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Loeb wieder einmal ohne Gegner

Weltmeister Sébastien Loeb (Kronos-Citroen) feiert den vierten Saisonsieg in Folge, dahinter Petter Solberg (Subaru) und Gigi Galli (Peugeot), der seinen ersten Podestplatz bejubelt. Manfred Stohl (OMV-Peugeot) darf sich nach seinem 100. WM-Lauf über Platz 4 und zwei SP-Bestzeiten freuen.

Michael Noir Trawniczek

Sein 100. WM-Lauf wurde für Manfred Stohl zu einer Hochschaubahn der Gefühle. Gemeinsam mit seiner Kärntner Co-Pilotin Ilka Minor erlebte der Wiener an diesem Wochenende im Land der Gauchos eine Mixtur aus Frust und Freude. Da war die Enttäuschung, als sich die Empfehlung des Reifenausrüsters als Flop entpuppte. Da war die Freude über zwei weitere SP-Bestzeiten.

Am letzten Tag der Argentinien-Rallye konnte der Peugeot-Pilot noch einmal alle Register ziehen - mit einer Bestzeit in der ersten Prüfung eroberte er im OMV-internen Stallduell gegen Henning Solberg den vierten Platz zurück und für einen Moment war sogar das Podium wieder in greifbare Nähe gerückt.

Doch ein weiteres Mal konnte "Stohlito" dem auf dem dritten Gesamtrang liegenden Privatier Gigi Galli keine 36 Sekunden mehr abknöpfen - nach den Superspecials im Cordoba-Stadion waren es 15,2 Sekunden, die dem Wiener auf den ersehnten Podestplatz fehlten.

Dennoch darf sich das Duo Stohl/Minor über einen in Summe erfolgreichen Argentinien-Ausflug freuen - Manfred Stohl zog gegenüber dem WRC-Radio eine erste, wenngleich recht kurze Bilanz: "Wir hatten hier eine phantastische Rallye, aber das Glück war eben nicht auf unserer Seite."

Galli erstmals auf dem Podium

Freuen darf sich auch Gigi Galli im privaten Peugeot - über seinen ersten Podestplatz mit einem WRC-Boliden! Der Italiener und sein Co-Pilot Giovanni Bernacchini mussten bis zum Schluss zittern: "Es ist sehr schwierig, wenn man die ganze Zeit über voll attackieren muss. Ich bin heute sehr, sehr langsam gestartet - ich wollte nur ja keinen Fehler machen."

Freuen darf sich auch der regierende Weltmeister, dem einmal mehr die Gegner ausgingen - Sébastien Loeb und Daniel Elena sicherten sich den vierten Saisonsieg in Folge und marschieren in der WM-Tabelle davon - in Richtung Titel.

Nach einem Dreher am Freitagmorgen rutschte Loeb auf Rang 7 hinter Leader Petter Solberg ab. Als Grönholm dem Norweger die Führung abknöpfte, arbeitete sich der WM-Leader bis auf acht Sekunden an den Finnen ran - bis dieser in SP 8 einmal mehr wegen eines technischen Gebrechens das Feld räumen und Loeb die Führung überlassen musste.

Grönholm & Solberg: Der Traum vom Sieg platzte bald

"Ich kämpfe immer um den Sieg" sagte Petter Solberg nahezu beschwörend, nachdem er die für ihn schwierige Rallye immerhin als Zweiter beenden konnte. Doch der Subaru-Pilot, der am Freitag zunächst die Wertung anführen konnte, stellte im weiteren Verlauf der Rallye für den Leader Loeb keine ernsthafte Gefahr dar - Solberg wurde laufend von technischen Problemen aufgehalten, darunter einige "Punctures", also platte Reifen, eine gebrochene Schaltwippe und Probleme mit der Servolenkung in den letzten Prüfungen. Hinzu kam eine mehrfach falsch getroffene Reifenwahl.

Eine ernsthafte Gefahr für Loeb hätte der Ford-Werkspilot und WM-Zweite Marcus Grönholm sein können, der nach seinem Ausfall am Freitag zwar unter SupeRally-Bedingungen mehrere Bestzeiten in den Schotter und die zahlreichen Wasserlacken brannte, was ihm jedoch aufgrund des großen Rückstands dennoch keine WM-Punkte einbrachte. Anstatt der geplanten Dezimierung des Loebschen Punktepolsters muss der Finne nun mit einem Rückstand von 21 Zählern auf "Super-Séb" leben.

Teamkollege Mikko Hirvonen musste seinen Wagen kurz nach Grönholm's Ausfall am Freitag auf der Verbindungsstrecke abstellen, nachdem der Motor nur noch auf zwei Zylindern lief. Für ihn war die Argentinien-Rallye schon am Freitagabend zu Ende.

Henning Solberg verlor im letzten Moment Rang 5

Die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben war auch dem Teamkollegen von Manfred Stohl, Henning Solberg. Quasi auf den letzten Metern, im Cordoba-Stadion, brach seine Kupplung - der fünfte Gesamtrang, auf den ihn zuvor sein Teamkollege Stohl im "Stallduell" verwiesen hatte, war nun auch dahin. Der Norweger fand keine Worte, um seinem Frust Ausdruck zu verleihen - auch wenn er mit Rang 7 immerhin noch zwei WM-Punkte einheimsen und er am Samstag mit seinem Bruder einen SP-Doppelsieg erringen konnte.

Und so rutschte Kronos-Pilot Dani Sordo auf Rang 5 vor, dahinter Chris Atkinson im zweiten Subaru. Den letzten Punkt für die Fahrerwertung holte Mathew Wilson in seinem M-Sport-Ford.

Die nächste WM-Station führt den Rallye-Tross nach Sardinien, wo vom 18. bis zum 21. Mai der nächste Schotter-Event abgehalten wird.

Ergebnis

 1.  Sébastien Loeb      Citroen   4h 06:51.3
 2.  Petter Solberg      Subaru     +    44.6
 3.  Gigi Galli          Peugeot    +  3:24.3
 4.  Manfred Stohl       Peugeot    +  3:40.0
 5.  Daniel Sordo        Citroen    +  5:40.2
 6.  Chris Atkinson      Subaru     +  5:43.8
 7.  Henning Solberg     Peugeot    +  9:31.9
 8.  Mathew Wilson       Ford       + 10:34.6
 9.  Luis Perez Companc  Ford       + 10:52.3
10.  Marcus Grönholm     Ford       + 14:08.7


WM-Stand Fahrer

1. LOEB Sébastien            56 Punkte 
2. GRÖNHOLM Marcus           35 Punkte
3. SORDO Daniel              24 Punkte
4. STOHL Manfred             18 Punkte
=. SOLBERG Petter            18 Punkte
6. GALLI Gigi                11 Punkte
7. BENGUE Alexandre           9 Punkte
8. ATKINSON Chris             8 Punkte
9. SOLBERG Henning            7 Punkte
=. HIRVONEN Mikko             7 Punkte


WM-Stand Marken

1. Kronos-Citroen            69 Punkte
2. Ford                      57 Punkte
3. Subaru                    50 Punkte
4. OMV-Peugeot               32 Punkte
5. Stobbart VK M-Sport       15 Punkte
6. Red Bull Skoda            11 Punkte

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