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Formel 2: Interview

Domenicali: F2 muss billiger werden

Heuer der neue Name, bald neue Autos: Die Formel 2 ist laut Stefano Domenicali auf dem richtigen Weg, doch die Kosten müssen sinken.

Der Umbau der Formelhierarchie der FIA geht weiter – zu Beginn des Jahres wurde die GP2-Serie in Formel 2 umbenannt. "Es war der erste Schritt, den wir machen mussten, um eine weitere Sprosse auf der Karriereleiter zu haben", sagt Stefano Domenicali, der im Weltverband die Monopostokommission leitet. Kurzfristig wurde nur der Name der Meisterschaft geändert, langfristig soll auch die Technik verändert und der sportliche Wert gesteigert werden.

Für 2018 ist eine neue Aerodynamik geplant, die Formel-2-Boliden sollen Formel-1-Autos ähnlicher sehen. Unter der Haube werden aus Kostengründen viele GP2-Teile übernommen, die Grundkonstruktion kommt weiterhin von Dallara. Auch wird ein Turbomotor zum Einsatz kommen, allerdings ohne Hybridsystem. Mit diesem Auto, dem ersten neuen Boliden in dieser Meisterschaft seit 2011, soll die Serie noch deutlicher als direkte Partnerserie der Formel-1-WM etabliert werden.

Die FIA will langfristig eine klare Struktur zwischen Formel 4 und Formel 1 etablieren. "Der zweite Schritt ist wahrscheinlich die größte Herausforderung, denn wir müssen die Kosten der Formel 2 senken", so Domenicali weiter. "Derzeit ist ein hohes Investment notwendig. Von der Priorität her ist das die größte Herausforderung." Eine GP2-Saison hat pro Fahrer rund 1,5 Millionen Euro gekostet; rechnet man die Kosten in anderen Formelserien dazu, kann der Versuch, in die Formel-1-WM zu gelangen, zwischen acht und zehn Millionen Euro kosten.

"Die Mission ist es, die Kosten so niedrig wie möglich zu halten", beschreibt Domenicali seine Vision für die nächsten Jahre. "Wir können zwar nicht die Preise der Teams bestimmen, das ist nicht die Aufgabe der FIA, aber wir müssen alle Faktoren so effizient wir möglich gestalten. Allgemein gesprochen betrifft das nicht nur die Formel 2, sondern auch die Formel 3 und die Formel 4."

Hybridsysteme werden aus Kostengründen mittelfristig der Formel-1-WM vorbehalten bleiben. "Die Autos sollten so ebenbürtig wie möglich sein, damit die Fahrer zeigen können, dass sie den Unterschied machen", hält Domenicali den Sinn der anderen Monopostoserien fest. "Wenn man die Technologie ändert, hat das einen großen Effekt auf die Kosten. Das können wir uns heutzutage nicht leisten. Was ist also die richtige Balance? Daran werden wir in den nächsten Monaten arbeiten."

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