RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Platz 2 für Manfred Stohl und Ilka Minor - womit der vierte Platz in der Fahrer-WM erobert werden konnte. Dazu: 12 Punkteankünfte in der Saison 2006!

Das OMV Peugeot Norway World Rally Team hat die erfolreichste Saison in der Geschichte des Rallysports mit einem sensationellen Ergebnis bei der „Wales Rally GB“ beendet. Das österreichische OMV Duo Manfred Stohl und Ilka Minor holte mit dem zweiten Gesamtrang nach Australien und Neuseeland den dritten Posiumsplatz in Folge und den vierten in dieser Saison.

Damit sicherte sich Stohl auch den vierten Platz in der Fahrer-WM 2006. Die norwegischen OMV Teamkollegen Henning Solberg/ Cato Menkerud beendeten den letzten Lauf zur FIA World Rally Championship auf Platz elf und belegen in der WM-Wertung den achten Gesamtrang.

Riesenfreude nach nervlicher Hochspannung

Manfred Stohl ist zum Saisonabschluss in Wales die wahrscheinlich beste Rally seiner Karriere gefahren. Und das, wo der 34-jährige OMV Pilot bereits 110 WM-Läufe auf dem Konto hat. Doch in Wales, ein Rally, die wie für Stohl gemacht ist, paarten sich Können und Glück zum Höhepunkt eines unglaublichen Rallyjahres. M

it dem zweiten Gesamtrang hinter dem finnischen Ford-Werkspiloten Marcus Grönholm stellte er sein bislang bestes Resultat in der World Rally Championship ein, als er 2005 in Zypern ebenfalls am zweiten Stockerlplatz stand.

Stohl: „Dieser Erfolg ist jedoch höher einzustufen, da der Rückstand auf den Sieger lediglich 1:35 Minuten sind. In Zypern waren es über vier Minuten.“ Vor dem Triumph war die Anspannung aber kaum mehr zu überbieten. „Am letzten Tag hörst du auf jedes Geräusch. Der Gasfuß zittert permanent. Dennoch musst du absolut konzentriert bleiben, damit du den Speed aufrecht erhalten kannst. Wenn alles vorbei ist, brauchst du einige Zeit, damit du realisierst, was da gerade passiert ist. Jetzt ist die Freude natürlich riesengroß. Als Privatfahrer mitten unter dem Werkteams auf dem Podest. das ist kein Traum, sondern Realität. Genauso wie die drei Stockerplätze in Folge.“

In der Fahrer-WM-Endabrechnung konnte er mit 54 Punkten noch Citroen-Jungstar Danio Sordo (Spa) abfangen und sicherte ich den vierten Platz.

Die Rally im Zeitraffer

Manfred Stohl begann die Wales Rally GB mit zwei dritten Sonderprüfungszeiten. Am Ende des ersten Tages lag er auf Platz drei, lediglich 22,3 Sekunden hinter Petter Solberg (Nor/Subaru). Auf der zweiten Etappe ging es Schlag auf Schlag. Gleich in der Früh überholte der OMV Pilot den norwegischen Vierfachsieger von Wales. Dieser konterte und zog wiederum eine Prüfung später an Stohl vorbei.

Zur Halbzeit waren die Kontrahenten um Platz zwei nur um 0,1 Sekunden getrennt. Am Samstag Nachmittag konnte Stohl seinen Vorsprung dann ausbauen. Solberg krachte in ein Gatter und beschädigte die Lenkung am Subaru. Am Abend des zweiten Tages lag Stohl dann 50 Sekunden vor Solberg.

Dramatisch verlief auch der Schlußtag. Der Norweger meldete sich mit einer Bestzeit auf der ersten SP des Tages zurück. Doch schon auf der SP 15 warf ihn ein Dreher erneut zurück. Der Vorsprung des Österreichers wuchs wieder auf 53 Sekunden an. Stohl versuchte Fahrt und Gegner zu kontrollieren und das Risiko zu minimieren.

„Das ist bei diesen rutschigen Verhältnissen nicht einfach. Der Grundspeed muss da sein, sonst begibst du dich in Gefahr das Rennen zu verbremsen“, erklärt der OMV Pilot. Auf den letzten beiden Sonderprüfungen konnten Manfred Stohl und Ilka Minor die Rally dann sicher nach Hause fahren.

Henning gab sein Bestes

Für Henning Solberg verlief die Wales Rally GB nicht ganz nach Wunsch. Der Norweger im OMV Peugeot Norway World Rally Team vergab seine Chancen auf eine Spitzenplatzierung schon am ersten Tag. Da rutschte er von der Straße, lag auf der Seite und verlor fast vier Minuten. Danach drückte Solberg das Gaspedal durch und verbesserte sich noch auf den elften Gesamtrang.

Die WM-Fahrerwertung beendet er mit 25 Punkten auf dem achten Platz. Die beste Karriere-Platzierung des älteren Bruders von Ex-Weltmeister Petter Solberg.

Henning: „Für uns war es wichtig, dass wir nach dem Ausrutscher wieder das Selbstvertrauen finden. Mit einigen Zeiten war ich danach sehr zufrieden. Doch der Rückstand war leider zu groß. Damit war es unmöglich, dass wir noch in die Punkte kommen. Dennoch kann ich mit der Saison wirklich zufrieden sein. Der Podiumsplatz in der Türkei und der vierte Platz in Finnland waren die absoluten Höhepunkte.“

Nicht nur statistisch ein Erfolg

Für Bozian-Racing, dem französischen Einsatzteam des OMV Peugeot Norway World Rally Teams, war es die erfolgreichste Saison in ihrem 34-jährigen Bestehen. Mit 88 Punkten in der FIA Marken-Weltmeisterschaft konnte ein Punkteschnitt von 7,4 pro Rally erreicht werden.

Damit wurde die M2-Wertung in überlegener Manier gewonnen. Stohl punktete dabei in zwölf von 16 Läufen. Mehr schaffte nur Grönholm mit 14. Ein besonderes Highlight war für Bozian der dritte Platz von Manfred Stohl in Australien, da er mit dem 100. Einsatz der französischen Tuningschmiede in der World Rally Championship zusammenfiel.

„Es war ein unglaubliches Jahr. Wir sind Manfred und Henning sehr dankbar. Sie haben die Wertigkeit eines Privatteams enorm gesteigert. Mit fünf Podestplätzen kann man nur zufrieden sein. Unsere Fahrer haben das Potential des Peugeot 307 WRC perfekt ausgenützt. Jetzt hoffen wir, dass wir das Auto für nächstes Jahr noch verbessern können und dass Manfred wieder für uns fährt“, erklärt Jackie Bozian, Teamchef des OMV Peugeot Norway World Rally Teams.

Die Podiumsplätze: 2 Platz (1x): Stohl (Wales Rally GB), 3. Platz (5x): Stohl (Mexiko, Australien, Neuseeland), H. Solberg (Türkei).

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM: Großbritannien

- special features -

Weitere Artikel:

Lavanttal-Rallye: Vorschau BRR/Lengauer

Vorfreude auf „die Lavanttal“ mit zwei Premieren

Mit der „LASER HERO Lavanttal Rallye powered by Dohr Wolfsberg“ steht nur drei Wochen nach der Rebenland-Rallye bereits ÖRM Lauf 3 vor der Türe. Jänner-Rallye Sieger Michael Lengauer kann neben seinen bewährt treuen Sponsoren auch auf die Unterstützung einiger Lavanttaler Unternehmen zählen, welche seinen Start in Wolfsberg mit ermöglicht haben.

Lavanttal-Rallye: Vorschau Schart

Angelegenheit des Herzens

Nach dem frühen Ausfall bei der Rebenland-Rallye ist es der besondere Wunsch von Andreas Schart, die in Kürze stattfindende Lavanttal-Rallye stilgerecht und ergebnismäßig erfolgreich zu beenden...

Lavanttal-Rallye: Bericht

Gebrüder Wagner feiern ersten Doppelsieg

Staatsmeister Simon Wagner feierte bei der 46. LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr-Wolfsberg seinen zweiten Sieg nach 2022 / Ein packendes Sekundenduell prägte vor allem die 2WD-Staatsmeisterschaft