RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WRC: Portugal-Rallye

Unfall-Kontroverse schlägt hohe Wellen

Krisenmeeting nach dem Bertelli-Unfall in Portugal: Nach den heftigen Vorwürfen und Anschuldigungen beider Seiten warnt Rallyedirektor Mahonen alle Fahrer.

In der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) besteht Gesprächsbedarf. Daher werden sich die Fahrer und FIA-Rallyedirektor Jarmo Mahonen am Rande der Rallye Polen zu einer Besprechung treffen, um über das Verfahren bei Notfällen während einer Rallye zu diskutieren. Auslöser dafür war ein Unfall des italienischen Privatiers Lorenzo Bertelli während der Rallye Portugal.

Bertelli hatte den Organisatoren vorgeworfen, sie hätten auf seinen über das in den Fahrzeugen installierten Meldesystem abgesetzten Hilferuf zu spät reagiert, sodass er erst nach mehreren Stunden medizinisch versorgt werden konnte. Nachdem schon die Organisatoren die Kritik zurückgewiesen hatten, weil es sich nicht um einen Notfall gehandelt habe, wirft WRC-Kommissionspräsident Carlos Barbosa Bertelli nun sogar einen Missbrauch des Notrufsystems vor.

"Er wollte, dass die Sonderprüfung abgebrochen wird, damit seine Mutter mit dem Helikopter landen kann und er nicht lange warten muss", wird Barbosa von Autosport zitiert. "Das funktioniert vielleicht in Italien, aber in Portugal machen wir das anders."

Harter Tobak, doch der Fall weist tatsächlich einige Ungereimtheiten auf. So hatte Bertelli unmittelbar nach dem Unfall über das Notrufsystem zunächst "Fahrer okay" gemeldet und erst nach einiger Zeit den SOS-Knopf gedrückt. Bei der später im Krankenhaus durchgeführten Untersuchung wurden jedoch keine Verletzungen festgestellt.

Aufgrund des Vorfalls sehen die Fahrer Klärungsbedarf. "Normalerweise sind die Regeln ganz einfach: Du drückst den Knopf, die Prüfung wird abgebrochen und Rettungskräfte werden so schnell wie möglich losgeschickt", erklärt Weltmeister Sebastien Ogier. "Ich kenne nicht alle Details dieser Geschichte und kann daher nicht sagen, ob es falsch oder richtig war", so Ogier. "Die Kommentare von Barbosa kann ich aber einschätzen, und die waren sicherlich überzogen", übt der Volkswagen-Pilot Kritik an den Angriffen des WRC-Kommissionspräsidenten.

Mahonen hält sich mit direkter Kritik an den Beteiligten zwar zurück, sieht allerdings in Portugal Versäumnisse. "Es ist völlig klar. Wenn der Knopf gedrückt wird, muss der Rettungseinsatz starten. So muss es immer sein, und das werden wir den Organisatoren auch noch einmal sagen", so der Finne. "Wenn jemand dieses System absichtlich missbraucht und die Organisatoren dadurch in die Irre führt, werden wir das bestrafen, und das wird dann eine teure Angelegenheit", schickt der Rallyedirektor jedoch eine Warnung an alle Fahrer hinterher.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WRC: Portugal-Rallye

- special features -

Weitere Artikel:

ARC Lavanttal: Bericht Friedl

„Mit Handicaps ins Ziel“

Eugen Friedl und Helmut Aigner vom MCL 68 konnten bei der Lavanttal -Rallye mit Ihrem Mitsubishi Evo IX nach mehreren technischen Problemen am ersten Tag und einer Aufholjagd am zweiten Tag das Ziel erreichen.

Lavanttal-Rallye: Bericht

Start-Ziel-Sieg für Simon Wagner

Der Topfavorit gewann die LASERHERO Lavanttal-Rallye powered by Dohr – Wolfsberg nach den Jahren 2022 und 2024 zum dritten Mal / 50.000 Fans sorgten für ein einzigartiges Motorsport-Fest in Kärnten

ARC Lavanttal: Bericht Baumschlager

Baumschlager & Zeltner: 2 x Sieg und P4 im Lavanttal 

Mit den Siegen in der TEC7 ORM-Trophy & der Austrian Rallye Trophy sowie P4 in der Gesamtwertung brachte die 47. Lavanttal Rallye für Raimund Baumschlager / Thomas Zeltner ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Lavanttal-Rallye: Bericht ORM3/Junioren

Stengg gelingt Revanche, Dirnberger Junioren-Sieg

Roland Stengg beendet bei der Lavanttal-Rallye die Siegesserie des bisherigen Saison Dominators Marcel Neulinger und lässt damit seine knappe Niederlage aus dem Vorjahr vergessen. Lukas Dirnberger & Lukas Martinelli siegen 2025 erstmals bei den Junioren.