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Formel 1: Interview

Ferrari: Druck auf Räikkönen wächst

Ferrari-Präsident Marchionne setzt den Finnen unter Druck: Wird seine Leistung nicht konstanter, könnte 2018 die letzte Saison sein.

Mit 38 Jahren ist Kimi Räikkönen der älteste Pilot im Fahrerfeld der Formel-1-WM. Die vergangene Saison schloss der Finne als Vierter ab, mit deutlichem Rückstand auf die Top 3. Außerdem konnte er 2017 als einziger Fahrer der drei Spitzenteams keinen Grand Prix gewinnen. Trotzdem erhielt er noch einmal einen neuen Einjahresvertrag bei der Scuderia – das kommende Jahr könnte nun allerdings seine letzte Chance sein.

"Meine persönliche Meinung ist, dass Räikkönen wie ein Gott fährt, wenn wir den richtigen Schlüssel finden", lobt Ferrari-Präsident Sergio Marchionne den Finnen zunächst zwar, "aber den müssen wir eben finden", ergänzt er, und aus dem Lob wird ganz schnell Kritik. "Seine Leistung muss konstanter werden", fordert der 65jährige von Räikkönen unmissverständlich.

"Wenn die Dinge laufen, ist es eine Freude, ihn beim Fahren zu beobachten", erklärt der Italiener. In anderen Situationen entstünde hingegen der Eindruck, er würde eine Pause machen. Als positives Beispiel nennt Marchionne das Monaco-Wochenende 2017: Dort gewann zwar sein Teamkollege, doch Räikkönen sicherte sich am Samstag die Pole Position und bescherte der Scuderia hinter Vettel den ersten Doppelsieg seit 2010.

Solche Leistungen habe Räikkönen 2017 – und auch in den Jahren zuvor – aber zu unregelmäßig gezeigt. "Es wäre schade, wenn er die Formel-1-WM verlassen müsste, ohne sein echtes Potenzial gezeigt zu haben", so Marchionne. Seinen bis heute letzten Grand-Prix-Sieg hat Räikkönen 2013 in Melbourne geholt, damals für Lotus; sein letzter Ferrari-Sieg (in Spa 2009) liegt sogar schon mehr als acht Jahre zurück.

Seit 2014 fährt der Finne wieder für Ferrari und kam in dieser Zeit 14 Mal aufs Podium. Zum Vergleich: Teamkollege Sebastian Vettel hat seit 2015 schon 33 Podestplätze geholt, davon acht Siege. Marchionne erklärt daher, dass 2018 vielleicht die letzte Saison für den Weltmeister von 2007 sein könnte, um seine Fähigkeiten noch einmal unter Beweis zu stellen.

Hinter den Kulissen wäre man auf jeden Fall bereits auf einen Abgang von Räikkönen vorbereitet. Marchionne erklärt, dass die Wahl des Nachfolgers im Fall der Fälle auf einen jungen Piloten fallen werde. Favorit dafür dürfte Ferrari-Junior Charles Leclerc sein, der 2018 für Sauber fahren wird. Der Monegasse ist gerade einmal 20 Jahre alt; Räikkönen wird im Oktober seinen 39. Geburtstag feiern.

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