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Turbulenter erster Tag in Argentinien

In der 10. SP konnte "Stohlito" einen harten Tag mit der Bestzeit krönen. Loeb führt nach der 1. Etappe 19,8 Sek. vor Solberg, Galli und Stohl.

Michael Noir Trawniczek

Die Rallye Argentinien erlebte einen turbulenten ersten Tag. Zunächst konnte Subaru-Pilot Petter Solberg die Führung übernehmen. Doch das Unglück nahm seinen Lauf, als Solberg in SP 4 einen Torpfosten rammte, wodurch das Seitenfenster von Co-Pilot Phill Mill zu Bruch ging und somit viel Staub in den Wagen eindrang. Doch es sollte noch schlimmer kommen. In den folgenden Wertungsprüfungen erlitt Solberg jeweils einen Reifenschaden, womit der neue Leader ab SP 5 Marcus Grönholm hieß.

Doch auch der finnische Ford-Werkspilot konnte sich nicht allzu lange an dieser Führung erfreuen, denn in SP 7 touchierte er zunächst mit seinem Heck einen Felsen. Als dann nach acht Kilometern der achten Wertungsprüfung sein Motor abstarb, ließ sich dieser nicht mehr starten, Grönholm musste zerknirscht feststellen, dass der Antrieb blockiert war. Somit übernahm WM-Leader Sébastien Loeb, der bis dahin den zweiten Gesamtrang einnahm, die Führung. Doch auch Loeb hatte bereits eine Schrecksekunde zu verkraften, als er sich in der am Morgen abgehaltenen SP 3 drehte.

Für Ford kam es auf der Verbindungsetappe zur neunten Sonderprüfung noch dicker, als Mikko Hirvonen, der auf dem dritten Gesamtrang lag, das Gefühl hatte, sein Wagen würde nur auf zwei Zylindern laufen. Der Finne tauschte die Zündkerzen sowie die ECU-Einheit aus - doch ohne Erfolg. Das Team entschloss sich dazu, Hirvonen ebenfalls aus dem Rennen zu nehmen.

Der verrückte Tag des Manfred Stohl - am Ende SP-Bestzeit!

Davon profitierte neben Gigi Galli (Peugeot), der den dritten Platz von Hirvonen erbte, auch Manfred Stohl. Auch er erlebte einen turbulenten ersten Tag: Zunächst legte Stohl einen Traumstart hin, fuhr die zweitschnellste Zeit in der ersten SP des Tages (SP 3) und belegte den dritten Gesamtrang. Nach SP 5 rutschte der Peugeot-Pilot auf Rang 4 ab.

Doch in der sechsten Sonderprüfung schlug auch bei ihm die Defekthexe zu: "Ohne irgendetwas berührt zu haben bemerkte ich, dass wir einen Reifenschaden haben. Der Peugeot zog extrem in eine Richtung. Leider arbeitete das Mousse nicht und so verloren wir auf dieser Prüfung 40 Sekunden. Ich bin extrem sauer, denn so etwas ist nicht notwendig." Nachdem Stohl und seine Co-Pilotin Ilka Minor das Rad wechselten, kam es auf der Fahrt zum Service abermals zu einem Reifenschaden - und abermals war das Mousse defekt. Das Bozian-Team wechselte Servicepark alle wichtigen Teile aus.

Nach der drittschnellsten Zeit in SP 8, den Ausfällen der beiden Ford-Piloten und der viertschnellsten Zeit in SP 9 (hinter Solberg, Loeb und Galli) sah sich der Wiener vor der zehnten und für heute letzten Sonderprüfung auf dem vierten Gesamtrang wieder. Auf Galli fehlten ihm exakt 15 Sekunden.

Die letzte Sonderprüfung des Tages sollte für Stohl die beste der gesamten Rallye werden - denn der OMV-Pilot war in der 21,3 Kilometer langen Wertungsprüfung nicht zu schlagen! Stohl fuhr Bestzeit, knöpfte Petter Solberg (3.) 5,7 und Loeb (4.) 6,6 Sekunden ab. Pech hatte Stohl insofern, als dass auch Galli kräftig aufs Gas stieg und 2,3 Sekunden hinter Stohl die zweitschnellste Zeit fahren konnte.

Loeb vor Solberg, Galli und Stohl

In der Gesamtwertung führt nun Loeb 19,8 Sekunden vor Petter Solberg. Gigi Galli belegt mit einem Rückstand von 59,4 Sekunden den dritten Gesamtrang, Manfred Stohl liegt als Vierter 12,4 Sekunden hinter Galli - ein Podestplatz ist also immer noch möglich für den Mann, der in Argentinien seinen 100. WM-Lauf bestreitet.

19,7 Sekunden hinter Stohl belegt dessen Peugeot-Stallkollege Henning Solberg den fünften Gesamtrang. Dahinter liegen Sordo (Kronos), Atkinson (Subaru), Wilson (Ford), Lokalmatador Perez Companc (Ford) und Mac Hale (Ford) auf den Rängen 6 bis 10.

Morgen Samstag wird um 8.07 Uhr (13.07 Uhr MEZ) die elfte Sonderprüfung von La Falda nach Villa Giardino abgehalten.

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