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Dakar-Rallye 2014

Das Rennen in der Salzwüste

Der Vorjahressieger Cyril Despres gewinnt die achte Etappe der Rallye Dakar von Uyuni nach Salta - Marc Coma verteidigt seine Gesamtführung.

Fotos: X-Raid/Yamaha

Titelverteidiger Cyril Despres hat nach einer schwierigen ersten Woche seinen ersten kleinen Erfolg mit Yamaha gefeiert. Der fünffache Dakar-Sieger setzte sich während der achten Etappe von Uyuni nach Salta gegen Marc Coma (KTM) und Joan Barreda-Bort (Honda) durch und holte sich den Tagessieg. In der Gesamtwertung änderte sich nichts: Coma büßte nur einige Sekunden auf Barreda-Bort ein und führt weiterhin souverän mit einem Vorsprung von 38:08 Minuten vor seinem spanischen Landsmann.

Die achte Etappe stellte für die Motorräder und Quads den zweiten Teil einer Marathonetappe dar. Sonntagabend waren sie im Gegensatz zu den Automobilen und Trucks in Uyuni in ein eigenes Biwak eingekehrt. Die Fahrer waren zum zweiten Mal ganz auf sich alleine gestellt. Rund um das Biwak herrschte Festtagsstimmung, denn die Dakar hatte zum ersten Mal Bolivien besucht. Es war allerdings nur ein kurzer Abstecher, denn heute ging es von Uyuni aus weiter Richtung Chile. Der gezeitete Abschnitt für die Motorräder fand allerdings noch in Bolivien statt.

Schauplatz war der "Salar de Uyuni". Dabei handelt es sich mit mehr als 10.000 Quadratkilometern um die größte Salzpfanne der Welt. Das Salz stammt von dem See Tauca, der vor rund 10.000 Jahren ausgetrocknet ist. Es ging einmal um den "See" herum, bis die Motorräder und Quads die Ziellinie an der Grenze zu Chile erreichten. Von da weg führte eine lange Verbindungsstrecke Richtung Biwak in Calama. Insgesamt mussten 462 Wertungskilometer zurückgelegt werden.

Es entwickelte sich ein enges Rennen um den Tagessieg. Nach 83 Kilometern lag Honda-Pilot Helder Rodrigues bei den Zwischenzeiten voran. Despres und Barreda-Bort folgten knapp eine Minute dahinter. Coma hatte zunächst zweieinhalb Minuten verloren, doch der Spanier holte rasch wieder auf. Beim ersten Nachtankstopp bei Kilometer 130 verdrängte Despres Rodrigues von Platz eins. Riaan van Niekerk (KTM), Barreda-Bort und Daniel Gouet (Honda) hatten nur eineinhalb Minuten Rückstand.

Mit Fortdauer der Etappe kristallisierte sich ein Spitzentrio der drei derzeit wohl besten Dakar-Fahrer heraus: Despres, Barreda-Bort und Coma hatten sich nach 250 Kilometern etwas vom Rest abgesetzt. Der Tagessieg wurde zwischen diesem Trio entschieden. Pech hatte einmal mehr Alain Duclos, der bei Kilometer 51 ein Problem an seiner Sherco reparierte und mehr als eine Viertelstunde verlor.
Bis zum Ziel, das sich an der Grenze zu Chile befand, spitzte sich der Dreikampf zu. Schließlich hatte Despres die Nase vorne und holte sich seinen ersten Etappensieg in diesem Jahr. Barreda-Bort wurde knapp vor Coma Zweiter. Damit änderte sich in der Gesamtwertung nichts, denn Coma büßte lediglich sechs Sekunden auf den Honda-Piloten ein. Somit beträgt sein Vorsprung in der Gesamtwertung auf Barreda-Bort 38:08 Minuten.

Ergebnis der 8. Etappe (Top 10):
01. Cyril Despres (Yamaha) - 05:23:14 Stunden
02. Joan Barreda-Bort (Honda) +2:10 Minuten
03. Marc Coma (KTM) +2:16
04. Helder Rodrigues (Honda) +6:44
05. Olivier Pain (Yamaha) +10:46
06. Michael Metge (Yamaha) +12:58
07. Riaan van Niekerk (KTM) +13:21
08. Daniel Gouet (Honda) +13:23
09. Kuba Przygonski (KTM) +13:35
10. Jordi Viladoms (KTM) +13:40

Gesamtwertung nach 8 von 13 Etappen (Top 10):
01. Marc Coma (KTM) - 32:06:14 Stunden
02. Joan Barreda-Bort (Honda) +38:08 Minuten
03. Jordi Viladoms (KTM) +1:27:27 Stunden
04. Alain Duclos (Sherco) +1:49:09
05. Jeremias Israel Esquerre (Speedbrain) +1:52:10
06. Olivier Pain (Yamaha) +1:59:12
07. Kuba Przygonski (KTM) +2:06:11
08. Helder Rodrigues (Honda) +2:12:46
09. Cyril Despres (Yamaha) +2:23:57
10. Daniel Gouet (Honda) +2:38:51

Autos: Erster Tagessieg für Al-Attiyah

Erfolgreicher Tag für das deutsche X-raid-Team: Nasser Al-Attiyah lautet der Name des Sieger der achten Etappe von Salta ins chilenische Calama. Der Dakar-Gewinner von 2011 hielt Titelverteidiger Stephane Peterhansel knapp auf Distanz und feierte seinen ersten Tageserfolg. In der Gesamtwertung liegt weiterhin Joan "Nani" Roma voran, obwohl der Spanier heute neun Minuten auf Al-Attiyah einbüßte. Dadurch schrumpfte Romas Vorsprung auf Peterhansel auf 23:46 Minuten. Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz halten im Toyota Hilux den dritten Gesamtrang.

Für die Automobile ging es am Montag von Argentinien nach Chile weiter. Zunächst mussten die verbliebenen 82 Teilnehmer eine 522 Kilometer lange Verbindungsstrecke zurücklegen. Vom Biwak in Salta aus ging es über die Anden. Der Höhepunkt war dabei im wahrsten Sinne des Wortes der atemberaubende Paso de Jama mit seinen Hochplateaus auf 4.400 Metern. Nach den Grenzformalitäten begann schließlich der gewertete Abschnitt über 302 Kilometer Richtung Calama.

Die Strecken waren eng, steinig und es gab kaum Überholmöglichkeiten. Carlos Sainz und sein deutscher Co-Pilot Timo Gottschalk eröffneten mit ihrem SMG-Buggy die heutige Wettfahrt, doch die versammelte Mini-Armada dahinter war schneller. Bei Kilometer 44 führte Al-Attiyah die Zwischenwertung vor Peterhansel an. Sainz war Dritter, lag aber nur 30 Sekunden zurück. Auf den Positionen vier bis sechs folgten die weiteren Mini von Krzystof Holowczyz, Roma und Orlando Terranova.

Auch nach 134 Kilometern zeigte sich das gleiche Bild, lediglich die Abstände wuchsen minimal an. In diesem Ton ging es bis zum Ziel auch weiter. Der Abstand des drittplatzierten Sainz auf die Spitze pendelte zwischen zwei und drei Minuten. Die Topfahrer kamen alle problemlos über die Distanz. Große Dramen gab es bei der Ankunft in Chile nicht. Schließlich durfte sich nach einer Fahrtzeit von knapp zweieinhalb Stunden Al-Attiyah als Tagessieger feiern lassen. Nach zwei zweiten Plätzen in Folge holte sich der Gesamtsieger von 2011 seinen ersten Etappenerfolg in diesem Jahr.

Es war aber knapp, denn Peterhansel hatte im Ziel nur 1:12 Minuten Rückstand. Sainz erreichte das Etappenende zwar als Erster, doch als die Minis ankamen, betrug sein Rückstand zweieinhalb Minuten. Roma ließ heute 9:19 Minuten liegen. Damit führt der Spanier die Gesamtwertung auch nach Tag acht an. Sein Vorsprung auf Peterhansel ist auf 23:46 Minuten geschrumpft. Platz drei halten weiterhin de Villiers/von Zitzewitz im Toyota Hilux. Ihr Rückstand beträgt 48:25 Minuten. Terranova machte heute knapp drei Minuten auf de Villiers gut.

Ergebnis der 8. Etappe (Top 10):
01. Al-Attiyah/Cruz (Mini) - 2:32:57 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Mini) +1:12 Minuten
03. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) +2:36
04. Terranova/Fiuza (Mini) +6:40
05. Holowczyc/Zhiltsow (Mini) +7:49
06. Roma/Perin (Mini) +9:19
07. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota) +9:21
08. Wasiljew/Yevtyekhow (Mini) +11:59
09. Ten Brinke/Baumel (HRX) +13:07
10. Lavieille/Garcin (Haval) +16:56

Gesamtwertung nach 8 von 13 Etappen (Top 10):
01. Roma/Perin (Mini) 29:46:08 Stunden
02. Peterhansel/Cottret (Mini) +23:46 Minuten
03. de Villiers/von Zitzewitz (Toyota Hilux) +48:25
04. Terranova/Fiuza (Mini) +51:55
05. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +1:09:05 Stunden
06. Sainz/Gottschalk (SMG-Buggy) +1:43:59
07. Holowczyc/Zhiltsow (Mini) +2:29:22
08. Lavieille/Garcin (Haval) +3:14:43
09. Malycz/Marton (Toyota Hilux) +3:27:35
10. Spinelli/Haddad (Mitsubishi) +4:05:16

Quads: Casale fährt seinen Verfolgern davon

Die hart umkämpfte Quad-Wertung nahm am achten Wettbewerbstag der Rallye Dakar eine Wendung. Auch für das kleinste Teilnehmerfeld in Südamerika ging am Montag der zweite Teil einer Marathonetappe zu Ende. In Bolivien wurde der "Salar de Uyuni" umrundet. 462 Wertungskilometer mussten gemeistert werden, bevor die Grenze nach Chile passiert wurde. In Calama trafen sich dann wieder die Teilnehmer aller vier Klassen im Biwak.

Ignacio Casale (Yamaha) musste nach seinem gestrigen Sieg heute als Erster auf die Strecke gehen. Das entwickelte sich allerdings nicht zum Nachteil für den Chilenen. Er fuhr seinen Verfolgern davon und holte sich seinen vierten Tageserfolg in diesem Jahr. Honda-Pilot Sebastian Husseini kam acht Minuten danach als Zweiter ins Ziel. Wichtiger war allerdings, dass Casale 15 Minuten auf Sergio Lafuente (Yamaha) und deren 16 auf Rafal Sonik (Yamaha) herausgeholt hat. Dadurch baute Casale seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf Lafuente auf 21:40 Minuten aus.

Ergebnis der 8. Etappe (Top 5):
01. Ignacio Casale (Yamaha) - 06:18:47 Stunden
02. Sebastian Husseini (Honda) +8:38 Minuten
03. Sergio Lafuente (Yamaha) +15:25
04. Rafal Sonik (Yamaha) +16:04
05. Victor Manuel Gallegos Lozic (Honda) +23:29

Gesamtwertung nach 8 von 13 Etappen (Top 5):
01. Ignacio Casale (Yamaha) - 39:39:49 Stunden
02. Sergio Lafuente (Yamaha) +21:40 Minuten
03. Rafal Sonik (Yamaha) +45:56
04. Sebastian Husseini (Honda) +3:32:49 Stunden
05. Mohammed Abu-Issa (Honda) +6:48:39

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