuppe aus dem Boden ragte. Die Inboard-Aufnahme zeigt, dass Märtin mit Topspeed unterwegs war, als er nach dem Sprung den Stein traf.

Der Ford Focus RS WRC überschlug sich zuerst nach der Längsachse und dann seitlich immer und immer wieder – bis das Auto völlig demoliert zu liegen kam. Wie durch ein Wunder – und dank einer immens stabilen Sicherheitszelle – konnten sowohl Markko Märtin, als auch Michael Park aus eigener Kraft aus dem Wrack klettern.

Der 28jährige Este musste dann aber doch ins Spital gebracht werden, wo die Ärzte anfangs keine gröberen Verletzungen feststellen konnten. Dennoch: Märtin ist bereits nach England zurückgeflogen und wird dort im Laufe der Woche von Spezialisten untersucht, da er noch immer nur verschwommen sieht.

Aus diesem Grund musste das Ford Werksteam schweren Herzens auch den geplanten Einsatz von Märtin und Co Michael Park bei der „PlayStation 2 Rally Experience“ in Punchestown/Irland absagen. Teamchef Malcolm Wilson: „Nach so einem heftigen Unfall ist es wichtig, dass sich der Fahrer in Ruhe erholen kann und die nötige medizinische Betreuung erhält. Unsere Teamärzte haben keine Zweifel daran aufkommen lassen, dass Markko die Rallye in der kommenden Woche nicht fahren kann. Das tut uns für die irischen Rallyefans zwar sehr leid, aber das Wichtigste ist in diesem Fall die Gesundheit des Fahrers.“

Markko Märtin ließ indes keine Zweifel daran, wen er für seinen Riesencrash mitverantwortlich macht: „Sicher war es in erster Linie ein Fehler von mir. Ich habe diesen Stein beim Besichtigen nicht gesehen. Aber wenn wir unsere GravelCrews noch hätten, wäre das wahrscheinlich nicht passiert. Die hätten den Stein gesehen und ihn im Schrieb vermerkt.“

Zusätzlich zu den körperlichen Problemen von Märtin und dem Focus WRC-Totalschaden kommt noch die Tatsache, dass sowohl für die Fahrer- als auch für die Konstrukteurs-WM wichtige Punkte abhanden kamen. Ein dickes Trostpflaster kam allerdings vom Team-Junior Francois Duval: Der fuhr einmal mehr eine ausgezeichnete Rallye und aufs Podium.

Es war das dritte Mal in der laufenden Saison, dass das junge Duo unter die ersten Drei fahren konnte, zum fünften Mal war Duval damit in den Punkten. Bedenkt man, dass der Belgier erst zum zweiten Mal in Argentinien – wo Erfahrung wichtiger ist als anderswo – am Start war, eine ausgezeichnete Leistung, die Ford den Verbleib am zweiten Platz der Konstrukteurs-Wertung sicherte.

„Das ist ein tolles Resultat für das Team, besonders nach dem schweren Unfall von Markko. Es war nicht einfach zu fahren, aber wir hatten keine wirklichen Probleme und ich habe keine Fehler gemacht. Viele Prüfungen waren komplett neu für mich, also habe ich nicht zu sehr attackiert

Malcolm Wilson war mit „seinem“ Junior extrem zufrieden: „Beim erst zweiten Antreten in Argentinien schon aufs Podium zu fahren, ist eine exzellente, eine reife Leistung von einem Fahrer, der erst 23 Jahre alt ist!“

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