MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Dakar-Rallye 2014

Erster Toter der Dakar 2014

Alain Duclos gewinnt überraschend die sechste Etappe der Rallye Dakar, der Belgier Eric Palente verunglückt mit seinem Motorrad tödlich.

Foto: Duclos/ X-Raid

Sherco-Fahrer Alain Duclos sorgte auf der sechsten Etappe von Tucuman nach Salta für eine Überraschung. Der Franzose lieferte sich ein enges Duell mit Marc Coma (KTM) und sicherte sich schließlich seinen ersten Tagessieg. Coma baute mit dem zweiten Platz seine Führung im Gesamtklassement aus, denn Jordi Viladoms (KTM), Joan Barreda-Bort (Honda) und Cyril Despres (Yamaha) ließen weitere Minuten liegen. Außerdem schied Francisco "Chaleco" Lopez (KTM) nach einem Sturz aus. Coma geht mit einem Vorsprung von 42 Minuten auf Barreda-Bort in den Ruhetag.

Der Tag wurde von einer tragischen Nachricht überschattet: Heute fanden die Veranstalter Eric Palante leblos bei Kilometer 143 der gestrigen Etappe. Genauere Informationen über den Tod des 50-Jährigen sind derzeit noch nicht bekannt. Der Belgier bestritt in diesem Jahr seine elfte Dakar mit einer Honda. Viermal kam er davon ins Ziel. Sein bestes Ergebnis war Platz 66 im Januar 2012. Palante hinterlässt fünf Kinder.

Der Tag wurde von einer tragischen Nachricht überschattet: Heute fanden die Veranstalter Eric Palante leblos bei Kilometer 143 der gestrigen Etappe. Genauere Informationen über den Tod des 50-Jährigen sind derzeit noch nicht bekannt. Der Belgier bestritt in diesem Jahr seine elfte Dakar mit einer Honda. Viermal kam er davon ins Ziel. Sein bestes Ergebnis war Platz 66 im Januar 2012. Palante hinterlässt fünf Kinder.

Die sechste Etappe stellte die verbliebenen 87 Motorräder vor eine andere Herausforderung als der Vortag. Von Sanddünen war nichts zu sehen, stattdessen war das Terrain erdig und mit Steinen übersät. Für die Motorradfahrer und Quads war eine andere Route als für die Automobile ausgesteckt. Die Strecken waren eng, knifflig und sehr technisch zu fahren. Insgesamt mussten 400 Wertungskilometer bewältigt werden, der gewertete Abschnitt war wieder zweigeteilt. Zu Beginn waren die Strecken noch schnell.

Coma erreichte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 95 km/h den ersten Wegpunkt nach 43 Kilometern als Erster. Auch nach 81 Kilometern lag der dreifache Dakar-Sieger an der Spitze, doch die Verfolger lauerten ihm dicht auf den Fersen. Nach 120 Kilometern lag Duclos im Zeitklassement voran, eine halbe Minute vor Coma. Duclos setzte sein Tempo fort, während Coma das Geschehen kontrollierte, denn seine schärfsten Gegner im Gesamtklassement hatten leichten Rückstand.

Am Ende des ersten Abschnitts führte Duclos 2:33 Minuten vor Michael Metge (Yamaha). Coma hatte 2:44 Minuten Rückstand, was angesichts der Gesamtwertung keine Rolle spielte, denn Barreda-Bort hatte er unter Kontrolle. Bei Kilometer 211 hatte es zudem einen Geheimfavoriten erwischt: Lopez war in einem ausgetrockneten Flussbett gestürzt. Der Chilene war okay, aber seine KTM wurde bei dem Crash stark beschädigt. Kurz darauf wurde der Ausfall bestätigt - aus der Traum vom ersten Dakar-Sieg.

Nach einer 62 Kilometer kurzen neutralisierten Strecke begann der zweite Abschnitt. Das Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Duclos und Coma setzte sich fort. Im Ziel hatte Duclos nach einer Fahrtzeit von 4:21 Stunden die Nase vorne und holte sich seinen ersten Tagessieg bei der Dakar. Coma hatte als Zweiter 1:15 Minuten Rückstand. Da Duclos in der Gesamtwertung über eine Stunde Rückstand hat und Coma seine direkten Konkurrenten im Griff hatte, war es ein erfolgreicher Tag für den KTM-Werksfahrer.

Sein Vorsprung auf Barreda-Bort, der heute zwei Minuten einbüßte, beträgt 42:17 Minuten. Duclos hat sich mit seinem Angriff auf den dritten Rang nach vorne gefahren. Sein Rückstand auf Coma beträgt 1:00:58 Minuten. Im Kampf um das Podest geht es weiterhin eng zu, denn Viladoms und Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain) haben als Vierter und Fünfter noch Chancen. Despres kam heute als Fünfter ins Ziel. Sein Rückstand im Gesamtklassement beträgt 2:24:41 Stunden. Aufgrund eines Motorwechsels hat der Titelverteidiger eine Strafstunde aufaddiert bekommen. Der Traum von der Titelverteidigung ist endgültig vorbei.

Ergebnis der 6. Etappe (Top 10):
01. Alain Duclos (Sherco) - 4:21:34 Stunden
02. Marc Coma (KTM) +1:15 Minuten
03. Michael Metge (Yamaha) +1:49
04. Joan Barreda-Bort (Honda) +2:22
05. Cyril Despres (Yamaha) +2:55
06. Helder Rodrigues (Honda) +4:21
07. Stefan Svitko (KTM) +7:46
08. Kuba Przygonski (KTM) +8:12
09. Jordi Viladoms (KTM) +10:26
10. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain) +11:13

Gesamtwertung nach 6 von 13 Etappen (Top 10):
01. Marc Coma (KTM) - 23:08:00 Stunden
02. Joan Barreda-Bort (Honda) +42:17 Minuten
03. Alain Duclos (Sherco) +1:00:58 Stunden
04. Jordi Viladoms (KTM) +1:08:58
05. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain) +1:33:28
06. Olivier Pain (Yamaha) +1:43:08
07. Kuba Przygonski (KTM) +1:49:59
08. Helder Rodrigues (Honda) +2:01:24
09. David Casteu (Yamaha) +2:12:05
10. Daniel Gouet (Honda) +2:17:26

Trucks: Versluis holt ersten Tagessieg

Für die sechste Etappe der Rallye Dakar hatten sich die Veranstalter eine eigene Routenführung für die Trucks ausgedacht. Während die Motorräder enge Strecken bewältigen mussten und die Autos 424 gezeitete Kilometer zurücklegen mussten, fiel die Prüfung für die LKWs vergleichsweise kurz aus. Auf dem Weg von Tucuman Richtung Salta mussten lediglich 156 Wertungskilometer gemeistert werden.

Die Abstände fielen demnach sehr klein aus. Die MAN-Mannschaft Versluis/Damen/Schuurmans sicherte sich nach knapp zwei Stunden Fahrzeit ihren ersten Tagessieg in diesem Jahr. In der Gesamtwertung liegt dieses Trio außerhalb der Top 20. 1:11 Minuten dahinter belegte der Kamaz von Karginow/Mokeew/Dewjatkin den zweiten Platz. Gerard de Rooy (Iveco) ging kein Risiko ein und wurde mit vier Minuten Rückstand Siebter.

Damit verteidigten de Rooy/Colsoul/Rodewald souverän ihre Führung im Gesamtklassement und gehen mit einem Polster von 29:05 Minuten in den Ruhetag. Platz zwei hält Karginow, gefolgt von seinen Kamaz-Teamkollegen Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow. Die Vorjahressieger haben allerdings schon einen Rückstand von etwas mehr als einer Stunde.

Ergebnis der 6. Etappe (Top 5):
01. Versluis/Damen/Schuurmans (MAN) - 01:52:55 Stunden
02. Karginow/Mokeew/Dewjatkin (Kamaz) +1:11 Minuten
03. van Vliet/Pronk/Klein (MAN) +1:36
04. Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow (Kamaz) +2:07
05. Stacey/Ruf/der Kinderen (Iveco) +2:47

Gesamtwertung nach 6 von 13 Etappen (Top 5):
01. de Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) - 23:14:27 Stunden
02. Karginow/Mokeew/Dewjatkin (Kamaz) +29:05 Minuten
03. Nikolaew/Jakowlew/Rjbakow (Kamaz) +1:07:42 Stunden
04. Stacey/Ruf/der Kinderen (Iveco) +1:19:44
05. Sotnikow/Mizjukaew/Aferin (Kamaz) +1:22:35

Quads: Der Dreikampf spitzt sich zu

Die Quads nahmen auf der sechsten Etappe von Tucuman nach Salta die gleiche Strecke wie die Motorräder in Angriff. Es musste ein zweigeteilter gezeiteter Abschnitt über insgesamt 400 Kilometer zurückgelegt werden. Lediglich 19 Quads nahmen den sechsten Tag in Angriff. Der Sieg ist in diesem Jahr noch weit offen, denn mehrere Kandidaten kommen dafür in Frage. Der Pole Rafal Sonik (Yamaha) holte sich heute seinen zweiten Tagessieg.

Mann der Stunde ist derzeit Sergio Lafuente. Der Fahrer aus Uruguay büßte während der sechsten Etappe nur 54 Sekunden auf Sonik ein und liegt in der Gesamtwertung an der Spitze. Lafuentes Vorsprung auf Sonik beträgt 22 Minuten. Aber auch Ignacio Casale (Yamaha) mischt weiterhin kräftig mit, obwohl er heute acht Minuten liegenließ. In der Gesamtwertung hat der Chilene nur zwei Minuten Rückstand auf Sonik. Diese drei Fahrer werden sich den Sieg untereinander ausmachen, denn Sebastian Husseini fehlen schon drei Stunden auf die Spitze. Während der gestrigen fünften Etappe gab es einen Antriebswellenschaden an seiner Honda.


Ergebnis der 6. Etappe (Top 5):
01. Rafal Sonik (Yamaha) - 4:57:43 Stunden
02. Sergio Lafuente (Yamaha) +54 Sekunden
03. Victor Manuel Gallegos Lozic (Honda) +3:43 Minuten
04. Ignacio Casale (Yamaha) +8:06
05. Sergej Karyakin (Honda) +17:52

Gesamtwertung nach 6 von 13 Etappen (Top 5):
01. Sergio Lafuente (Yamaha) - 25:22:20 Stunden
02. Rafal Sonik (Yamaha) +22:18 Minuten
03. Ignacio Casale (Yamaha) +24:04
04. Sebastian Husseini (Honda) +3:03:54
05. Mohammed Abu-Issa (Honda) +5:27:02

Autos: Peterhansel startet Aufholjagd mit Etappensieg

"Mister Dakar" Stephane Peterhansel hat nach drei schwierigen Tagen seinen Traum vom zwölften Dakar-Sieg noch lange nicht aufgegeben. Der Franzose startete auf der sechsten Etappe von Tucuman nach Salta eine Aufholjagd und holte sich seinen zweiten Tagessieg. Damit verkürzte Peterhansel seinen Rückstand in der Gesamtwertung auf 33 Minuten.

Sein X-raid Mini-Teamkollege Joan "Nani" Roma belegte heute den sechsten Rang und führt weiterhin das Gesamtklassement mit einer halben Stunde Vorsprung vor Orlando Terranova und Peterhansel an. X-raid belegt die ersten drei Plätze. Erste Verfolger sind Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz mit dem Toyota Hilux. Das Podest ist für das Duo am Ende der ersten Dakar-Woche in Reichweite. Dagegen haben Nasser Al-Attiyah (Mini) und Carlos Sainz (SMG-Buggy) durch Zeitstrafen kaum noch Siegchancen.

Die verbliebenen 96 Automobile mussten am Freitag zunächst eine Verbindungsstrecke von 270 Kilometern zurücklegen, bis schließlich ihre gezeitete Prüfung über 424 Kilometer begann. Auch diese Strecke war zweigeteilt. Von Tucuman machte sich das Teilnehmerfeld nach Norden auf, durchquert auf der Ruta 40 eine der schönsten Landschaften Argentiniens. Doch was Touristen zum Verweilen einlädt, bedeutete für die Fahrer Schwerstarbeit. Viele Tempowechsel, schmale Pisten, endlos viele Büsche und Sträucher sowie zahlreiche Steine säumten den Weg.

Im Laufe des ersten gewerteten Abschnitts kristallisierte sich ein enges Spitzenfeld der großen X-raid-Mannschaft heraus. Auch Sainz und de Villiers mischten mit. Schließlich stellte Peterhansel die Bestzeit bei Wegpunkt fünf auf. Terranova hatte als Zweiter zweieinhalb Minuten Rückstand. Das Spitzenfeld lag eng beisammen. Nach einer 164 Kilometer langen neutralisierten Zone startete schließlich der letzte Zeitabschnitt über 104 Kilometer.

Es war der Tag des "Mister Dakar", denn Peterhansel setzte seine starke Fahrt auch im zweiten Abschnitt mit Zwischenbestzeiten fort. Der Franzose holte sich bis zum Ziel einen Vorsprung von 2:43 Minuten auf seinen Teamkollegen Al-Attiyah heraus. Terranova wurde mit fünf Minuten Rückstand Tagesdritter. De Villiers belegte knapp vor Sainz und Roma den vierten Rang. Der Spanier hatte schließlich einen Rückstand von 6:36 Minuten, behauptete seine Gesamtführung aber souverän.

Nach sechs Etappen hat Roma einen Vorsprung von 30:30 Minuten auf Terranova. Peterhansel hat sein Defizit auf 33:23 Minuten verkürzt. De Villiers ist als Vierter ebenfalls noch im Kampf um die Podestplätze dabei. Dem Südafrikaner fehlen zehn Minuten auf Terranova. Sainz und sein deutscherCo-Pilot Timo Gottschalk kamen heute mit sechs Minuten Rückstand als Fünfte ins Ziel. In der Gesamtwertung hat das Duo nach einer Zeitstrafe von einer Stunde keine Chancemehr auf eine Topplatzierung. Auch Al-Attiyah hatte am Ende des Vortages eine Strafe von einer Stunde ausgefasst. Beide Fahrer hatten während der fünften Etappe einen Wegpunkt ausgelassen.

Ergebnis der 6. Etappe (Top 10):

01. Peterhansel/Cottret (Mini) - 2:42:58 Stunden
02. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +2:43 Minuten
03. Terranova/Fiuza (Mini) +5:20
04. de Villiers/von Zitzewitz (Mini) +6:06
05. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) +6:31
06. Roma/Perin (Mini) +6:36
07. Wasilyew/Jewtjekow (Mini) +12:02
08. Holowczyc/Zhiltsow (Mini) +12:34
09. Villagra/Perez Companc (Mini) +12:53
10. Lavieille/Garcin (Haval) +13:01

Gesamtwertung nach 6 von 13 Etappen (Top 10):

01. Roma/Perin (Mini) - 22:11:28 Stunden
02. Terranova/Fiuza (Mini) +30:30 Minuten
03. Peterhansel/Cottret (Mini) +33:23
04. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota Hilux) +40:54
05. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +1:22:35 Stunden
06. Sainz/Gottschalk (Mini) +1:59:38
07. Dabrowski/Czachor (Toyota Hilux) +1:59:39
08. Thomasse/Larroque (Buggy MD Rallye) +2:21:08
09. Holowczyc/Zhiltsow (Mini) +2:28:57
10. Malysz/Marton (Toyota Hilux) +2:43:13

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Dakar-Rallye 2014

Weitere Artikel:

Nachgefragt beim viermaligen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Ob er wirklich über ein Comeback nachdenkt und mit wem echte Gespräche stattfinden