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Dakar-Rallye 2014

Wird es wieder ein KTM-Festspiel?

Marc Coma gewinnt die fünfte Etappe, welche aus nicht bekannten Gründen verkürzt wurde. Er führt nun mit großem Vorsprung die Gesamtwertung an.

Fotos: RallyDakar/KTM

Motorräder

Marc Coma ist der große Gewinner der fünften Etappe der Rallye Dakar. Der KTM-Werksfahrer und dreifache Dakar-Sieger feierte einen überlegenen Tagessieg und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung. Honda-Pilot Joan Barreda-Bort hat als Zweiter schon 41 Minuten Rückstand. Titelverteidiger Cyril Despres (Yamaha) verlor weitere Zeit und liegt schon mehr als eine Stunde zurück. Die Veranstalter mussten die heutige Strecke aus Sicherheitsgründen verkürzen. Der zweite Teil der Wertungsprüfung konnte für die Motorräder und Quads nicht durchgeführt werden.


Die fünfte Etappe von Chilecito nach San Miguel de Tucuman forderte die Teilnehmer bis an ihre Grenzen. Nach einer Verbindungsstrecke startete der erste gezeitete Abschnitt über 211 Kilometer. Anschließend war ursprünglich eine kurze neutralisierte Strecke geplant gewesen, bevor der zweite Wertungsabschnitt über 205 Kilometer begonnen hätte. Stattdessen fuhren die Fahrer nach dem ersten Abschnitt über die Verbindungsstraßen direkt ins Biwak. Der erste Teil war Dakar-Neuland. Sehr weiche Sanddünen mussten bei großer Hitze gemeistert werden.

Noch 115 Motorräder nahmen die heutigen Strapazen in Angriff. Honda-Pilot Paulo Goncalves startete gut in den Tag und lag bei Wegpunkt drei vorne. Dann wendete sich allerdings das Blatt. Bei Kilometer 143 ging sein Motorrad in Flammen auf. Goncalves blieb unverletzt. Das Spitzenfeld lag eng beisammen, doch kurz vor dem Ende des ersten Wertungsteils drehte sich das Bild. Barreda-Bort, Juan Pedrero Garcia (Sherco), Francisco Lopez (KTM), Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain), Kuba Przygonski (KTM), Ivan Jakes (KTM) und Alain Duclos (Sherco) bogen bei Kilometer 195 falsch ab.

Die Probleme setzten sich auch bei Titelverteidiger Despres fort, denn der Franzose verlor mehrere Minuten, schaffte es aber ins Ziel des ersten Abschnitts. Schließlich entschieden sich die Veranstalter aus Sicherheitsgründen dazu, den zweiten Wertungsabschnitt für die Motorräder und Quads nicht durchzuführen. Ersten Gerüchten zufolge soll es Proteste im Ort Juan Alberdi gegeben haben, wodurch die Straße für die Assistenzfahrzeuge blockiert war.


Gewertet wurde der Stand nach 211 Kilometern. Coma hatte nach drei Stunden Fahrtzeit als Erster diesen Checkpunkt erreicht und feierte somit den Tagessieg. "Es war ein sehr harter Tag. Wir sind auch bei der Navigation immer am Limit, denn in diesem Terrain sieht man nicht viel", berichtet der Spanier. "Ich hatte mich einmal zehn Kilometer in einem Flussbett verfahren. Es ist für alle schwierig." Es war ein überlegener Erfolg und ein erster Meilenstein für den dreifachen Dakar-Sieger, denn Sein Edelhelfer Jordi Viladoms (KTM) hatte als Zweiter 12:54 Minuten Rückstand.

Przygonski, Helder Rodrigues (Honda) und Riaan van Kiekerk (KTM) rundeten die Top 5 ab. Aufgrund der schwierigen Navigation herrschten große Abstände im Feld. Barreda-Bort büßte heute 44:20 Minuten auf Coma ein. "Ich hatte im ersten Abschnitt Probleme mit dem Benzindruck", erläutert Barreda-Bort. "Die Navigation war sehr kompliziert. Ich verpasste den vorletzten Wegpunkt, fand dann aber Marc. Ich hatte aber Benzinprobleme, weshalb ich viel Zeit verloren habe."
Auch die Siegchancen eines weiteren Favoriten schwinden mit jedem Tag: Despres ließ knapp 45 Minuten liegen. Somit änderte sich auch das Bild in der Gesamtwertung. Coma übernahm die Spitze und hat nach fünf Tagen einen komfortablen Vorsprung auf seine Verfolger. Barreda-Bort hat als Zweiter bereits 41:10 Minuten Rückstand. Lediglich Comas KTM-Teamkollegen Lopez und Viladoms liegen noch innerhalb einer Stunde zur Spitze. Despres befindet sich an der achten Stelle, 1:23 Stunden hinter seinem Dauerrivalen. Morgen geht es weiter nach Salta. 400 Wertungskilometer müssen bewältigt werden.

Ergebnis der 5. Etappe (Top 10):
01. Marc Coma (KTM) - 3:02:08 Stunden
02. Jordi Viladoms (KTM) +12:54 Minuten
03. Kuba Przygonski (KTM) +22:45
04. Helder Rodrigues (Honda) +25:53
05. Riaan van Niekerk (KTM) +32:04
06. Juan Carlos Salvatierra (Speedbrain) +33:12
07. Juan Pedrero Garcia (Sherco) +34:03
08. Stefan Svitko (KTM) +36:38
09. Robert van Pelt (Honda) +37:04
10. Daniel Gouet (Honda) +37:53


Gesamtwertung nach 5 von 13 Etappen (Top 10):
01. Marc Coma (KTM) - 18:45:11 Stunden
02. Joan Barreda-Bort (Honda) +41:10 Minuten
03. Francisco Lopez Contardo (KTM) +53:41
04. Jordi Viladoms (KTM) +58:58
05. Alain Duclos (Sherco) +1:02:13 Stunden
06. Olivier Pain (Yamaha) +1:12:22
07. Kuba Przygonski (KTM) +1:14:27
08. Cyril Despres (Yamaha) +1:23:01
09. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain) +1:23:30
10. Stefan Svitko (KTM) +1:30:13

Quads: Duell zwischen Casale und Lafuente

Die fünfte Etappe der Rallye Dakar von Chilecito nach San Miguel de Tucuman musste auch für das kleine Quad-Feld verkürzt werden. Der zweite Wertungsabschitt der insgesamt 527 Kilometer wurde kurzerhand abgesagt. Gewertet wurde schließlich der 211 Kilometer lange erste Abschnitt. Nur noch 22 Quads machten sich auf den anstrengenden Weg. Der Tagessieg ging an Sergio Lafuente (Yamaha) aus Uruguay. Es war sein erster Erfolg seit 2012.

Ignacio Casale (Yamaha) blieb Lafuente dicht auf den Fersen und hatte im Ziel nur eine Minute Rückstand. Alle weiteren Quads hatten Mühe. Rafal Sonik (Yamaha) fehlten schon 42 Minuten auf Lafuente. Somit hat sich auch in der Gesamtwertung ein Duo vom Rest des Feldes abgesetzt. Casale führt nach fünf Etappen 13:28 Minuten vor Lafuente. Sonik hat als Dritter 50 Minuten Rückstand. Honda-Pilot Sebastian Husseini liegt schon drei Stunden zurück.

Ergebnis der 5. Etappe (Top 5):
01. Sergio Lafuente (Yamaha) - 3:53:48 Stunden
02. Ignacio Casale (Yamaha) +1:21 Minuten
03. Rafal Sonik (Yamaha) +42:14
04. Pablo Copetti (Yamaha) +1:11:00 Stunden
05. Daniel Mazzucco (Can-Am) +1:11:20

Gesamtwertung nach 5 von 13 Etappen (Top 5):
01. Ignacio Casale (Yamaha) - 23:40:35 Stunden
02. Sergio Lafuente (Yamaha) +13:28 Minuten
03. Rafal Sonik (Yamaha) +50:28
04. Sebastian Husseini (Honda) +3:15:13 Stunden
05. Pablo Copetti (Yamaha) +7:03:48

Autos: Roma übernimmt wieder die Führung

Joan "Nani" Roma ist zurück an der Spitze: Der Spanier vom X-raid-Mini-Team führte die Dakar schon nach der dritten Etappe an, musste sie aber am Vortag an Carlos Sainz (SMG-Buggy) abgeben. Die heutige fünfte Etappe in Argentinien brachte den nächsten Umschwung im Gesamtklassement. Roma fuhr souverän und problemlos und holte sich seinen zweiten Tagessieg bei der diesjährigen Rallye Dakar. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Toyota Hilux) und Robby Gordon (Hummer) komplettierten die Top 3 der etwas verkürzten Etappe.

Dagegen hatten zahlreiche Topfavoriten Schwierigkeiten: Sainz büßte mehr 1:01:49 Stunden ein und somit auch seine Gesamtführung. Titelverteidiger Stephane Peterhansel (X-raid) hatte mit der Navigation zu kämpfen und verlor 23 Minuten auf seinen Teamkollegen Roma. Die Dakar 2014 entwickelt sich zur härtesten Ausgabe in Südamerika. In der Gesamtwertung hat sich Roma ein Polster von 26:28 Minuten auf Nasser Al-Attiyah herausgefahren. X-raid belegt nach Tag fünf die ersten vier Positionen: Orlando Terranova und Peterhansel folgen auf den Plätzen drei und vier. De Villiers/von Zitzewitz sind mit 41 Minuten Rückstand nun Fünfter.

Die fünfte Etappe von Chilecito nach San Miguel de Tucuman forderte die Teilnehmer bis an ihre Grenzen. Nach einer Verbindungsstrecke startete der erste gezeitete Abschnitt über 211 Kilometer. Anschließend gab es eine kurze neutralisierte Strecke, bevor der zweite Wertungsabschnitt begann. Der erste Teil war Dakar-Neuland. Sehr weiche Sanddünen mussten bei großer Hitze gemeistert werden. Der zweite Teil begann auf großen, offenen Ebenen mit Kamelgras-Bewuchs. Erneut war der Boden weich und sandig. Gegen Ende ging es durch holprigeres Gelände und einige Flussbetten.

Noch 115 Automobile waren nach vier Tagen noch im Wettbewerb. Sainz musste nach seinem gestrigen Erfolg die Strecke als Erster in Angriff nehmen. Nach 93 Kilometern lag aber Peterhansel an der Spitze der Zwischenzeiten. Der Franzose hatte zu diesem Zeitpunkt 55 Sekunden Vorsprung auf Sainz. Das Spitzenfeld lag zu Beginn dicht beisammen. Probleme hatte Al-Attiyah. Er blieb im ersten Abschnitt zweimal in den Dünen hängen. Mit Fortdauer hatte auch Sainz Schwierigkeiten. Der Sieger von 2010 verfuhr sich im Gelände und büßte rund 20 Minuten ein.

Somit schlug das Pendel wieder zu Gunsten des X-raid-Teams aus. Bei Kilometer 168 lagen Roma, Peterhansel und Terranova an der Spitze und waren nur durch zwei Minuten voneinander getrennt. Al-Attiyahs Schwierigkeiten wirkten sich mit einem Zeitverlust von elf Minuten aus. Schließlich hatte auch Peterhansel Navigationsprobleme. Innerhalb einer halben Stunde änderte der Routinier zehnmal die Richtung. Da so viele Favoriten strauchelten, wurde das Klassement auf den Kopf gestellt.

Am Ende des ersten Wertungsabschnitts führte Roma. Terranova, Al-Attyiah und Peterhansel hatten etwa eine halbe Stunde eingebüßt. Sainz hatte 1:15 Stunden verloren. Im Gegensatz zu den Motorrädern und Quads nahmen die Automobile und Trucks nach einer Verbindungsstrecke den zweiten Abschnitt in Angriff. Dieser wurde aber reduziert und war nur noch 106 Kilometer lang. Roma erkundete dieses Gebiet als Erster und sah auch als Erster die Zielflagge, die bei Checkpunkt 1 wehte. Mit seinem zweiten Tagessieg holte sich Roma auch die Gesamtführung zurück. Der Rückstand von Sainz beträgt nun 59:43 Minuten.

Ergebnis der 5. Etappe (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) - 4:27:01 Stunden
02. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota Hilux) +4:20 Minuten
03. Gordon/Walch (Hummer) +20:12
04. Terranova/Fiuza (Mini) +20:44
05. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +21:38
06. Peterhansel/Cottret (Mini) +23:55
07. Alvarez/Graue (Ford) +25:45
08. Malysz/Marton (Toyota Hilux) +27:18
09. Dabrowski/Czachor (Toyota Hilux) +29:20
10. van Loon/Rosegaar (Ford) +39:19

Gesamtwertung nach 5 von 13 Etappen (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) - 19:21:54 Stunden
02. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +26:28 Minuten
03. Terranova/Fiuza (Mini) +31:46
04. Peterhansel/Cottret (Mini) +39:59
05. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota Hilux) +41:24
06. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) +59:43
07. Villagra/Perez Companc (Mini) +1:42:42 Stunden
08. Dabrowski/Czachor (Toyota Hilux) +1:45:58
09. Malysz/Marton (Toyota Hhilux) +2:31:56
10. van Loon/Rosegaar (Ford) +4:26:07

Trucks: Kamaz feiert Doppelsieg, aber de Rooy bleibt vorne

Kamaz feierte auf der fünften Wertungsprüfung der Rallye Dakar einen Doppelsieg, doch Gerard de Rooy führt mit seinem Iveco weiterhin das Gesamtklassement an. Auch bei den Trucks wurde der gewertete Abschnitt von Chilecito nach San Miguel de Tucuman von 527 auf 428 Kilometer verkürzt. De Rooy konnte von seinem komfortablen Vorsprung zehren, durfte sich aber keine großen Fehler erlauben.

Schließlich gab Kamaz das Tempo vor. Die Mannschaft Sotnikow/Miyjukaew/Aferin feierte nach fast fünf Stunden Fahrzeit ihren ersten Tagessieg. Knapp drei Minuten dahinter wurden ihre Teamkollegen Karginow/Mokeew/Dewjatkin Zweiter. De Rooy verlor heute zwölf Minuten, hat aber weiterhin ein großes Polster auf die Verfolger. In der Gesamtwertung führen de Rooy/Colsoul/Rodewald 32 Minuten vor Karginow. Das Kamaz-Trio Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow liegt 1:09 Minuten zurück.

Ergebnis der 5. Etappe (Top 5):
01. Sotnikow/Mizjukaew/Aferin (Kamaz) - 4:47:46 Stunden
02. Karginow/Mokeew/Dewjatkin (Kamaz) +2:56 Minuten
03. de Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) +12:07
04. Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow (Kamaz) +24:45
05. Kuipers/Torrallardona/van der Vaet (MAN) +28:50

Gesamtwertung nach 5 von 13 Etappen (Top 5):
01. de Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) 21:17:26 Stunden
02. Karginow/Mokeew/Dewjatkin (Kamaz) +32:00 Minuten
03. Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow (Kamaz) +1:09:41 Stunden
04. Sotnikow/Mizjukaew/Aferin (Kamaz) +1:19:59
05. Stacey/Ruf/der Kinderen (Iveco) +1:21:03

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