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Die Kult-Rallye

Am Wochenende wird die WM-Pause mit der Argentinien-Rallye beendet. Neben Manfred Stohl wird dort auch wieder Andi Aigner um Punkte kämpfen.

Michael Noir Trawniczek

Die argentinischen Fans werden den Rallye-Tross nach seiner relativ langen WM-Pause so richtig wachrütteln - denn dort ist es üblich, die Rallye in eine riesige Party zu verwandeln. Aus dem Grund ist die Argentinien-Rallye auch ein Kulttermin im WM-Kalender.

Für die Ausgabe des Jahres 2007 haben sich die Veranstalter etwas ganz Besonderes einfallen lassen - die Rallye wird diesmal in der Millionenstadt Buenos Aires eröffnet, im legendären "River Plate"-Fußballstadion, am Donnerstagabend - dort wird ein gespiegelter Schotterkurs befahren, dessen ausgeklügeltes Layout soll für Höchstspannung sorgen. Der Beginn dieser abendlichen Superspecial ist für 18.35 Uhr Ortszeit angesetzt (23.35 Uhr MESZ).

Allerdings sind nicht alle WRC-Protagonisten mit dieser Lösung glücklich - denn die eigentliche Rallye findet rund um die kleine Stadt Villa Carlos Paz statt, die in der Nähe von Cordoba liegt. Zwischen Cordoba und Buenos Aires liegen jedoch satte 700 Kilometer. Zu der abendlichen Superspecial sollen die Teilnehmer per Flugzeug transportiert werden. Weltmeister Sébastien Loeb sagt dazu: "Wenn in der Nähe eines WM-Laufs eine Superspecial abgehalten wird - für jene Zuschauer, die nicht zu den einzelnen Wertungsprüfungen fahren können - dann ist das gut so. Aber diese Prüfungen, die meist nur sehr wenig mit der Rallye selbst zu tun haben, dürfen nicht zum Selbstzweck werden."

Die Superspecial-Prüfung im Stadion von Cordoba, die 2006 für großen Zuschauerandrang gesorgt hat, bleibt übrigens auch bestehen - sie wird am Freitagabend und auch am Sonntag abgehalten.

Neben all den Publikumsattraktionen gibt es auch die "wirkliche" Argentinien-Rallye - und die ist beinhart. Wechselhafte Bedingungen respektive Schotterbeläge, dazu sehr viele Wasserdurchfahrten, die für die weltbesten Autofahrer zu einer besonderen Herausforderung werden. Manfred Stohl schildert: "Fährst du da zu langsam rein, verlierst du viel Zeit - fährst du zu schnell rein, kannst du dir leicht dein Auto beschädigen."

Loeb absoluter Topfavorit

Auf sportlicher Ebene gibt es einen klaren Favoriten: Weltmeister Sébastien Loeb - auch wenn dieser als neuer WM-Leader zunächst als erster auf die Prüfungen fahren muss. Aber sowohl Loeb als auch Citroen können auf eine formidable Argentinien-Bilanz blicken: Citroen gewann 2004 mit Carlos Sainz, in den Jahren darauf jeweils mit Loeb. Der Franzose wiederum kommt zudem gestärkt nach Südamerika - schließlich konnte Loeb mit seinem Citroen C4 WRC die letzten beiden Rallyes in Mexiko und Portugal für sich entscheiden.

Marcus Grönholm, der große Gegenspieler des regierenden Champions, der seine WM-Führung wegen eines dummen Fehlers seines Ford-Teams (zu dünne Seitenfenster, Zeitstrafe in Portugal) verloren hat, möchte die Tabellenführung unbedingt wieder zurückerobern. Ob die Nr. 2-Fahrer der beiden - Dani Sordo (Citroen) und Mikko Hirvonen (Ford) - in Argentinien reif für einen Sieg sind, darf bezweifelt werden - dennoch werden die beiden sich in Lauerstellung begeben, sollten die zwei "Großen" aus irgendeinem Grund "verhindert" sein. Subaru gilt auch mit dem neuen Impreza WRC 2007 nur als Außenseiter - mehr als ein Podestrang wird Petter Solberg und Chris Atkinson (erstmal mit dem neuen Beifahrer Stephane Prevot unterwegs) allgemein nicht zugetraut.

Stohl & Aigner im Einsatz

Manfred Stohl und Ilka Minor konnten im Vorjahr mit der Bestzeit auf der 24,45 km langen "Königsprüfung" mit dem Namen "Mina Clavero" und mit einem vierten Gesamtrang brillieren. Die Kopilotin des Wieners feiert in Argentinien ihren 33. Geburtstag und wünscht sich, dass "mich Manfred am Sonntag auf das Podium fährt". Stohl weiß jedoch: "Gegen die starken Werksautos wird es immer schwerer - doch wir werden alles für ein Topresultat tun." Zuversichtlich würde den Kronos Xsara-Pilot stimmen, dass "in den vergangenen drei Jahren immer ein Xsara auf dem obersten Podestplatz stand", erklärte der Vierte der WM 2006.

Mit dabei ist auch wieder Andreas Aigner in seinem RB-Mitsubishi Lancer Evo IX. Der Steirer konnte in den ersten beiden Runden zur PWRC keinen einzigen WM-Punkt erobern und steht beim dritten PWRC-Lauf dementsprechend unter Druck. Zumal nach der Argentinien-Rallye eine für die Zukunft Aigners wichtige Sitzung im Hause RB/Baumschlager angesetzt ist. BRR-Teamchef Raimund Baumschlager sagt daher: "Andi braucht in Argentinien dringend ein Topresultat."

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