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WRC: Polen-Rallye

Kubica wieder Mal out

Feierabend für Kubica auf SP 17, Ogier führt vor Mikkelsen und Juho Hänninen im Hyundai. Solberg/Minor rücken auf den achten Platz vor.

Sebastien Ogier geht mit einem für die Polen-Rallye komfortablen Vorsprung von 22,8 Sekunden auf seinen Volkswagen-Teamkollegen Andreas Mikkelsen in die letzten acht Prüfungen. Auf den SPs 15 bis 17 vergrößerte der amtierende Weltmeister aus Frankreich sein Polster, weil sein norwegischer Verfolger in Folge seines morgendlichen Fahrfehlers (SP12) mit einem schleichenden Plattfuß zu kämpfen hatte.

Auf SP15, den 14,9 Kilometern von "Baranowo", baute Ogier seine Führung dank Bestzeit vor Mikkelsen zunächst auf 19 Sekunden aus. Drittschnellster war Hyundai-Fahrer Thierry Neuville, der zufrieden zu Protokoll gab: "Ich finde, ich habe einen guten Vormittag gezeigt. Jetzt will ich mir eine gute Endplatzierung abholen."

Neuville wurde zu diesem Zeitpunkt bereits auf Gesamtrang vier hinter Hyundai-Teamkollege Juho Hänninen geführt, weil sowohl Jari-Matti Latvala (Volkswagen) als auch Mikko Hirvonen (M-Sport-Ford) viel Zeit verloren.

Latvala büßte mehr als eineinhalb Minuten ein, weil er sich mit den Nachwirkungen seiner auf SP14 erlittenen Probleme (Stoßdämpfer durchbohrte die Motorhaube) herumschlug. Hirvonen fiel dank eines einmal mehr nicht perfekten Aufschriebs hinter Neuville zurück.

Robert Kubica verlor am frühen Nachmittag einiges an Zeit, weil er sich am Vormittag gleich zwei Reifenschäden eingefangen hatte, aber nur ein Ersatzrad dabei hatte. Dank der Probleme von Latvala auf SP14 und in der Folge auch auf SP15 rückte Kubica dennoch einen Rang nach vorn: Platz sechs für den Polen, bevor SP16 unter die Räder genommen wurde.

Diese 16. SP wurde von der zweiten Überfahrt der nur 6,75 Kilometer langen "Babki"-Prüfung gebildet. Inzwischen war der Service-Park aufgesucht worden. Dort konnten notwendig gewordene Reparaturen vorgenommen werden. So wurde bei Mikkelsen das Reifen-, bei Latvala das Stoßdämpferproblem behoben. Auf der Prüfung selbst agierten Ogier und Mikkelsen dann wieder auf Augenhöhe. Der Weltmeister war lediglich 0,3 Sekunden schneller. In den Top 10 des Gesamtklassements der Rallye brachte diese kurze Prüfung keine Veränderungen.

Auf der 17. von insgesamt 24 Sonderprüfungen fanden die Piloten wieder das Kopfsteinpflaster vor, das ihnen bei der ersten Überfahrt (SP12) reichlich Probleme bereitet hatte. Ogier, Mikkelsen, Kubica und andere waren am Vormittag auf dem glatten Belag ausgerutscht und hatten wertvolle Sekunden liegenlassen.

Die zweite Überfahrt gestaltete sich nicht ganz so wild. Schnellster war Hyundai-Pilot Neuville vor Ogier und Latvala. Weil Mikkelsen die Prüfung hinter dem weit zurückgefallenen Citroen-Piloten Kris Meeke nur als Fünftschnellster abschloss, wuchs Ogiers Vorsprung an der Spitze auf 22,8 Sekunden an.

Der Franzose fürchtet allerdings, sich auf den letzten Kilometern der Prüfung ebenfalls einen Reifenschaden eingefangen zu haben. "Ich habe hinten rechts etwas getroffen. Das müssen wir uns ansehen", so der Spitzenreiter im Ziel der Prüfung.

Derweil war für Kubica, den auf Rang sechs liegenden Liebling der Fans, auf SP17 Feierabend. Der Pole riss sich bei einem Ausrutscher nach 3,6 der 14,4 Kilometer das rechte Hinterrad seines Fiesta RS WRC ab und musste abstellen.

Unter Rally2-Regularien dürfte er am Sonntag noch einmal ins Geschehen eingreifen, vorausgesetzt der Schaden lässt sich im Service-Park reparieren. Henning Solberg (Ford Fiesta WRC) und seine österreichische Copilotin Ilka Minor rücken durch den Ausfall von Kubica auf den achten Rang nach vorne.

Am Samstag bleibt es spannend, denn für die drei Prüfungen, die am Abend noch auf dem Programm stehen, haben sich Regenfälle angekündigt.

Gesamtwertung nach 17 von 24 Sonderprüfungen (Top 10):
01. Sebastien Ogier (Volkswagen) - 1:41:45,9 Stunden
02. Andreas Mikkelsen (Volkswagen) +22,8 Sekunden
03. Juho Hänninen (Hyundai) +2:05,6 Minuten
04. Thierry Neuville (Hyundai) +2:10,2
05. Mikko Hirvonen (Ford) +2:15,9
06. Jari-Matti Latvala (Volkswagen) +2:54,8
07. Hayden Paddon (Hyundai) +3:23,6
08. Henning Solberg (Ford) +3:54,3
09. Kris Meeke (Citroen) +4:03,2
10. Martin Prokop (Ford) +4:12,1

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