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Chronologie einer turbulenten Etappe

Rolle von Grünholm, Führung & Ausfall von Atkinson. 5 WRC-Autos out! Hirvonen führt 26,2 Sek vor Petter Solberg, dahinter Pons. Nur 8 Sek dahinter Stohl auf Rang 4.

Michael Noir Trawniczek

Die erste Etappe der 19. und vorerst letzten Australien-Rallye hatte es in sich. Gleich am frühen Morgen kam der erste Paukenschlag:

SP 3: Die Grönholm-Rolle, Sordo & Wilson out

Marcus Grönholm hat gerade erst fünf Kilometer der Prüfung "Murray North" zurückgelegt, als sich der Ford Focus überschlägt. "Ich habe einen Felsbrocken getroffen, der unseren Wagen zur Seite schleuderte", berichtete der Finne. Gemeinsam mit seinem Co-Piloten Timo Rautiainen konnte er den Wagen wieder in Betrieb setzen, verlor jedoch zwölf Minuten.

Die erste Prüfung des Tages forderte weitere Opfer: Kronos-Pilot Dani Sordo stoppte mit einem Getriebeproblem, der Brite Matthew Wilson riss sich bei einem Crash das linke Vorderrad aus seinem Stobart Ford.

Am Ende dieser turbulenten ersten Wertungsprüfung lagen die beiden Subaru-Piloten an der Spitze der Gesamtwertung - für die australischen Fans besonders erfreulich: Nicht Petter Solberg, sondern Lokalmatador Chris Atkinson führte die Rallye an. Auf Rang drei lauerte bereits Mikko Hirvonen, der gestand: "ich habe nicht mit einem Fehler von Marcus Grönholm gerechnet." Manfred Stohl reihte sich als Vierter ein.

Auf der folgenden SP 4 konnte Atkinson die Führung leicht ausbauen, während Solberg von Hirvonen überholt wurde. Stohl wiederum verlor seinen vierten Rang an Kronos-Pilot Xavier Pons. Nach der nur drei Kilometer kurzen fünften Prüfung blieb die Reihung an der Spitze unverändert.

SP 6: Der Führende Atkinson fällt aus, Henning Solberg auch

Auf SP 6 dann der nächste Paukenschlag: Chris Atkinson verunfallt schwer, der Wagen beginnt zu brennen - glücklicherweise konnten sich Atkinson und sein Co-Pilot Glenn Mcneall unverletzt befreien. Die Führung wurde nun zwischen Mikko Hirvonen und Petter Solberg ausgefochten. Hirvonen lag 1,4 Sekunden vor dem Subaru-Werkspiloten. Manfred Stohl rückte wieder vor auf seinen vierten Rang. Sein Teamkollege Henning Solberg überschlug sich, womit nur noch fünf WRC-Boliden im Rennen lagen. Der Bruder von Petter Solberg konnte die Rallye nicht fortsetzen und wird dies auch nicht unter SupeRally tun.

Auf der folgenden SP 7 konterte Petter Solberg mit der Bestzeit und lag nun 2,7 Sekunden vor Hirvonen. Auf Rang drei immer noch Xavier Pons, rund 17 Sekunden dahinter Manfred Stohl. Auf der achten Prüfung blieb die Reihung unverändert - Hirvonen lag nur noch 1,3 Sekunden hinter Solberg.

SP 9: Petter Solberg verliert im Staub Führung an Hirvonen

Auf der neunten, letzten "echten" Prüfung des Tages kam es dann zum nächsten Zwischenfall: Der Staub, den die Fahrzeuge aufwirbelten, hielt sich ungewöhnlich lange, sodass einige der WRC-Piloten über eine schlechte respektive eine katastrophale Sicht klagten.

Besonders schlimm traf es den Führenden Petter Solberg, der am Ende nicht nur die Führung an Mikko Hirvonen verloren hatte, sondern nun rund 25 Sekunden Rückstand auf den Finnen aufwies. Solberg ärgerte sich: " Die FIA muss diese Prüfung streichen. Ich musste mehrmals stehen bleiben - das ist absoluter Nonsens, das ist komplett verrückt..."

Der neue Leader Hirvonen gab Solberg Recht: "Da war so viel Staub, dass man nichts mehr sehen konnte. Ich musste hundert Meter vor der Ziellinie bremsen, weil ich diese nicht erkennen konnte."

SP 11: Bestzeit für Stohl

Am Ende des Tages wurden auf der Trabrennbahn von Perth City wieder Duelle ausgefochten. Die schnellste zeit der SP 10 markierte Marcus Grönholm, der nach seiner rolle kontinuierlich aufholen konnte, allerdings immer noch als 18. einen Rückstand von über 12 Minuten aufweist.

Die letzte Bestzeit des Tages holte sich Manfred Stohl. Der Wiener und seine Kärntner Co-Pilotin Ilka Minor belegen in der Gesamtwertung hinter Hirvonen, Solberg (+26 Sekunden) und Pons (+1:24.4 Minuten) den vierten Rang, auf den Kronos-Piloten fehlen dem Duo nur 8,2 Sekunden. Dass "Stohlito" abermals das Siegerpodest erklimmen könnte, ist also alles andere als unmöglich.

Über vier Minuten hinter Stohl liegen die Privatiers Dean Herridge, Toshi Arai und Aki Teiskönen (alle Subaru) sowie Mirco Baldacci (Mitsubishi) die Ränge fünf bis acht. Insgesamt sind nur noch fünf der zehn WRC-Boliden im Rennen.

Morgen Samstag wird um 9.20 Uhr Ortszeit (3.20 Uhr MEZ) die rund 17 Kilometer lange SP 12 "Bannister North" in Angriff genommen.

Stand nach 1. Etappe

 1. Hirvonen   Ford        1:13:10.1
 2. Solberg    Subaru       +   26.2
 3. Pons       Citroen      + 1:24.4
 4. Stohl      Peugeot      + 1:32.6
 5. Herrige    Subaru       + 5:37.0
 6. Arai       Subaru       + 5:40.3
 7. Baldacci   Mitsubishi   + 5:53.8
 8. Teiskönen  Subaru       + 5:55.0
18. Grönholm   Ford         +12:04.8

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