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Roma übernimmt Führung mit Tagessieg

X-raid-Pilot Joan Roma gewinnt die dritte Etappe und übernimmt die Gesamtführung, Titelverteidiger Peterhansel verliert viel Zeit.

Fotos: X-raid GmbH, Maragni M. KTM Images, Team Loprais/Clark Oil s.r.o.

Die Automobile nahmen am dritten Dakar-Tag eine andere Route als die Motorräder. Während für die Zweirad-Asse eine Marathon-Etappe mit eigenem Biwak begann, standen für die Autos 301 Wertungskilometer von San Rafael nach San Juan auf dem Programm. Aufgrund des Wetters in den vergangenen Tagen wollten die Veranstalter die Route eigentlich verkürzen, doch die Verhältnisse besserten sich und die Autos mussten doch die komplette Strecke in Angriff nehmen. Joan "Nani" Roma kam mit seinem Mini des X-raid-Teams als Erster über die Distanz und erreichte nach knapp drei Stunden das Ziel.

"Die Dakar ist manchmal verrückt, und genau so war es heute", sagt Roma im Ziel. "Nach zwei Tagen mit Problemen hatten wir heute eine perfekte Speziale, während andere Fahrer Probleme hatten. Wir versuchten mit einer guten Pace zu fahren, was uns auch gelungen ist. Wir müssen für die nächsten Tage ruhig weitermachen." Mit dem Tagessieg übernahm der Spanier auch die Führung in der Gesamtwertung, denn sein Teamkollege Stéphane Peterhansel hatte große Probleme.

Der Titelverteidiger büßte nicht weniger als 28:27 Minuten ein. "Es war heute ein Albtraum. Ich hatte sechs Reifenschäden! Wir haben heute die Strecke eröffnet und mussten dafür bezahlen. Zunächst haben wir einen großen Stein getroffen, was mein Fehler war", so Peterhansel über seine Missgeschicke. "Dann bin ich komplett von der Straße abgekommen, weil es sehr schlammig war. Als wir aus dieser Passage herauskamen, hatte ich drei schleichende Plattfüße an vier Reifen. Vermutlich waren Dornen in den Reifen."

"Da wir leider das erste Auto waren, haben wir die Strecke für die nachfolgenden Autos freigemacht. Ich weiß nicht, wie wir es anders schaffen hätten können. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mir in dieser Vegetation drei von vier Reifen beschädigen würde." Dadurch fiel Peterhansel auf den fünften Platz der Gesamtwertung zurück, 24:08 Minuten hinter Roma. Dennoch war es ein erfolgreicher Tag für X-raid, denn das deutsche Team feierte einen Doppelsieg. Auch in der Gesamtwertung sind nun drei Mini an der Spitze.

9:06 Minuten hinter Roma folgt in der Gesamtwertung Orlando Terranova auf dem zweiten Platz. Nasser Al-Attiyah ist mit einem Rückstand von zehn Minuten Dritter. Erste Herausforderer der X-raid-Mannschaft sind Carlos Sainz und sein Co-Pilot Timo Gottschalk mit dem SMG-Buggy. Dem Duo fehlen nach drei Etappen 12:02 Minuten auf Roma. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Toyota Hilux) liegen hinter Peterhansel an der sechsten Stelle.

Nachdem die Teilnehmer am Montag große Dünengürtel bewältigen mussten, änderte sich das Terrain. Es ging Richtung der Anden bis auf über 4.000 Höhenmeter hinauf. Die Strecken waren eng, von vielen Steinen gesäumt und erinnerten an eine Rallye-WM-Prüfung. Da die Motorräder und Quads eine andere Route nahmen, konnten sich die Automobile nicht an deren Spuren orientieren.

Peterhansel, der nach seinem Sieg vom Montag als Erster startete, verlor kontinuierlich Zeit. Roma fuhr furios und setzte die Bestzeiten, dicht gefolgt von seinem Teamkollegen Krzysztof Holowczyc, der schließlich eine Minute hinter dem Spanier als Zweiter ins Ziel kam. Für die Überraschung des Tages sorgte der Südafrikaner Leeroy Poulter (Toyota Hilux) mit der drittschnellsten Zeit. Guerlain Chicherit (Jefferies-Buggy) und Robby Gordon (Hummer) meldeten sich nach ihrem verpatzten Auftakt als Fünfter und Sechster. In der Gesamtwertung spielen die beiden keine entscheidende Rolle mehr. Morgen geht es von San Juan nach Chilecito weiter. Es warten insgesamt 657 Wertungskilometer.

Top 8 der 3. Etappe:

1. Roma/Perin (Mini) - 2:58:52 Stunden
2. Holowczyc/Zhiltsov (Mini) +01:07 Minuten
3. Poulter/Howie (Toyota) +03:19
4. Terranova/Fiuza (Mini) +04:54
5. Chicherit/Wincoco (Jefferies) +06:52
6. Gordon/Walch (Hummer) +07:02
7. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +10,09
8. Wevers/Lurquin (HRX) +10:39

Top 8 nach 3 von 13 Etappen:

1. Roma/Perin (Mini) - 9:20:13 Stunden
2. Terranova/Fiuza (Mini) +09:06 Minuten
3. Al-Attiyah/Cruz (Mini) +10:00
4. Sainz/Gottschalk (SMG) +12:02
5. Peterhansel/Cottret (Mini) +24:08
6. De Villiers/Von Zitzewitz (Toyota) +26:23
7. Lavielle/Garcin (Haval) +31,23
8. Holowczyc/Zhiltsov (Mini) +33:56

Trucks: Karginow gewinnt, de Rooy führt

Kamaz hat auf der dritten Etappe der Dakar-Rallye zurückgeschlagen, doch die Niederländer führen. Auch für die Trucks war die 301 Kilometer lange Wertungsstrecke von San Rafael nach San Juan kein Zuckerschlecken. Kurz vor Kilometer 85 blieb Eduard Nikolaew (Kamaz) mehr als zehn Minuten stehen. Bei Kilometer 140 musste Hans Stacey (Iveco) eine Zwangspause von rund einer Viertelstunde einlegen.

Die meisten Trucks kamen aber gut über die Distanz. Zunächst wurde Mathias Behringer (MAN) als Tagessieger geführt, doch der Deutsche hatte zwei Wegpunkte ausgelassen. Somit ging der Etappensieg an die russische Kamaz-Mannschaft Karginow/Mokeew/Dewjatkin. 2:42 Minuten dahinter kam der Iveco von de Rooy/Colsoul/Rodewald ins Ziel. Damit übernahm de Rooy auch die Führung in der Gesamtwertung. Sein Vorsprung auf Van Vliet/Pronk/Klein (MAN), die noch nach Etappe zwei an der Spitze waren, beträgt nun 18:49 Minuten.

Top 5 der 3. Etappe:

1. Karginow/Mokeew/Dewjatkin (Kamaz) - 3:21:29 Stunden
2. de Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) +2:42 Minuten
3. Loprais/Bruynkens/Pustejovsky (Tatra) +4:54
4. Kolomy/Kilia/Kilian (Tatra) +5:53
5. Vila Roca/Van Eerd/Colome Rooueta (Iveco) +7:22

Top 5 nach 3 von 13 Etappen:

1. de Rooy/Colsoul/Rodewald (Iveco) - 10:10:53 Stunden
2. Van Vliet/Pronk/Klein (MAN) +18:49 Minuten
3. Karginow/Mokeew/Dewjatkin (Kamaz) +39:10
4. Stacey/Ruf/der Kinderen (Iveco) +45:36
5. Loprais/Bryunkens/Pustejovsky (Tatra) +45:58

Bikes: Barreda Bort feiert zweiten Tagessieg

Die dritte Etappe der Dakar-Rallye führte die Teilnehmer von San Rafael nach San Juan. Ursprünglich waren 373 Wertungskilometer geplant, doch aufgrund des schlechten Wetters in den vergangenen Tagen entschieden sich die Veranstalter für eine Verkürzung. Die Motorräder starteten den gewerteten Abschnitt bei der 130 Kilometer-Marke der ursprünglich geplanten Wertungsstrecke. Und auch der dritte Tagessieg ging an Honda. Joan Barreda Bort holte sich seinen zweiten Erfolg in diesem Jahr und vergrößerte damit seinen Vorsprung in der Gesamtwertung.

Die beiden Topfavoriten Cyril Despres (Yamaha) und Marc Coma (KTM) fuhren die Etappe die meiste Zeit über gemeinsam und kamen als Zweiter und Dritter ins Ziel. Somit sind die beiden Routiniers auch die ersten Verfolger von Barreda Bort. Despres liegt 13:04 Minuten zurück und Coma 13:56. Einige Fahrer aus dem Spitzenfeld stürzten, hatten technische Probleme oder verfuhren sich.

Für die Motorräder begann die erste Marathonetappe. Am Abend machten sie Station in Barreal, wo ein eigenes Biwak für die Motorräder und Quads eingerichtet wurde. Die Fahrer sind dort auf sich alleine gestellt und dürfen keine Hilfe ihrer Teams in Anspruch nehmen. Dieses Biwak liegt etwas südlich von San Juan, wohin die Autos unterwegs waren. Trotz der Verkürzung warteten einige Herausforderungen auf die Teilnehmer. Es ging erstmals in die Anden hinauf.

Der höchste Punkt der Etappe lag rund 4,300 Meter über Meereshöhe. Zudem waren die Pisten teilweise eng und mit Steinen übersät. Zu Beginn legte Sam Sunderland (Honda), der nach seinem gestrigen Sieg als Erster startete, das Tempo vor und markierte beim ersten Wegpunkt die Bestzeit. Dagegen hatte Francisco Lopez (KTM) Schwierigkeiten und hatte bis dahin mehr als zwei Minuten eingebüßt. Probleme hatte auch Helder Rodrigues, der bei Kilometer 145 ein technisches Problem an seiner Honda zu reparieren versuchte.

Bei Checkpunkt zwei übernahm Barreda Bort das Kommando. Der Honda-Pilot hatte zu diesem Zeitpunkt etwas mehr als vier Minuten Vorsprung auf die beiden Topfavoriten: Coma und Despres fuhren in dichtem Abstand beisammen, beobachteten und belauerten sich. Sunderland hatte mittlerweile viel Boden verloren und lag rund eine Viertelstunde zurück. Kurz nach Checkpunkt zwei stürzte Frans Verhoeven von seiner Yamaha. Laut ersten Informationen soll sich der Niederländer dabei einen Arm gebrochen haben.

Anderen Fahrern machte die Navigation zu schaffen. Faria, Ben Grabham (KTM) und Paulo Goncalves (Honda) bogen einmal falsch ab. Bei Kilometer 193 fuhren Olivier Pain (Yamaha) und Jordi Viladoms (KTM) geradeaus, obwohl sie links hätten abbiegen müssen. Schließlich kam Barreda Bort nach einer Fahrtzeit von 3:47 Stunden als Erster ins Ziel und feierte seinen zweiten Etappensieg in diesem Jahr. Damit verteidigte der Spanier auch seine Gesamtführung.

"Es war heute wirklich unglaublich, denn die Bedingungen waren extrem", kommentiert Barreda Bort die schwierige Etappe. "Nach dem Start überholte ich rasch Chaleco Lopez und folgte Sam Sunderland durch die Flussbetten, bis er eine falsche Abzweigung nahm. Anschließend wurde es bergauf immer steiler und steiler. Bei Trial-Bedingungen musste ich im zweiten Gang mit Vollgas fahren, damit ich den steilsten Abschnitt schaffe. Bei dieser Meereshöhe war es sehr anstrengend."

"Als ich über dem höchsten Punkt war, war die Navigation bergab eine Herausforderung. Es gab viele Richtungswechsel und man hätte leicht falsch abbiegen können. Ich blieb mehrmals stehen, damit ich den richtigen Weg nehme. Am Ende zahlte es sich aus, dass ich kühlen Kopf behielt. Der letzte Abschnitt war einfacher. Heute hatten sicher viele Fahrer Schwierigkeiten. Ich bin glücklich, dass ich mein Training seit dem vergangenen Jahr verbessert habe." Neuer Zweiter ist Vorjahrssieger Despres (Yamaha), der mit 4:41 Minuten Rückstand als Zweiter ins Ziel kam.

Coma folgte zwei Minuten dahinter als Dritter. In der Gesamtwertung führt Barreda Bort nun 13,04 Minuten vor Despres, Coma hat 13,56 Minuten Rückstand. Alain Duclos ist mit der Sherco weiterhin starker Vierter, gefolgt von Lopez und David Casteu (KTM). Pech hatte Faria, der nach einem Sturz aufgeben musste. Morgen geht die Marathonetappe mit 352 Wertungskilometern nach Chilecito weiter.

Top 8 der 3. Etappe:

1. Joan Barreda Bort (Honda) - 3:47:03 Stunden
2. Cyril Despres (Yamaha) +4:41 Minuten
3. Marc Coma (KTM) +6:56
4. Alain Duclos (Sherco) +10:51
5. David Casteu (KTM) +11:17
6. Francisco Lopez Contardo (KTM) +16:36
7. Gerard Farres-Guell (Gas-Gas) +16:50
8. Stefan Svitko (KTM) +19:06

Top 8 nach 3 von 13 Etappen:

1. Joan Barreda Bort (Honda) - 9:56:44 Stunden
2. Cyril Despres (Yamaha) +13:04 Minuten
3. Marc Coma (KTM) +13:56
4. Alain Duclos (Sherco) +16:38
5. Francisco Lopez Contardo (KTM) +18:39
6. David Casteu (KTM) +22,16
7. Jordi Viladoms (KTM) +34,33
8. Olivier Pain (Yamaha) +36,33

Quads: Patronelli muss aufgeben

Auch für die Quads war die dritte Wertungsprüfung der Dakar-Rallye von San Rafael nach San Juan verkürzt. Der Startpunkt befand sich bei Kilometer 130 der insgesamt 375 Kilometer langen Wertungsstrecke. Für die Quads war es wie auch für die Motorräder der Start zu einer Marathon-Etappe, denn es wurde ein eigenes Biwak in Barreal errichtet. Am Abend waren die Fahrer auf sich alleine gestellt und durften keine Hilfe ihrer Teams in Anspruch nehmen.

Zunächst bestimmte Ignacio Casale (Yamaha) das Tempo und lag bei den ersten beiden Checkpunkten voran. Bis zum Ziel fing Rafal Sonik (Yamaha) den Chilenen noch ab und nahm ihm 3:50 Minuten ab. Damit setzte sich der Pole an die Spitze des Gesamtklassements und führt nun 6:10 Minuten vor Casale. Die dritte Etappe war der erste große Wendepunkt der diesjährigen Dakar, denn der Topfavorit kam ohne sein Quad ins Ziel.

Marcos Patronelli und einige weitere Fahrer blieben kurz nach Checkpunkt eins im Gelände hängen. Schließlich wurde Patronelli abgeholt und ins Biwak gebracht. Obwohl er ersten Informationen nach dehydriert war, geht es dem Argentinier den Umständen entsprechend gut. Allerdings ist der Traum von der Titelverteidigung vorbei, denn er musste die heurige Rallye aufgeben.

Top 5 der 3. Etappe:

1. Rafal Sonik (Yamaha) - 4:58:00 Stunden
2. Ignacio Casale (Yamaha) +3:50 Minuten
3. Sergio Lafuente (Yamaha) +4:02
4. Sebastian Husseini (Honda) +4:51
5. Juan Alonso Pacheco-Benavides (Yamaha) +29:02

Top 5 nach 3 von 13 Etappen:

1. Rafal Sonik (Yamaha) - 12:23:45 Stunden
2. Ignacio Casale (Yamaha) +6:10 Minuten
3. Sebastian Husseini (Honda) +7:19
4. Sergio Lafuente (Yamaha) +7:26
5. Mohammed Abu-Issa (Honda) +1:51:50 Stunden

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